My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht
treuherzig an und sagt: »Ich habe mich nur davon überzeugt, dass Nele ihre Hausaufgaben gut gemacht hat.«
»Ja, dann kann Nele doch gleich mal nach vorn kommen und uns den Lösungsweg präsentieren.«
»Danke auch«, zische ich Ix sauer zu, denn Ix ist ein Mathegenie, ich leider nicht. Und an der Tafel vorrechnen, ist die Pest.
Natürlich blamiere ich mich mal wieder bis auf die Knochen und erhalte von Herrn Härtel »die Einladung, am
kommenden Freitag zur Nacharbeit in die Schule zu kommen, da eine Nele offensichtlich zu Hause ihre Hausaufgaben nicht richtig machen kann«.
Das wird wieder Ãrger mit Mama geben.
Als ich an meinen Platz zurückkomme, schiebt mir Ix einen Zettel rüber. »Sorry!«
»Schon gut«, flüstere ich ihm zu und hoffe, dass mich der Härtel jetzt in Ruhe lässt, damit ich über Isa und mich nachdenken kann.
Ziemlich nervös sehe ich der ersten Pause entgegen. Ich schaffe es, beim ersten Klingeln aufs Klo zu verschwinden.
Doch als ich nichts ahnend aus der Klokabine komme, wartet Isa schon auf mich. Sie vergewissert sich wie ein Geheimagent, dass niemand in den anderen Kabinen ist, dann erst blafft sie mich an. »Okay, ich glaube dir kein Wort von dem Schwachsinn, den du da verzapft hast! Aber ich gebe dir eine Chance, mir zu beweisen, dass es wahr ist.«
»Ich habâs nicht nötig, dir irgendwas zu beweisen.«
Isa lächelt bösartig. »Ich bin nicht blöd. Du kannst sicher sein, ich krieg alles raus, was du vor mir geheim hältst. Also, was ist, willst du deine Chance nutzen?«
»Was für eine âºChanceâ¹Â« - ich betone es so, als hätte sie »Hundekacke« gesagt - »soll das sein?« Ich hoffe sehr, sie merkt nicht, wie mir das Herz bis zum Hals klopft.
»Na ja«, Isa fährt sich lässig mit den Händen durch ihre Haare, »ich dachte, ich seh mir mal an, ob du wirklich was draufhast.«
Ich hatte es befürchtet! Das hätte Ix doch wissen müssen, dass sich Isa nicht mit bloÃen Behauptungen abspeisen lässt! Jetzt hilft nur noch Frechheit.
»Ach ja? Und wer bist du? Der Choreografie-Experte bei DSDS?«
Isa schüttelt ihr Haar. »Sei doch nicht so widerborstig. SchlieÃlich gebe ich dir eine Chance. Du könntest meine Nummern ein bisschen pimpen. Wie wäre es mit heute Nachmittag?«
»Welche Nummern?«, frage ich irritiert.
»Auf welcher Insel lebst du denn? Ich rede von den Nummern, mit denen ich mich bei der Musicalschule bewerben will. Du sollst die ein bisschen pimpen, aufpeppen, verbessern, klar?«
Ich verstehe nur Bahnhof. Muss man nicht erst 16 sein und einen Schulabschluss in der Tasche haben, um die Ausbildung in der Musicalschule machen zu können? Egal. Was auch immer Isa vorhat, eines jedenfalls ist mir klar: Jetzt wäre der Moment gekommen, in dem ich zugeben müsste, dass ich keine Ahnung von nix habe, sondern nur meiner Mutter beim Putzen helfe.
Isa grinst spöttisch. »Hatâs dir die Sprache verschlagen? Okay, war mir eh klar, dass du nur eine elende Lügnerin bist. Kleine graue Mäuse wie du werden nicht Assi bei einem Broadwaystar, ne, die lügen lieber, um sich interessant zu machen. Ich hab so etwas nie nötig.«
Am liebsten würde ich Isa erwürgen! Niemand sonst schafft es mit einem einzigen Atemzug, gleich drei Dolche auf einmal in mein Herz zu rammen. Also ist meine Reaktion darauf reine Notwehr, nichts als Notwehr.
»Ich bin in Gedanken nur meinen Terminkalender durchgegangen, weil ich ziemlich ausgebucht bin. Also wenn ich deine Nummern pimpen soll, dann verrate mir erst mal, welche du einstudiert hast.«
Keine schlechte Antwort, Nele, lobe ich mich selbst. So kannst du dir vielleicht vor dem Treffen etwas Fetziges überlegen. Sonny wäre stolz auf dich!
Isa zieht ihre Augenbrauen hoch. »Ich weià noch nicht so genau... Es gibt so viele Musicals, die mir gut gefallen und die ich singen kann.«
»Um wie viele Nummern geht es überhaupt?«
»Um drei, eine vortanzen, eine singen und eine vorspielen.«
»Welche Nummer tanzt du vor?«
»Das weià ich noch nicht, ich kann mich nicht entscheiden, mir gefallen so viele Musicals...«
»Wenn du deine Entscheidung getroffen hast, können wir weiterreden, okay?« Ich drehe ihr lässig den Rücken zu und gehe zur Tür. DrauÃen steht Katharina, die offensichtlich Wache gehalten
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