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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Puderdose.

    Dann zeigte sie aus einem der zwei Fensterchen auf den Backofen im Freien, was Marta in Jubel ausbrechen ließ. »Darf ich zuschauen, wenn Sie Brot backen?«
    Ignaz blinzelte mir zu. »Klar, Oma, Marta darf mitbacken!«
    Â»Und du gehst solange mit Zippi in den Wald«, entgegnete Zenza sofort. »Mir kannst du nichts vormachen, du Schlawiner, ich war nämlich auch mal jung!«
    Wir gingen zurück in die warme Stube. Dort war es sehr gemütlich, das Holz im Ofen knackte, der Tee war echt gut, von draußen kam das Gebimmel der Kuh- und Ziegenglocken herein, und dass der Regen noch immer gleichmäßig aufs Dach fiel, hörte man auch.
    Â»Schön ist es hier«, meinte Marta und seufzte ein bisschen.
    Â»Zusammen mit netten Menschen ist es schön«, bestätigte Zenza. »Aber wenn man wochenlang allein heroben ist, wenn niemand einen besuchen kommt und es dazu noch tagelang regnet, wenn die Wolken so tief hängen, dass das Vieh im Nebel verschwindet, dann muss man stark sein, um so viel Einsamkeit zu ertragen.«
    Sie sind aber doch stark?, hätte ich am liebsten gefragt, aber klar, die Frage wäre absolut indiskret gewesen. Ich musste nicht indiskret werden, Zenza beantwortete meine ungestellte Frage auch so.
    Â»Mit sieben, acht Jahren war ich mit meinem Bruder zum ersten Mal im Sommer auf der Alpe. Zum Kühe- und Ziegenhüten. Ein paar Schafe waren auch dabei. Es war ein verregneter Sommer und kalt war er! Mitte August schneite es, der Schnee blieb zwei Tage liegen, die Tiere kamen nicht mehr ans Gras, und als sie vor Hunger brüllten, fegten wir den Schnee von der Weide. Das war eine schlimme Zeit.«
    Â»Im August hat’s geschneit?«, hakte ich ungläubig nach.

    Â»Das kommt immer mal wieder vor«, bestätigte Zenza. »Weil wir damals ja alles vom Tal herauftragen mussten, alle Töpfe, Kleider, die Gerätschaften fürs Käsen, die Medizin für die Tiere und so, beschränkte man sich natürlich aufs Wichtigste. Dicke Wintersachen waren nicht darunter. Als es damals so kalt wurde, wärmten wir unsere nackten Füße in frischen Kuhfladen auf.«
    Â»Das fass ich nicht«, sagte ich.
    Â»Weil ein Kuhfladen eklig ist?«, erkundigte sich Ignaz.
    Â»Nein. Die Kuhfladenwärme verstehe ich. Dass Ihre Eltern das erlaubten, das verstehe ich nicht. Kinderarbeit ist doch verboten.«
    Â»Kinderarbeit?«, wiederholte Zenza. »Für uns war das normaler Alltag. Meine Brüder und ich hatten es sogar gut. Wir gehörten zu den wohlhabenden Bauern, meine Brüder mussten nicht schon mit fünf, sechs Jahren in die Fremde und sich bei weit entfernten Bauern als Hütejungen verdingen. Von morgens bis abends, bei Sonne und Regen mussten die Kleinen damals das Vieh hüten - oft sogar nachts, denn wenn es heiß wurde, plagten die Stechfliegen das Vieh. Weil sie dann weniger Milch gaben, brachte man sie mittags in den Stall und ließ sie erst wieder bei Dunkelheit auf die Weide.«
    Â»Mit fünf oder sechs Jahren mussten die Kleinen schon so viel arbeiten?«, erkundigte sich Marta. »Mein jüngerer Bruder ist neun, also wenn ich ihn mir als verantwortungsvollen Hütejungen vorstellen soll... Zenza, das glaube ich nicht!«
    Â»So war’s«, bestätigte Ignaz knapp.
    Â»Die Hütejungen kamen bis aus Tirol hierher. Barfuß, nur in Hemd, Hose und Kittel. Am Ende des Sommers hatten sie sich ihre Kost und Logis, ein bisschen Geld und vielleicht,
wenn sie an eine gute Bauersfamilie geraten waren, eine neue Hose und einen dickeren Kittel verdient«, sagte Zenza.
    Â»Mussten sie nicht in die Schule?«
    Â»Sie konnten nicht in die Schule, dazu waren sie zu arm«, erklärte Zenza. »Sogar mein Vater, der ja kein fremdarbeitender Junge war, brauchte sommers nicht zur Schule.«
    Â»Das war die gute alte Zeit«, spottete Ignaz und verdrehte die Augen. »Einfach himmlisch war die!«
    Marta schoss ihm einen bösen Blick zu. »Wann haben Sie angefangen, Kräuter zu sammeln?«
    Â»Das war nichts Besonderes.« Zenza hob die Schultern. »Meine Mutter kannte die Pflanzen, meine Großmutter … wie gesagt, das war nichts Besonderes. Wir wussten, was zu tun war, wenn wir von einer Biene gestochen wurden oder einen geschwollenen Knöchel hatten.«
    Â»Wirklich? Meine Mutter ist Krankenschwester. Sie kennt Salben und Pillen, aber Kräuter?« Marta runzelte

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