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My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
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ich weiß, wo dein Alter ist!«
    Â»Ich höre.«
    Â»Im Kino, Mann, ist doch klar. Er ist in den Stones-Film gegangen, wetten? Er ist nämlich irgendwie genau der Typ, der so was macht. Da kennt der gar nichts, dein Vater, das bringt der voll!«
    (Ich fing langsam an, mir ernsthaft Sorgen zu machen, ob Alex womöglich plante, meinen Vater zu adoptieren oder so was.)
    Â»Vielleicht hast du recht«, stimmte ich Alex zu, »bestimmt sogar! Mit meinem Vater, meine ich, und dass er im Kino ist. Aber dann kannst du jetzt auch ruhig nach Hause gehen, dann ist ja alles klar.«
    Â»Nee, du, ich lass dich doch nicht alleine! Guck mal, was hier für Typen rumrennen!«
    Wobei der einzige Typ, der rumrannte, ein alter Mann mit seinem krummbeinigen Hund war. Nein, stimmte nicht. Ein Stück weiter kamen gerade zwei Mädchen aus der Döner-Bude. Sehr gefährlich, wirklich!
    Â»Und außerdem habe ich es deinem Vater versprochen!«, setzte Alex nach.
    Â»Was?«
    Â»Dass er sich keine Sorgen machen muss. Ich passe auf dich auf!«
    (Ergänzung meiner Anti-Alex-Liste:
    6. Weil Typen, die auf einen aufpassen wollen, einem den letzten Nerv rauben!)
    Alex passte also auf mich auf. So ungefähr eine Stunde lang. In der ich verzweifelt überlegte, ob ich wirklich versuchen sollte, bis Freitag durchzuhalten. Oder ob ich nicht besser einfach die Wette sausen lassen sollte und mein Leben wieder so leben wie vorher auch. Ohne Make-up und schickes Styling und vor allem ohne irgendwelche Typen, die entweder zwanghaft Spuckeflatschen verteilten, schreiende Babys spazieren trugen, rosa Polohemden anhatten oder meinen Vater für mindestens so toll hielten wie Günther Jauch. Oder ob es vielleicht noch so was wie eine Zwischenlösung gab. Also, ich meine, ich wollte ja eigentlich Birdie, Bitchie und Angel nicht unbedingt den Triumph gönnen, dass sie gewannen. Im Gegenteil, ich wollte diejenige sein, die triumphierte! Nur nicht um diesen Preis.
    Aber vielleicht gab es tatsächlich noch eine andere Möglichkeit. Ich überlegte, dass ich Alex ja einen Deal anbieten konnte. So was in der Art wie: Du kommst am Freitag mal kurz mit auf die Party und danach sehen wir uns nie wieder. Und dafür sage ich auch keinem, dass du im Kino die Augen zugemacht hast. Und wenn du dich außerdem auch noch bis zur Party möglichst unsichtbar machst, erzähle ich niemandem, dass du noch nicht mal versucht hast, mich zu küssen. Und dass ich fürchte, dass du nicht in mich, sondern in meinen Vater verliebt bist...
    Der übrigens im selben Moment aus dem Kino gerannt kam. Weshalb ich es auch nicht mehr schaffte, Alex den Deal des Jahrhunderts vorzuschlagen. Sondern stattdessen nur mit offenem Mund Zeuge eines neuerlichen Vater-Schwiegersohn-Dialogs wurde, der so ziemlich alles in den Schatten stellte, was ich jemals an geballtem Unsinn gehört hatte …
    Â 
    Â 
    MEIN VATER: »Ihr seid ja schon da! Tut mir leid, aber ich bin dann doch in den Stones-Film gegangen und der war länger, als ich dachte.«
    ALEX (wieder mit der seriösen Schleimerstimme): »Hauptsache, er war gut. Aber war er bestimmt, Sie sehen jedenfalls ganz so aus.«
    MEIN VATER: »Sehr gut sogar! Ich bin restlos begeistert!«
    ALEX: »Und Mick Jagger war auch gut?«
    MEIN VATER: »Wie in alten Tagen. Vielleicht sogar noch besser.«
    ALEX: »Die Stones sind schon klasse. Das ist wahr. Wie viele Gitarrenriffs hat Keith Richards noch mal geschrieben? Über zweihundert?«
    MEIN VATER: »Mindestens. Wahrscheinlich noch mehr.«
    ALEX: »Das ist verdammt viel.«
    MEIN VATER: »Das macht ihm so schnell keiner nach.«
    ALEX: »Das ist wahrscheinlich einmalig. Solche Leute gibt es heute gar nicht mehr.«
    MEIN VATER: »Und wird es auch nie wieder geben! - Ein Klasse-Film, wirklich! Absolut erste Sahne.«
    ALEX: »Das freut mich zu hören. Es ist immer schön, wenn man anderen Leuten eine guten Tipp geben kann. Vor allem wenn es sich dabei um Leute handelt, die einem sympathisch sind.«
    MEIN VATER: »Und euer Film?«
    Er blickte sich suchend nach einem Plakat um, das irgendwie zu einem Naturfilm passen konnte. Aber Alex redete schon weiter.
    ALEX: »War auch sehr gut. Der Anfang jedenfalls. Aber dann kamen ein paar Szenen, die auf eine gewisse Weise doch ziemlich brutal waren. Da habe ich dann gedacht, es ist besser, wenn wir gehen.«
    MEIN VATER: »Vollkommen

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