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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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Schmollmündchen würde zum Strich werden, ihre blauen Kulleraugen würden sich mit Tränen füllen, wenn sie erfährt, dass Nele Wagner und nicht Isabella Rupperts das Stipendium gekriegt hat.
    Es rumpelt in meinem Bauch, nicht nur weil ich hungrig bin, sondern weil der Gedanke so aufregend ist. Mit diesem
Stipendium würde sich alles ändern. Mama würde den Putzjob in der Schule an den Nagel hängen, weil dann endlich klar ist, dass ich nie Primaballerina werde. Und was Isa über mich erzählt, kann mir piepegal sein, denn was auch immer sie Gemeines über mich oder Mama verbreitet, sie wird als Verliererin dastehen. Und wer glaubt schon einer Loserin? Niemand!
    Von der Currywurstbude am Spielplatz weht Bratwurstgeruch in meine Nase und erinnert mich daran, dass ich die Suppe nicht aufgegessen habe. Leider habe ich mein Geld zu Hause gelassen.
    Ich lege die Jacke auf eine feuchte Bank und setze mich hin. So vieles geht mir durch den Kopf, dass mir ganz schwindelig ist. Wenn ich mich wirklich trauen würde …
    Ich springe wieder auf, ich muss sofort Sonny mailen, sie ist die Einzige, der ich davon erzählen kann. In Madang in Papua-Neuguinea, wo Sonny mit ihren Eltern lebt, ist es schlappe acht Stunden später als bei uns, vielleicht ist sie noch wach und sitzt am Computer.
    Ich beeile mich, nach Hause zu kommen.
    Mama ist nicht da, das merke ich sofort, obwohl in der Küche kein Zettel liegt. Meistens schreibt Mama auf, wohin sie geht. Ob sie noch wütend auf mich ist?
    Ich maile Sonny alles, worüber ich nachgedacht habe, und frage sie, ob sie glaubt, dass ich das mit dem Schauspielern hinkriegen werde.
    Ich muss nicht lange warten, da kommt eine begeisterte Mail zurück.
    Aloha Neelchen,
    wow, das hätte ich dir gar nicht zugetraut! Aber klar musst du es versuchen, es wird schon schiefgehen!*ggg*

    Nein, jetzt mal im Ernst: Ich weiß, wie gut du tanzen und singen kannst. Ich denke, eine Rolle ausarbeiten, das wirst du auch irgendwie hinkriegen. Hm … aber du solltest es natürlich üben.
    Hey, mir kommt da gerade eine geniale Idee. Wie wäre es, wenn du endlich die kleine Kamera, die ich dir zum Abschied geschenkt habe, an deinen Laptop anschließt und mir deine Rolle vorspielst? Dann ist es so, als hättest du Publikum, und ich kann dir helfen, dich zu verbessern! Du weißt ja, ich bin besser als Steven Spielberg;-)))
    Wär cool, du kaufst dir außerdem ein Buch über Schauspieltraining und machst die Übungen. Die kannst du mir ja dann auch vorspielen.
    Jippieh, das wird das Highlight für mich. Ich sage dir, dieses öde Paradies hier mit der vielen Sonne, all den Vögeln und dem Meer kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Ich wünsch mir oft, ich könnte bei dir und Ix sein, und hoffe sehr, dass Mamas Forschungsjahr nicht verlängert wird.
    Also, was meinst du?
    Paradiesküsschen von deiner Sonny
    Ja, das ist meine Sonny! Während ich mir noch das Gehirn zermartere, hat sie schon die Lösungsvorschläge.
    Ich maile ihr zurück, dass ich die Kamera bereits installiert und mit Ix ausprobiert habe, was sehr lustig war, weil das Bild ziemlich verzerrt rüberkommt.
    Gleich morgen hole ich mir ein Buch über Schauspieltraining aus der Bibliothek, und dann werde ich so derart Gas geben, dass Ix und Isa sich nur noch wundern.
    Ohne lange darüber nachzudenken, weiß ich, was ich vorbereiten
will. Für das Vortanzen nehme ich eine Nummer aus »Fame«, welche genau, muss ich noch entscheiden. Es gibt in diesem Musical so viele, die mir gefallen. Singen möchte ich etwas ganz anderes, etwas Langsames, Altmodisches, und zwar ganz klar »Ich hab getanzt heut Nacht« aus »My Fair Lady«. Jedes Mal wenn ich den Film mit Audrey Hepburn sehe und dieses Lied erklingt, packt es mich und ich bin ganz ergriffen. Aber welche klassische Rolle spreche ich vor?
    Ich höre, wie ein Schlüssel in das Schloss unserer Wohnungstür gesteckt wird.
    Mama.
    Plötzlich sackt mir das Herz in die Hose. Ich weiß schon, was sie dazu sagen wird. Sie wird sagen, dass ich mich wegwerfe , an billigen Flitterkram .
    Â»Nele? Kann ich reinkommen?«
    Ich klicke die Mails weg und klappe meinen Laptop zu.
    Â»Logo!«
    Sie streckt ihren Kopf durch den Spalt in der Tür. »Ich mag’s nicht, wenn du so abgehackt mit mir redest, sprich in ganzen Sätzen! Lass uns die Suppe aufessen, ja? Ich mache auch

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