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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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nicht hier, weil du singen willst, sondern weil du tanzen lernen willst!«
    Â»Nicht lernen! Ich will meinen Stil verbessern !« Isa schaut zu Ix, der ihre Worte wahrscheinlich gar nicht mitbekommen hat, weil er wie ein hypnotisiertes Karnickel ihre silbernen Beine angestarrt hat.
    Ix lässt die Musik laufen, und Isa zeigt mir, was sie sich ausgedacht hat.
    Sie wedelt wild mit den Armen und rennt hin und her wie
ein kopfloses Huhn auf der Suche nach Futter. Einmal lässt sie sich sogar auf den Boden fallen, was mehr wie hinplumpsen aussieht, und ihre Sprünge sind eine echte Katastrophe. Nur ganz knapp über dem Boden.
    Als sie fertig ist, applaudiert Ix.
    Er muss blind sein!
    Wenn ich wie Mama wäre, müsste ich Isa jetzt knallhart sagen, dass sie schlichtweg beschissen tanzt und es am besten vergessen soll.
    Na gut, ihre Dehnungen sind ganz passabel, Spagat zum Beispiel gelingt ihr mühelos. Aber schon die einfache Arabesque, bei der man ein Bein nach hinten oben streckt, schafft sie nicht, weil ihr Körper einfach keine Spannung hat.
    Â»Ist schon ziemlich gut, was?« Isa ringt nach Luft, und Ix entblödet sich nicht, ihr eine Wasserflasche zu reichen, als hätte sie gerade die letzte Etappe der Tour de France geschafft. Dabei ist sie gerade mal zwei Minuten im Probenkeller herumgeflattert.
    Â»Na ja, um ehrlich zu sein...«, fange ich an, doch Ix wirft mir sofort böse Blicke zu. In diesem Augenblick wird mir plötzlich klar, dass mein lieber alter Freund Ix den Probenkeller nicht ohne Hintergedanken angeboten hat. Er hat das eingefädelt, damit Isa herkommt und uns braucht! Mich als Choreografin und ihn als DJ.
    Wenn ich Isa jetzt böse kritisiere, wird Ix sauer mit mir sein, und das mag ich nicht riskieren. Ix ist mir wichtig. Sehr wichtig. Außerdem fürchte ich Isas Rache. Also sage ich statt vernichtender Worte ganz zahm: »Das ist noch verbesserungsbedürftig.«
    Isa verschränkt ihre Arme vor der Brust. »So? Da bin ich ja mal gespannt, was für Vorschläge du hast, Miss ›A Chorus Line‹.«

    Â»Als Erstes solltest du täglich Ballettübungen machen.«
    Sie tippt sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. »Willst du mich verarschen? Ich trainiere seit Jahren!«
    Â»Kann schon sein, du bist immerhin sehr dehnfähig, aber du hast keine Spannung in deinem Körper und du brauchst auch viel mehr Kraft für die Sprünge.«
    Â»Hört, hört!« Isa lässt sich auf den Boden fallen, setzt sich in den Schneidersitz, stellt das rechte Knie über das linke und beginnt, sich demonstrativ zu dehnen. Ix fallen fast die Augen aus dem Kopf. »Wow, das sieht toll aus!«
    Isa lächelt ihn gönnerhaft an. »Also, Nele, kannst du jetzt mal konkreter werden?«
    Â»Okay. Zuallererst wird dieser Hühnertanz am Anfang gestrichen.«
    Sogar Ix muss kurz lachen, verstummt aber unter Isas strafendem Blick.
    Â»Du brauchst Kontraste«, beginne ich zögernd. »Wenn du eine Aufwärtsbewegung hast, muss eine Bewegung seitwärts, abwärts oder rückwärts kommen. Die Reihenfolge ist egal, aber mal dahin und mal dorthin zu trippeln, ist gar nichts. Und du solltest mit einem Knaller anfangen. Mit einer Pose, aus der du herausbrichst oder herausspringst oder zusammenfällst.«
    Unglaublich! Ich finde selbst, ich klinge höchst professionell. Und daran, wie konzentriert die beiden mir zuhören, merke ich, sogar Ix kauft mir ab, was ich erzähle.
    Â»Okay, das klingt gut.« Isa steht auf. »Dann zeig mir mal’ne Superpose!«
    Ich bin froh, dass ich unter den Jeans meine Ballettklamotten trage. Ich ziehe sie aus, dabei überlege ich verzweifelt, was ein Knaller sein könnte. »Okay, schau genau hin, ja?«

    Ich knie mich hin, lege die Arme um den Po herum und den Kopf vor den Knien auf den Boden. »Musik!«, kommandiere ich.
    Als die ersten Takte erklingen, hebe ich mich hoch, so als ob mich jemand mit einem Gummiband an meinem Rücken hochzieht, dann lasse ich mich plötzlich wieder zusammenfallen. Das mache ich dreimal, lasse mich immer höher ziehen, und nach dem letzten Zusammenfallen stütze ich meine Hände neben den Beinen ab, springe auf die Füße und von da in einen gestreckten Hampelmann mit weit gespreizten Beinen und Armen.
    Etwas außer Atem, bedeute ich Ix, die Musik abzustellen.
    Â»Okay, alles klar!« Isa begibt sich schon in die

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