Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
01-513300, 503842, 503843, www.malikhalodge.com . Sehr teure, aber schöne Anlage in reizvoller Umgebung. Die Bungalows sind luxuriös und geschmackvoll ausgestattet und liegen in einer weitläufigen Gartenanlage mit Blick auf den Nam Lang-Fluss und die Berge. Die Gäste werden nicht nur am Abend von knisternden Feuerstellen gewärmt, sondernbei Bedarf auch tagsüber in den Bungalowsmit gusseisernen Öfen aus Dänemark. Weit über
Putao Trekking House , 5 Min. vom Flughafen entfernt, recht zentral gelegen,09-8400138, 8400209, www.putaotrekkinghouse.com . Zweigeschossige Holzhäuser mit komfortabel ausgestatteten Zimmern. Wird von Gruppenreisenden im Rahmen organisierter Touren genutzt.
Einst Plage, heute Rarität – die legendären Tiger von Myanmar
Kaum zu glauben, aber vor rund 100 Jahren umstreiften Tiger sogar noch die Shwedagon-Pagode von Yangon. Denn in den Tagen der britischen Kolonialherrschaft waren die Großkatzen, die in der Hochsprache Kyar, im Dschungel-Dialekt Hinmyo genannt werden, keine Seltenheit in Myanmar. Im Gegenteil: Sie waren eher eine Plage und wurden – nach dem Aussetzen von Prämien – in Massen geschossen. Allein zwischen 1928 und 1932 sollen fast 1400 Tiere erlegt worden sein. Doch wie in den meisten Ländern Südostasiens ist das Vorkommen von wilden Tigern nun sogar in den letzten Winkeln Myanmars schon fast Historie geworden. Die New Yorker Wildlife Conversation Society (WCS) vermutet in dem Land, das ja immerhin zu einem Drittel bewaldet ist, heute nur noch um die 150 Tiger... Als Grundlage der Schätzung dient vor allem eine umfassende Untersuchung von 2003, die auf dem Einsatz von Infrarot-Kameras mit automatischen Auslösern sowie der Auswertung von Krallenspuren, Losungen, Überresten von Beutetieren und etwa 1000 intensive Befragungen von Bewohnern abgelegener Siedlungen basierte. Wurde westlich des Ayeyarwadys vorwiegend der Bengalische Tiger (lat. Panthera tigris tigris) ermittelt, ist östlich des Flusses der Indochinesische Tiger (Panthera tigris corbetti) verbreitet.
Bis zu 50 000 US-Dollar pro Tiger
Bedroht wird der Bestand durch einen fatalen Raubbau an den Wäldern, die Ausdehnung menschlicher Siedlungen, exzessive Plantagenwirtschaft oder auch von Goldschürfern, die das Beutewild der Großkatzen dezimieren und die Flüsse verschmutzen. Als Hauptgrund für die fortschreitende Dezimierung gilt jedoch der blühende Handel mit Wildtieren, dessen Ursache in der gewaltigen Nachfrage des asiatischen Arzneimittel-Handels wurzelt. Denn auch im Zeitalter von Viagra glauben die Chinesen noch immer an uralte Traditionen, denen zufolge der Verzehr eines Tigerpenis oder zerriebener Knochen eine aphrodisierende Wirkung haben soll. In den meisten der von Chinesen bevölkerten Ländern führen Apotheken Tigerteile im Angebot – auch wenn das im entsprechenden Staat gegen das geltende Recht verstößt. Mit den Teilen eines erlegten Tieres kann die horrende Summe von schätzungsweise 25 000 bis 50 000 US-Dollar erzielt werden. Immerhin kann ein männlicher Tiger ja auch eine Länge bis zu 2,75 Meter bzw. ein Gewicht zwischen 170 und 190 Kilogramm erreichen.
Population soll sich verdoppeln
Hatte es vor 100 Jahren weltweit noch um die 100.000 Tiger gegeben, sollen es mittlerweile nur noch 3000 bis 3200 sein. Der Bali-Tiger, der Kaspische Tiger und der Java-Tiger sind bereits für alle Zeiten von der Erde verschwunden. In Myanmar, Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam streifen allenfalls noch 350 Könige des Dschungels durch die Natur, womit sich der Bestand seit 1998 um weitere zwei Drittel reduziert hat. Beim ersten World's Tiger Summit wurde das Ziel postuliert, die Anzahl der weltweit letzten Großkatzen bis zum Jahr 2022 zu verdoppeln. Die hochkarätige Konferenz fand im November 2010 im russischen Petersburg statt – unter Teilnahme von Vladimir Putin und weiteren hochrangige Vertretern der 13 Staaten, in denen es noch wild lebende Tiger gibt, sowie Weltbank-Chef Robert Zoellick und namhaften Promis wie Filmstar Leonardo DiCaprio oder Supermodel Naomi Campell. Für die Rettung der Raubtiere wurde ein Budget von 329 Millionen US-Dollar vereinbart, das innerhalb der nächsten fünf Jahre fließen soll. Erste Erfolge, eine Population wirksam schützen oder gar zu erhöhen, lassen sich für Thailands Wildschutzgebiete Huai Kha Khaeng und Thung Yai verzeichnen, die mit insgesamt fast 6500 km² Wald an der Grenze zu Myanmar liegen.
Wildtier-Frevel auf den Grenzmärkten
Immer
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