My Story - Streng geheim - Verliebt in einen Cowboy
Reitstall.
Als wir dort ankamen, fanden wir Nico vor, der gerade Noblesse absattelte.
»Hallo Nico! Bist du für heute schon fertig?«, erkundigte ich mich leicht enttäuscht. Ich hatte gehofft, mich nach unserer Stunde noch ein wenig mit ihm unterhalten zu können.
»Ja, wir haben heute etwas früher angefangen. Ich habe jetzt gleich noch einen Termin mit meinem Klavierlehrer!«
»Ach so, schade«, murmelte ich.
»Zu welchem Klavierlehrer gehst du denn?«, erkundigte Katha sich.
»Zu Herrn Hain. Kennst du ihn?«
»Klar! Bei dem hatte ich früher auch Unterricht, bis ich dann auf Geige umgeschwenkt bin«, erzählte Katharina.
Florian war inzwischen zu Freunden von uns geritten, und eigentlich wollte ich auch zu ihnen, denn das Gerede über Klavierunterricht interessierte mich kein bisschen, aber trotzdem wollte ich in Nicos Nähe bleiben.
Während sich Nico und Katharina über diverse Klavierstücke und Noten und Sonstiges unterhielten, saà ich auf
Painted Diamond und hörte gelangweilt zu. Meinen Schecken schien die Unterhaltung genauso wenig zu interessieren. Daher knabberte er an Gracies Sattel herum, bis die Stute ihm drohend ihr Hinterteil entgegenreckte.
Ich wollte schon genervt zu Florian reiten, als Nico plötzlich fragte: »Ich könnte noch ein paar Karten für das Konzert organisieren. Falls du Lust hättest zu kommen?«
»Auf welches Konzert?«, fragte ich hellwach.
»Auf unser Schulkonzert nächsten Freitag«, antwortete Nico.
»Gern, wenn du noch an Karten rankommst. Katharina und ich kommen auf alle Fälle«, beeilte ich mich zu sagen. Katharina warf mir einen verwunderten Blick zu und auch Nico sah mich etwas seltsam an, aber das entging mir wohl.
»Ãhm, klar! Ich hätte auch Lust«, sagte Katha nur.
»Gut, dann besorge ich noch zwei Karten«, versprach Nico und nickte uns zu, bevor er mit Noblesse im Stall verschwand.
»Seit wann interessiert dich denn klassische Musik?«, fragte Katha erstaunt.
»Gar nicht! Aber wenn Nico mich schon einlädt, muss ich doch zusagen, oder etwa nicht?«
»Ãhm, ja... natürlich. Aber meinst du, das wird dir gefallen? Immerhin hat Nico nur einen Soloauftritt und du wirst ihn höchstens ein paar Minuten sehen«, versuchte Katha, mir klarzumachen.
»Egal! Mensch, Katha! Er möchte doch, dass ich komme!«, rief ich strahlend.
Katharina verzog die Stirn und nickte schnell. »Hm, ja, sicher.«
Zum Glück mussten wir nun zu unserer Stunde, sonst
hätte ich mich über Kathas merkwürdiges Verhalten sicherlich noch aufregen müssen. Was hatte sie denn nur? Gönnte sie mir den Erfolg bei Nico nicht?
Für den Rest des Tages strahlte ich wie ein Honigkuchenpferd, und am Abend platzte ich daheim mit der Nachricht heraus, dass ich mich doch anders entschieden hätte und mit auf das Konzert gehen würde. Jedoch müsste Sofia sich nicht um die Karte kümmern, denn ich bekäme bereits eine.
»Von wem denn? Und seit wann interessierst du dich für klassische Musik?« Sofia starrte mich misstrauisch an und auch meine Eltern blickten etwas ungläubig.
Mist, wenn ich ihnen nun erzählte, dass ich in Nico verknallt war, würde ich die nächsten Wochen keine einzige ruhige Minute mehr haben. Sofia würde am laufenden Band lästern, und wer weiÃ, was sie Nico dann alles über mich in der Schule erzählte. Es reichte schon, dass er mir Nachhilfe gab. Und meine Eltern würden mich über ihn ausquetschen wie eine Zitrone. Ich sah jetzt schon den Blick meiner Mutter vor mir und ihren Satz: »Aber Kind! Du bist doch noch viel zu jung für einen Freund!« Blödsinn! Ich wurde dieses Jahr noch fünfzehn.
Deswegen rettete ich mich in eine, wie mir schien, sehr plausible Lüge: »Ach, Katha ist doch so ein Klassikfan und sie kennt diesen Nico vom Geigenunterricht. Der, der mir Nachhilfe gibt und in Sofias Klasse geht. Na ja, sie findet ihn wohl ziemlich nett und hat mich nun gefragt, ob ich sie nicht auf das Konzert begleiten würde. Allein traut sie sich nicht hin. Er will ihr sogarâne Karte besorgen«, erzählte ich und hoffte, nicht allzu euphorisch zu klingen.
»Der Nico? Aus meiner Klasse? Und Katha ist in den verknallt? Ist ja witzig«, lachte Sofia.
Wusste ich es doch! Vor meiner Schwester war man nie sicher. Gut, dass ich nicht die Wahrheit gesagt hatte.
»Was tut
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