My Story - Streng geheim - Verliebt in einen Cowboy
gingen sogar bis zu den Fesseln ins Wasser. Noblesse würdigte das Wasser keines Blickes. Sie schien eher eine panische Angst vor dem dunklen Gewässer zu haben.
Auf dem Heimweg schaffte ich es, wieder an Nicos Seite zu reiten, und eigentlich hätten wir dadurch genug Zeit und Gelegenheit zum Reden gehabt, wenn nicht mein Pferd mir erneut einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Aus mir unerfindlichen Gründen spielte sich mein Wallach auf wie ein junger Hengst und bedrängte die Fuchsstute im wahrsten Sinne des Wortes.
»Sag mal, kannst du deinen Burschen nicht zurückhalten? Das ist echt sehr aufdringlich von ihm«, meckerte Nico ungehalten und beruhigte die zickige Stute, die ständig die Ohren anlegte und nach Painted Diamond schnappte, sobald sich dieser ihr näherte.
»Entschuldige, ich weià auch nicht, was mit ihm los ist. Normalerweise verträgt er sich mit anderen Pferden total gut. Auch mit Stuten, das sieht man ja bei Amazing Grace«, verteidigte ich mein Pferd verwundert.
»Hm, dann scheint er an Noblesse ein besonderes Interesse zu haben«, brummelte Nico und warf Painted Diamond einen ärgerlichen Blick zu, der schon wieder in Richtung Noblesse zog. Die Fuchsstute warf den Kopf hoch, bleckte die Zähne und schlug nach meinem Schecken aus.
»Jetzt reichtâs! Entschuldige, Rike, aber so gehtâs nicht. Ich setze mich wieder an Kathas Seite und Florian soll neben dir reiten«, beschloss Nico genervt.
Grummelnd trieb ich mein Pferd vorwärts und kurz darauf schritt es einträchtig und zufrieden neben Red Pepper her.
»Hat wohl nicht so geklappt, dein Plan«, grinste Florian.
»Was muss Diamond aber auch so einen Aufstand veranstalten!«, zeterte ich wütend. »Gegenüber Amazing Grace und anderen Stuten verhält er sich doch auch nicht so!«
»Er wird schon seine Gründe dafür haben«, meinte Floh, und ich konnte den zufriedenen Unterton in seiner Stimme hören.
»Idiot!«, zischte ich sauer.
»Jetzt hör mal zu!« So langsam wurde nun auch Floh wütend. »Gib deinem Pferd nicht die Schuld, nur weil du mit deinen Anmachversuchen bei Nico nicht weiterkommst. Mach dich doch nicht zum Affen!«
»Halt du dich da gefälligst raus! Das geht dich gar nichts an«, zischte ich ungehalten und trabte an.
In den nächsten Tagen schmollte ich mit Florian und er mit mir. Was mischte er sich auch in meine Angelegenheiten? Doch zum Glück dauerte dieser Zustand nicht allzu lange und bald hatten wir uns wieder versöhnt.
Meiner ersten Nachhilfestunde mit Nico fieberte ich regelrecht entgegen. Wir trafen uns nach dem Unterricht in der Bücherei, und leider gab sich Nico wirklich Mühe, mir etwas beizubringen. Irgendwie war ich jedoch komplett unkonzentriert und nahm gar nicht wahr, was er sagte, obwohl ich regelrecht an seinen Lippen hing. Nach der Stunde stellte er ernüchtert fest, dass es wohl einige Stunden dauern würde, bis ich den Stoff aufgeholt hätte - was mich natürlich äuÃerst freute.
Er wartete dann sogar mit mir auf Katha und auch noch so lange, bis wir von ihrer Mutter abgeholt wurden.
»Und, wie war es?«, wollte Katha im Auto wissen.
»Och, sehr nett!«, sagte ich strahlend.
»Konnte er dir was erklären?«
»Ãhm, na ja, ja... Also weiÃt du, eigentlich habe ich ihm nicht so richtig zugehört«, gestand ich.
»Mensch, Rike! Wenn du nicht aufpasst, dann schreibst du in der nächsten Mathearbeit wieder eine Fünf! Die Nachhilfe mit Nico soll doch was bringen!«, schimpfte Katharina.
»Ja, aber in erster Linie ⦠du weiÃt schon«, zischte ich mit einem Blick auf ihre Mutter, die ja nicht alles wissen musste.
»Trotzdem wäre es schön, wenn das Ganze auch einen positiven Nebeneffekt hätte«, meinte Katharina.
»Beim nächsten Mal!«, versprach ich ihr.
»Wollen wir uns heute Abend noch treffen?«
»Hm, ich habe mich schon mit Floh verabredet. Er hat die neue CD von den âºHot Tomatoesâ¹, die wir uns anhören wollen. Wenn du auch willst?«
»Och nee, lass mal. Du weiÃt, dass die nicht so mein Geschmack sind«, wehrte Katharina ab.
»Okay«, sagte ich.
Am Abend ging ich zu Florian rüber beziehungsweise kletterte zu ihm ins Zimmer. Unsere Häuser standen sehr dicht beieinander und zwischen meinem und Florians Zimmer stand eine riesige Eiche, auf die wir als
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