Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Möglichkeit, sich das entsprechende Equipment zu leihen – gibt es nicht. Obwohl es bereits einige birmanische Anbieter gibt, starten Touren in das Myeik-Archipel meist von Süd-Thailand (s. S. 556 , Süd-Kapitel). Auf der thailändischen Insel Phuket haben sich mehrere Tauchveranstalter auf
üveaboard Cruises
zu den Burma Banks und in die Inselwelt von Myeik spezialisiert. Von Phuket oder zumeist von der thailändischbirmanischen Grenze bei Ranong/Kawthoung (Victoria Point) aus starten komfortabel ausgestattete, mitunter auch romantisch anmutende Jachten zu fünf- bis zwölftägigen Touren in die bisher noch weitestgehend unberührte Meeresregion. Das Angebot zielt aber nicht nur auf passionierte Taucher- und Schnorchler, sondern zunehmend auch auf Paddelfans und Öko Touristen, wobei die entsprechende Ausrüstung von den Veranstaltern gestellt wird (s. S. 557 , Myeik-Archipel).
Eine Fahrt mit Paddelbooten kann man auf dem Inle-See und den angrenzenden Kanälen unternehmen. Während die Boote auf dem See mit lärmenden Motoren angetrieben werden, verspricht eine Fahrt in den Kanälen beschauliche Ruhe. Ansonsten werden aber, obwohl die vielen Flüsse in Birma sauber und die Landschaften drumherum faszinierend schön sind, offiziell noch keine Paddel- oder Kajaktouren angeboten. Da es weder Zollvorschriften für die Einfuhr von Kajaks und Kanus noch Fahrverbote auf den Wasserwegen gibt, sollte man vielleicht einfach mal sein Glück versuchen, auch wenn großes Aufsehen und ein erheblicher bürokratischer Aufwand die Folge sein können.
Kampfsport
Sowohl in Yangon als auch in Mandalay wird birmanisches Kickboxen gelehrt, das
let-hwei.
In Yangon offeriert z. B. das YMCA Boxkurse. Dem thailändischen Boxen
muay thai
ähnlich, ist der Sport hart und wegen hoher Verletzungsgefahr nichts für Anfänger.
Welche Regeln genau für den Kampf gelten, wird vom Ringrichter und den beiden Teilnehmern besprochen. Dazu gehört auch die Absprache, wann ein Kampf als gewonnen gilt: Nach dem ersten geflossenen Blut, nach K. o. etc. Die Kämpfer werden nicht nach Gewichtsklassen, sondern nach ihrer Gewandtheit eingeteilt. Kämpfe auf dem Land sind ohne Zeitlimit. Oft gilt die Regel: Wer sich dreimal Blut vom Gesicht oder Körper wischt, hat verloren. Organisierte Boxkämpfe finden im Ring statt und dauern fünf bis zwölf Runden für jeweils drei Minuten. Zwei Ring- und drei Punktrichter werten bzgl. Ausdauer, Technik und Gewandtheit.
Vor den Kämpfen findet ein Ritual statt, welches den Geistern Respekt zollt. Mit musikalischer Begleitung huldigen beide Kämpfer den Nats; am Ende steht dies nur noch dem Gewinner zu. Das Orchester besteht aus Trommeln, einer
hneh
(Oboe, bestehend aus einer Röhre und einem lose herabhängenden Tubus), Bambusklappern und Becken. Die besten Kämpfer sind in der Ayeyarwady Division, in der Mandalay Division, dem Kayin- und dem Mon-Staat oder der Ogre-Insel vor Maylamyaing heimisch.
Der älteste schriftliche Hinweis auf diesen Kampfsport findet sich in Chroniken, die vom Krieg mit Thailand im 15./16. Jh. berichten. Die Forschung geht davon aus, dass die Boxtradition auf die Bagan-Epoche zurückgeht. Noch gibt es keine Fernseh-Übertragungen der Kämpfe, wie dies etwa in Thailand populär ist. Der birmanische Boxsport „kämpft“ noch um die Zuschauergunst, zumindest im großen Stil. Bis es so weit ist, verdienen die Profiboxer sehr wenig Geld, so dass sich viele der Profis für eine Karriere in Thailand entscheiden.
Es ist nicht einfach, Informationen über Kämpfe zu bekommen, da diese noch nicht in großen Stadien, sondern z. B. auf Festen in aufgestellten Ringen stattfinden. Näheres weiß man im YMCA in Yangon, 263 Mahabandoola Street, Yangon,01-294128, oder im Institute of Myanmar Traditional Advanced Boxing, dessen Schüler und Lehrer samstags ab 16 Uhr auf dem Campus der Yangon Universität trainieren.
Eine weitere birmanische Kampfkunst ist das Ringen . Es wird hauptsächlich im Rakhine-Staat praktiziert, z. B. beim Neujahrsfest in Mrauk U. Einige Bergvölker haben eigene Kampfkünste entwickelt.
Fußball und Chinlon
Birmanen lieben sportliche Aktivitäten, ob als Zuschauer oder als Aktive. Überall finden sich abends kleine Gruppen ein, die Fußball oder Chinlon spielen. Fußball wird meist mit den Nachbarn gespielt. Jeder neue Spieler ist herzlich willkommen. Offizieller geht es im Aung Stadion zu, wo regelmäßig Fußballspiele ausgetragen werden.
Besonders oft sieht man Ballsportler
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