Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Yangon.
    Flug- und Reisesicherheit
    Reiseveranstalter und die deutsche Botschaft warnen ausdrücklich vor dem Fliegen mit der staatlichen Myanma Airways: Nicht nur die Maschinen sind meist veraltet, auch die Piloten lassen es an Vorsicht fehlen. Vornehmlich werden Kampfflieger der birmanischen Luftwaffe beschäftigt, die ein bisschen risikofreudiger fliegen als ihre zivilen, in Europa ausgebildeten Kollegen. Manche Orte werden zurzeit jedoch nur von dieser Gesellschaft angeflogen. Auch bei den privaten Fluggesellschaften mit höheren Sicherheitsstandards, die Flüge zu den Haupttouristenorten anbieten, sind die Maschinen nicht immer neu.
    Im November 2004 hat mit Air Bagan eine Airline den Betrieb aufgenommen, die gut gewartete Flugzeuge einsetzt. Viele Orte werden vielleicht bald sicherer zu erreichen sein, denn Air Bagan plant, auch Nebenstrecken von der staatlichen Airline zu übernehmen.
    Air Bagan fliegt Nyaung U, Mandalay, Heho, Kyaing Tong und Tachileik an. Dreimal wöchentlich fliegt die Linie die Route Yangon – Dawei – Myeik – Kawthaung. Täglich Flüge zwischen Thandwe (Ngapali Beach) und Nyaung U (Bagan). Nyaung U wird täglich auch aus Heho angeflogen. Zudem gehen Flüge nach Pathein, Sittwe direkt und über Thandwe sowie in den Norden nach Myitkyina und Putao.
    Asian Wings , www.asianwingsairways.com , ist eine neue Airline, die seit Anfang 2011 mit ATR-72-Maschinen inländische Ziele bedient.
    Yangon Airways flog viele inländische Ziele an, bis im Dezember 2010 der (privaten) Airline von der Regierung völlig überraschend die Lizenz entzogen wurde. Ob und wann sie wieder erteilt wird, ist ungewiss: Aktuelle Infos unter eXTra [ 5584 ] .
Reservierungen und Preise
    In der Hauptsaison (Nov–März) erhöhen sich die Flugpreise. Die meisten Reisebüros bieten Flüge billiger an als die Airlines selbst, ein Preisvergleich lohnt sich. Wer mit Kreditkarte zahlen will, kann dies direkt bei der Gesellschaft erfragen.Nur Agenturen in Mandalay und Yangon sind entsprechend ausgestattet.
    Alle Flüge müssen in US-Dollar gezahlt werden. Die Preise liegen je nach Strecke zwischen etwa US$40 und 190. Wer ein Flugticket einige Tage im Voraus kauft, sollte es vor dem Abflug rückbestätigen, ansonsten besteht die Gefahr, auf dem Rollfeld zurückbleiben zu müssen.
    Es ist immer wieder möglich, noch am Tag des Abfluges direkt am Flughafen ein Ticket zu bekommen. Dieses Verfahren eignet sich jedoch nur für flexible Reisende, die diesen Versuch ggf. am nächsten Tag wiederholen können.
    Flugkosten (ca.): von Yangon nach Mandalay US$100, Nyaung U (Bagan) US$95, Heho US$85, Kyaing Tong US$110, Sittwe US$95, Thandwe US$80–120, Mawlamyaing US$50, Myitkyina US$190, Dawei, Myeik, Kawthoung US$60–150. Von Mandalay kosten die Flüge nach Heho und Nyaung U jeweils US$45. Die Verbindung zwischen Nyaung U und Heho US$65.
Eisenbahn
    Die erste Eisenbahn Myanmars absolvierte am 1. Mai 1877 ihre Jungfernfahrt auf der Strecke Yangon – Pyay. Das Eisenbahnnetz hat insgesamt eine Länge von fast 5000 km und bedient 550 Bahnhöfe. In den letzten Jahren wurden zahlreiche weitere Strecken erschlossen. Touristen dürfen alle Routen befahren, die nicht in oder durch verbotenes Gebiet führen.
    Bahnfahrten versprechen die Entdeckung der Langsamkeit. Wird der Zug dann doch etwas schneller, rumpelt und schaukelt es gewaltig. Leider werden die Gleise und die staatlichen Züge schlecht gewartet. Immer wieder kommt es daher zu Aus- und Unfällen. Verspätungen von bis zu 15 Stunden können durchaus vorkommen. Zum Teil sind neben alten Diesel- auch noch Dampflokomotiven in Betrieb, und dieses romantische Detail fordert seinen Tribut.
Zugstrecken
    Die Hauptlinien führen von Yangon über Mandalay bis nach Myitkyina und von Yangon über Mawlamyaing nach Dawei. Thazi, ein winziger Ort im Nirgendwo, ist ein wichtiger Knotenpunkt. Hier kreuzen sich die Hauptstrecken Yangon – Mandalay und die Nebenlinie Myingyan – Shwenyaung im Shan-Staat. Expresszüge haben einen gelben Anstrich. Alle Nahverkehrszüge sind in Blau gehalten.
    Expressverbindungen befahren die Strecke Yangon – Bago – Thazi – Mandalay und Bagan (Nyaung U) – Mandalay. Von Mandalay gehen Nebenstrecken ab. Eine führt in den Norden nach Myitkyina (Kachin-Staat), eine andere in den Nordosten über Pyin U Lwin nach Lashio (Shan-Staat). Eine weitere führt über Monywa nach Ye U. Von Yangon fahren Züge in den Nordwestennach Pyay. Auf halber Strecke zweigt eine Nebenstrecke