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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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Mystiker oder Tiefling versuchen, es zu einem hohen Preis zu verkaufen.« Er sieht Jarek an. »Und wo kann man für etwas Illegales einen Haufen Knete kassieren?«
    »Auf dem Schwarzmarkt«, antwortet Jarek.
    »Auf welchem Schwarzmarkt?«, frage ich.
    Jarek schüttelt den Kopf. »Du musst noch eine Menge lernen, Aria Rose.«
    Turk knotet das Sweatshirt auf, das er sich um die Taille gebunden hat, und reicht es mir. »Das ist deins – Jarek hat es für dich mitgebracht. Zieh es an und setz die Kapuze auf, damit dich niemand erkennt.«
    Ich muss schlucken. Das ist das Sweatshirt, in dem ich das Medaillon versteckt habe. Das Medaillon, das nun mit dem mystischen Sender versehen ist.
    Man kann mich also wieder aufspüren.
    Ich wühle in der Tasche, aber das Medaillon ist nicht da. Was ist damit passiert? Vielleicht ist es herausgefallen. Ich suche den Boden ab, aber von dem Medaillon fehlt jede Spur.
    »Kommt«, sagt Turk. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Sieht gar nicht aus wie ein Schwarzmarkt«, flüstere ich Turk ins Ohr. Nicht, dass ich schon mal auf einem Schwarzmarkt gewesen wäre. Aber dieser Markt hier sieht wirklich aus wie ein ganz gewöhnlicher Markt.
    Turk stellt das Bike hinter einem Schutthaufen ab und deckt es mit einer alten Plane zu, die er auf dem Boden findet.
    Wir sind jetzt in Greenwich Village, und Turk und Jarek führen mich durch ein Labyrinth aus Ständen und Buden. Ein Händler bietet Obst und Gemüse für zehn Cent pro Pfund an, ein Sonderpreis, vermute ich, weil Äpfel und Paprika schon ein paar Druckstellen haben, und auch der Sellerie, die Brunnenkresse und der Kohl sehen schon etwas mitgenommen aus. Allerdings habe ich noch nie selbst Lebensmittel eingekauft und habe keine Ahnung, was ein Pfund Äpfel oder Birnen normalerweise kostet.
    In den Horsten war ich nie dabei, wenn das Essen angeliefert wurde. Die Lieferungen kamen über einen Fahrstuhl direkt in der Küche an, und die Dienstboten haben sich immer darum gekümmert.
    Hier erledigen vermutlich die Menschen der Tiefe ihre Einkäufe. Der Markt erinnert mich an die Mystikerkirmes, zu der mich Hunter mitgenommen hatte, nur ist es hier nicht halb so aufregend. Das war, ehe der Block zerstört und Hunters Mutter getötet wurde. Vor dem Aufstand.
    »Der Schwarzmarkt ist Teil des normalen Markts«, erklärt Turk.
    Wir gehen an einem Stand mit kupferfarbenen Ohrringen und Modeschmuck vorbei. »Hübsch, oder?«, ruft mir die Verkäuferin zu.
    »Man muss nur wissen, was man sagen und wen man fragen muss«, fügt Jarek hinzu. Überall wird gefeilscht. Um manche Stände scharen sich die Menschen, andere sind nicht so gut besucht, vielleicht weil sie eher ausgefallene oder weniger alltagstaugliche Waren anbieten.
    Plötzlich schleicht sich ein Mann von hinten an mich heran und will mir meinen TouchMe aus der Tasche stehlen. »Weg da!«, schreie ich. »Ein Dieb!«
    Turk zieht mich zu sich heran. »Bleib bei mir«, sagt er. Rechts von uns umringen Kinder einen Mann, der getrocknetes Fleisch verkauft. Direkt nebenan bietet eine Frau bunte Schals feil. »Schals, wunderschöne Schals!«, ruft sie den Leuten hinterher, die sich am Stand vorbeischieben. »Einen Schal für die junge Dame?«
    Turk geht zu dem Mann mit dem Trockenfleisch, schiebt die Kinder zur Seite und hält dem Mann einen Beutel Münzen hin. »Wie viel?«, fragt der Mann und deutet auf das Fleisch, das über dem Räucherofen hängt.
    »Nichts davon«, erwidert Turk. Er senkt die Stimme. »Ich suche ein Herz.«
    Rasch schüttelt der Mann den Kopf. »Nein, nein. Bei mir nicht.«
    Wir gehen weiter. Jarek und ich beobachten staunend, wie Turk von Stand zu Stand eilt, um herauszufinden, welcher der Händler das Herz verkauft – falls es überhaupt zum Verkauf angeboten wird und die Männer meines Vaters es nicht doch längst gefunden haben.
    »Sollten wir nicht zu Ständen mit Fleisch gehen?«, frage ich. »Das wäre doch irgendwie naheliegend, oder?«
    Jarek zuckt mit den Schultern und wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Weil du Herz auch beim Metzger kriegst?« Er grinst. »Jeder, der illegale Waren anbietet, wird großen Rummel vermeiden. Wir sollten eher nach einem Stand suchen, der auf den ersten Blick wenig anziehend wirkt.«
    Das ergibt durchaus Sinn.
    »Aria, sieh mal!«
    Ich drehe mich um, aber Jarek ist verschwunden. »Jarek?«, rufe ich.
    »Hier drüben!«, ruft er zurück.
    Wo ist er?
    Ich gehe zu einem Stand mit Matroschka-Figuren. Alle sind unterschiedlich

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