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MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

Titel: MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS MARY BRENDAN
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zurück.
    Er fragte sich, ob sie wusste, wie die Schulden zustande gekommen waren. „Mein Vater hat die ursprüngliche Summe zurückzahlen wollen, aber Ihr Vater forderte einen hohen Betrag an Zinsen zusätzlich ein.“
    „Das ist nicht ungesetzlich.“
    „Nein, und mein Vater hätte die Zinsen gewiss aufgebracht, wenn man ihm ein wenig Zeit gewährt hätte. Das aber tat man nicht, weil Ihr Vater von der Mine wusste und darauf aus war, seinen Reichtum damit zu vergrößern.“
    Charlotte lachte, fragte sich indes, ob in seiner Behauptung nicht doch ein Körnchen Wahrheit steckte. „Ich vermute also, dass Sie diesen lächerlichen Rechtsstreit fortsetzen wollen.“
    Er hatte überlegt, ob ein Prozess die Zeit und das Geld wert wäre, ganz zu schweigen von dem Ärger, den er mit sich brachte. Nach dem, was Mountford ihm erzählt hatte, traf seinen Vater eine ebenso große Schuld wie Mr. Cartwright. Sein Vater hätte das Geld nicht ausgeben dürfen, bevor er sich sicher war, dass sein Sohn der Verlobung zustimmen würde, und als er das nicht tat, hätte er die Summe sofort zurückzahlen sollen, ohne erst darum gebeten werden zu müssen, dann hätte Cartwright ihn nicht unter Druck setzen können. Zu diesem dummen Streit hätte es niemals kommen dürfen. Roland bedauerte, dass er unwillentlich darin verwickelt war. Andererseits, falls das Land tatsächlich immer noch rechtmäßig zu Amerleigh gehörte, könnte er die Profite aus der Mine für vielerlei sinnvolle Zwecke nutzen. „Lassen Sie die Besitzurkunde für das Stück Land an mich übersenden, dann besteht kein Grund mehr, diesen Rechtsstreit auszufechten.“
    „Ganz gewiss werde ich das nicht tun“, sagte sie, entschlossen, keinen Millimeter nachzugeben. „Ich werde in Kürze einen neuen Stollen in den Berg treiben lassen. Bitte verlassen Sie jetzt dieses Gelände. Ich bin viel zu beschäftigt, um mich mit Ihnen noch länger abzugeben.“
    Roland verbeugte sich und ging zu seinem Pferd, gefolgt von Travers, der sich bemühte, eine ernste Miene zu bewahren. „Lach ruhig“, sagte Roland, als sie zum Dorf zurückritten.
    „Sie ist wahrlich eine Kratzbürste, aber am Ende wird sie mir doch klein beigeben, du wirst sehen.“
    „Oh, ich bin überzeugt, dass Ihnen das gelingen wird, Major.“ Travers fiel es immer noch schwer, seinen Herrn mit seinem ihm zustehenden Titel anzusprechen, doch Roland machte das nichts aus. So wie er es sah, befand er sich ohnehin in einer Schlacht, und zwar in einer, die er vielleicht sogar genießen würde, konnte man doch davon ausgehen, dass niemand dabei getötet werden würde.
    „Miss Cartwright, das ist Wahnsinn“, meinte Jacob Edwards am Morgen nach ihrer Begegnung mit dem Earl bei der Mine. Sie hatte ihren Anwalt nach Mandeville beordert, um ihn anzuweisen, die nötigen Gelder für einen neuen Stollen der Browhill Mine bereitstellen zu lassen. Jacob war dreißig Jahre alt und makellos gekleidet. Niemand hätte geahnt, dass er als Junge barfuß in zerrissenen Hosen durch die Dorfstraßen gestreift war. „Es sieht Ihnen gar nicht ähnlich, mehr in ein Geschäft zu investieren, als es wert ist.“
    „Gewinn ist nicht alles.“
    „Wenn Sie sich keinen Profit erhoffen, was versprechen Sie sich davon?“
    Sie tigerte ungeduldig durch den Raum, ihr grauer Rock schwang heftig um ihre Beine, als sie sich zu ihm umdrehte. Er sah sie schweigend an, bewunderte ihre wohlgeformte Figur, ihr einnehmendes Gesicht. Seit er ihr als Junge begegnet war, verehrte er sie, doch in ihren Augen war er bloß ein Faktotum, das ihre Anweisungen ausführte und ihr gelegentlich mit einem Rat zur Seite stand.
    „Ich möchte Amerleigh nicht die kleinste Gelegenheit geben, Gewinn aus der Mine zu ziehen“, sagte sie.
    „Das Land mag zu seiner Domäne gehört haben, aber weder er noch sein Vater haben sich jemals um eine Konzession beworben, um dort Blei abzubauen“, erklärte Jacob.
    „Benötigt man als Eigentümer überhaupt eine Konzession?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Dann finden Sie es heraus.“
    „Sehr wohl, Madam.“ Nach einer Verbeugung verließ er das Zimmer, und Charlotte beschloss, einen Ausritt ins Dorf zu unternehmen. Nicht eine Sekunde gestand sie sich selbst ein, dass sie insgeheim hoffte, sie könne auf den Earl treffen. Bei der Auseinandersetzung am Tag zuvor hatte sie sich so lebendig wie nie zuvor gefühlt. Sie war es gewohnt, hart zu verhandeln und es als selbstverständlich zu erachten, dass man ihren Anweisungen

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