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My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
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Manche Dinge dauern bei ihr eben ein bisschen länger. Aber wenn sie es dann einmal begriffen hat, lassen ihre Reaktionen echt nichts zu wünschen übrig: »Was fällt dir überhaupt ein, hier irgendwelche Sachen zu behaupten? Das ist ja wohl voll daneben! Vielleicht riechst du erst mal an deinen eigenen Tretern, bevor du hier irgendwelche Gerüchte in die Welt setzt!«
    Â»Ich setze keine Gerüche in die Welt!«, grinste ich. »Das mit den Gerüchen bist du!«
    Â»Was?«
    Â»Vorsicht«, zischte Birdie im gleichen Moment. »Ihr Lover kommt!«
    Â»Ihre beiden Lover!«, präzisierte Bitchie.
    Ich folgte Bitchies Blick. Alex und Pablo kamen über den Pausenhof geschlendert. Oder vielleicht eher Pablo und Alex. Jedenfalls war es Pablo, der Alex schnell weiterzog, als dieser mir zuwinkte.
    Â»Aber sie gehen schon wieder«, stellte Birdie fest.
    Â»Sie haben Schiss gekriegt«, erklärte Bitchie.
    Â»Ist ja auch klar«, schaffte Angel jetzt immerhin den Anschluss. »Ich meine, wir sind zu viert, und sie nur...«
    Â»Sie kommen zurück«, flüsterte Bitchie und bückte sich, um ihre Schnürsenkel neu zu binden (ihre NEUEN Schnürsenkel, schwarz mit kleinen weißen Eisbären drauf).
    Birdie rückte ihre Brille zurecht und zupfte an ihrem Pony.
    Angel war eindeutig überfordert. Sie machte gar nichts. Stand nur so da und klimperte mit den Wimpern.
    Â»Sind sie schon da?«, flüsterte Bitchie, ohne hochzugucken.
    Sie waren schon da.
    Â»He!«, sagte Alex.
    Pablo nickte.
    Ich nickte zurück.
    Â»Alles klar?«, fragte Alex.
    Â»Supi!«, flötete Birdie.
    Â»Und bei euch?«, fragte Angel (ihr Augenklimpern wirkte mittlerweile eher wie ein nervöses Zucken).
    Â»Geht so«, sagte Alex. »Alles easy.«
    Dabei guckte er die ganze Zeit mich an, als würde er nur mit mir reden. Ich wusste nicht so genau, was ich davon halten sollte. Aber, ehrlich gesagt, ich gönnte es Birdie, dass Alex sich offensichtlich kein Stück mehr an die Party oder ihren gemeinsamen Zooausflug erinnern konnte. Es schien fast so, als könnte er sich auch an Birdie nicht mehr erinnern. Aber das war nun wirklich nicht mein Problem. Mein Problem stand neben Alex und starrte Löcher in die Luft. Aber vielleicht hatte Pablo auch nur irgendwo einen Marienkäfer entdeckt und war gerade glücklich.
    Â»Und, wie findest du es?«, fragte Alex und streckte mir seine Brust hin. Er hatte sein Metallica-T-Shirt offensichtlich nicht in den Müll geworfen, sondern in irgendeiner Sammelstelle für Altkleider gegen ein Rolling-Stones-T-Shirt eingetauscht. Und jetzt prangte mitten auf seiner Brust der rote Mund mit der ausgestreckten Zunge.
    Ich erwog kurz, ihm auch die Zunge rauszustrecken. Nur so, als kleine, morgendliche Begrüßung unter guten Freunden. Aber er kam mir zuvor.
    Â»Ist doch gut, oder?«, fragte er stolz. »Und hier, guck mal!«
    Er hob ein Bein und hielt mir seinen rechten Turnschuh zur Begutachtung hin. Einen dunkelroten Lederturnschuh, der mich vage an irgendetwas erinnerte.
    Â»Habe ich heute Morgen erst gekauft«, laberte Alex los. »Hab extra die zweite Stunde dafür geschwänzt. Und ich war mindestens in vier oder fünf Läden, aber dann hab ich sie gekriegt! Echt scharfe Teile und nur 60 Euro! Weißt du, wo dein Vater seine gekauft hat?«
    Nein, wusste ich nicht. Aber dafür wusste ich jetzt, woran mich Alex’ neue Schuhe erinnerten. An die Schuhe von meinem Vater! Alex hatte sich genau die Schuhe gekauft, die mein Vater gestern angehabt hatte. Und war auch noch stolz darauf. Mindestens so stolz wie auf das T-Shirt aus der Altkleidersammlung …
    Â»He, was ist? Nicht gut?«, fragte Alex und klang deutlich enttäuscht.
    Offensichtlich hatte er echt gedacht, dass ich vor Begeisterung in Tränen ausbrechen würde. Aber mir war eher nach Schreikrämpfen zumute. Ich schielte zu Pablo rüber. Pablo schielte immer noch hinter dem Marienkäfer her.
    Â»Was geht hier eigentlich ab?«, mischte sich Birdie ein.
    Â»Genau«, nickte Angel und klimperte nervös mit den Wimpern, »läuft hier irgendwas, was wir nicht wissen?«
    Bitchie starrte nur mit offenem Mund zu uns hoch.
    Â»Gib mir mal irgendwas zum Schreiben«, sagte ich zu ihr. Sie war die Einzige, die ihren Rucksack dabeihatte.
    Das Notizbuch, das sie nach einigem Wühlen zutage förderte, war eindeutig noch

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