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My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
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Kuh!«
    Â»Wie war das eben?«, fragte ich. »Hast du mich eben ›doofe Kuh‹ genannt?«
    Â»Ich?«, fragte Moritz empört. »Wieso das denn?«
    Â»Was soll das, Lulu?«, mischte sich prompt mein Vater ein. »Wieso sollte dein Bruder dich denn beschimpfen?«
    Â»Genau!«, kam es von Moritz. »Das ist voll fies von dir, so was zu behaupten, du hast ja wohl echt voll die Macke, du alte Miestbiene!«
    Â»Moritz!«, ermahnte ihn mein Vater. »Woher kennst du überhaupt solche Ausdrücke?«
    Â»Ich würde sagen, von Lasse«, schlug ich vor.
    Â»Gar nicht wahr!«, regte sich Moritz auf. »Hab ich mir selber ausgedacht! Und ich weiß noch mehr! Wollt ihr hören?«
    Â»Es gibt Suppe!«, flötete meine Mutter dazwischen. »Hochzeitssuppe! Mit Eierstich und Grießklößchen, extra für Lulu, weil sie doch jetzt Vegetarierin ist!«
    Â»Ich mag keine Suppe«, erklärte Moritz. »Suppe ist doof. Und wer Suppe isst, kriegt Gehirnerweichung.«
    Â»Kriegt was?«, fragte mein Vater.
    Â»Gehirnerweichung.« Moritz tippte sich an die Stirn. »Hier oben im Kopf!«
    Â»Wer sagt das?«
    Â»Lasse.«
    Â»Ãœber Lasse reden wir noch«, drohte mein Vater an.
    Â»Mir doch egal«, sagte Moritz. »Ich esse trotzdem keine Suppe.«
    Â»Aber Lulu freut sich, oder?«, fragte meine Mutter hoffnungsvoll. »Ich habe extra mit dem netten jungen Mann aus der Fleischabteilung im Supermarkt gesprochen, was ich für eine Vegetarierin wohl kochen könnte. Und er hat gesagt...«
    Â»Noch mal«, hakte ich ein. »Nur damit ich dich richtig verstehe: Du bist zum Schlachter gegangen, um zu fragen, was du für jemanden kochen könntest, der kein Fleisch isst?«
    Â»Ja, natürlich. Irgendjemanden musste ich ja schließlich fragen! Und ich hatte sogar den Eindruck, dass der nette junge Mann gleich wusste, wer meine Tochter ist. Kann das sein? Kennst du ihn?«
    Â»Ich hatte schon mal das Vergnügen«, bestätigte ich.
    Â»Wie, Vergnügen?«, fragte mein Vater argwöhnisch.
    Â»Er macht mir immer mal irgendwelche Angebote«, sagte ich so harmlos wie möglich. »Wenn ich zufällig vorbeikomme, erzählt er mir, was er gerade so frisch auf dem Tisch hat. Bluttriefende Nierchen, angefettete Leber, wurmzerfressenes Geflügelherz...«
    Â»Würstchen?«, fragte Moritz und schien augenblicklich wieder besserer Laune zu sein.
    Â»Brägenwürstchen«, bestätigte ich. »Aus klein gematschtem Gehirn!« Ich tippte mir an die Stirn. »Hier oben, verstehst du? Und schön klein gematscht.«
    Â»Irre!«, rief Moritz begeistert. »Vom Menschen, echt?«
    Â»Vielleicht ist er doch nicht so nett, wie ich dachte«, entschied meine Mutter. »Auf jeden Fall solltest du dich besser von ihm fernhalten, glaube ich.«
    Â»Kein Problem«, nickte ich. »So weit war ich auch schon.«
    Â»Und jetzt essen wir aber mal die Suppe, sonst wird ja alles kalt!«, beendete meine Mutter das Thema (als Lehrerin weiß sie natürlich, wie sie selbst nach größeren Umwegen das Stundenziel erreicht!).
    Â»Hochzeitssuppe«, schwärmte mein Vater und schob sich den Löffel in den Mund. »Wie früher! Ich weiß noch, wie Oma immer die Knochen ausgekocht hat und...«
    Meine Mutter schlug sich die Hand vor den Mund.
    Â»Huch! Da habe ich ja gar nicht dran gedacht. Die Bouillon ist ja aus Knochen!«
    Â»Ich habe dran gedacht«, sagte ich und fischte mir ein Grießklößchen aus der Brühe.
    Â»Aber ist ja nicht so schlimm, oder? Ich meine, man sieht ja kein Fleisch und nichts... Also, lasst es euch schmecken!«
    (Ich sag doch, Stundenziel erreicht!)
    Ich probierte noch ein bisschen Eierstich. Und als meine Eltern gerade über irgendwas anderes redeten, flüsterte ich Tutnix schnell zu: »Freu dich schon mal, heute Abend kriegst du leckere Knochenbrühe!«
    Tutnix leckte sich über die Lippen, als hätte er mich genau verstanden.
    Â»Meine Brühe kannst du auch haben«, flüsterte Moritz.
    Tutnix legte den Kopf in den Nacken und jaulte vor Freude.
    Und dann klingelte das Telefon.
    Â»Lasst mal, ich gehe schon«, sagte ich großzügig. (Weil mir sogar ein Telefonat mit meinen besten Freundinnen immer noch lieber war als Verzweifelt-Grießklößchen-aus-Knochenbrühe-Fischen! Selbst Spucke-Boris schien mir durchaus eine

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