Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Informationen und Buchungsmöglichkeiten gibt es bei Myanma Railways , 357/361 Merchant St., Yangon,01-201555.
Tourveranstalter organisierten bereits Touren mit der Dampfeisenbahn von Bago nach Nyaunghkashe am Sittoung-Fluss oder mit der Schmalspurbahn in die Silbermine von Namtu bei Lashio.
Schiffe und Boote
Auf Myanmars Flüssen war einst die weltweit größte private Flotte unterwegs: die 1865 von schottischen Reedern gegründete Irrawaddy Flotilla Company (IFC). Ende der 1920er-Jahre besaß die in Glasgow registrierte Gesellschaft über 600 Schiffe mit bis zu 9 Mio. Fahrgästen pro Jahr. Zu den größten Dampfschiffen zählte die
Mindoon
mit 100 m Länge. Doch mit dem Zweiten Weltkrieg endete das lukrative Transportgeschäft abrupt. Um die wendigen Raddampfer mit dem geringen Tiefgang nicht an die heranrückende japanische Armee zu verlieren, wurde am 28. April 1942 die Versenkung der gesamten Flotte angeordnet. Heute noch liegen Wrackteile in der Nähe von Bhamo auf dem Grund des Flusses.
Aus der IFC ging 1948 die Inland Water Transport (IWT) hervor. Heute hat die staatliche Schifffahrtsgesellschaft nahezu 500 Schiffe unter ihrer Flagge. Viele von ihnen sind jedoch altersschwach und heruntergekommen. Dass sie noch nicht gesunken sind, verdanken sie den erfahrenen Lotsen und Kapitänen. Jährlich werden über 25 Mio. Passagiere befördert. Allein 100 Boote sind im Ayeyarwady-Delta unterwegs. Um die interessante Flusslandschaft zu erleben, sollte man unbedingt eine Bootsfahrt unternehmen.
Als Birma besiedelt wurde, entstanden die ersten Dörfer am Ayeyarwady und so ist die Fortbewegung auf dem Fluss die älteste in Myanmar – und die beschaulichste. Fahrten auf dem Wasser dauern normalerweise drei- bis viermal länger als auf der Straße. Die vorbeiziehende Landschaft mit ihren unzähligen weiß getünchten Stupas ist atemberaubend. 8000 km sind schiffbar, davon sind die 423 Flusskilometer auf der Strecke Yangon – Pyay – Mandalay besonders belebt. An insgesamt 28 Anlegestellen verladen die Händler ihre Waren. Lange Zeit war der Fluss nur in der Regenzeit bis Myitkyina befahrbar. In der Trockenzeit endete die Reise in Bhamo. Heute verbindet die Städte ein Schnellboot bei jedem Wasserstand. Über den Twante-Kanal ist der Ayeyarwady mit Yangon verbunden und bei Bagan mündet der Chindwin-Fluss in den Ayeyarwady. Auch der Thanlwin (bei Mawlam-yaing) ist etwa 200 km landeinwärts befahrbar. Zudem gibt es Transporte auf dem Saitin-Fluss und dem Kaladan.
Noch sind längst nicht alle Flussabschnitte für Ausländer zugänglich, doch werden auch hier immer mehr Gebiete geöffnet. Die derzeit beliebteste Route für Urlauber ist die Strecke Mandalay-Bagan auf dem Ayeyarwady.
Mandalay – Bagan
Die Strecke Mandalay – Bagan kann mit teuren und billigen, komfortablen und abenteuerlichen Schiffen befahren werden.
Luxusfahrten
Wer das passende Kleingeld hat, kann den Ayeyarwady mit äußerst komfortablen Schiffen befahren. Die meisten Gesellschaften bedienen während der Hauptsaison die Strecke Bagan – Mandalay inklusive ein bis zwei Übernachtungen. In der Regenzeit bieten sie zu festen Terminen biszu dreiwöchige Expeditionen an, sei es von Mandalay nach Bhamo oder auf dem Chindwin. Dabei werden zahlreiche Besichtigungsprogramme geboten. Tickets und Infos gibt es bei den Gesellschaften oder über Reisebüros und Veranstalter.
Pandaw Cruises: Pionier der Luxusfahrten ist die 1995 von dem Schotten Paul Strachan wieder gegründete Irrawaddy Flotilla Company, die mit ihren beiden Schiffen
Pandaw II
und
Pandaw IV
mehrtägige Flussfahrten offeriert. Die Boote sind nach Plänen alter Irrawaddy-Dampfer neu gebaut worden und verbreiten viel koloniales Flair. Dank des geringen Tiefgangs können sie auch bis in die späte Trockenzeit verkehren. Pandaw Cruises, Gawein Jetty, 13-14 Strand Rd., zwischen 35th und 37th St., Mandalay,02-44245, www.pandaw.com .
Ayravata Cruises: Mit den beiden Schiffen
RV Pandaw 1947
und
RV Pankan
bietet dieses Unternehmen ebenfalls komfortable Flussfahrten und Expeditionen mit kolonialem Touch an. Ayravata Cruises, 110 1st Fl., 38th St., Kyauktada, Yangon,01-380877,382734, www.pandaw 1947.com .
Road to Mandalay: Der Luxusliner wird seit 1995 von der privaten Gesellschaft Orient Express Trains & Cruises betrieben. Ehemals diente das 1964 vom Stapel gelaufene Boot als Linienschiff der Köln-Düsseldorfer auf dem Rhein. Heute ist es umgebaut und offeriert den bis zu 108 Gästen viele
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