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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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Angst, formt er lautlos mit den Lippen, aber das beruhigt mich wenig. Der einzige Trost ist, dass Jarek nicht hier ist. Hoffentlich konnte er sich in Sicherheit bringen.
    Links von mir neben der Tür stehen zwei Bodyguards meines Vaters und halten ihre silbernen Pistolen schussbereit.
    Die Kühlbox, in der ich Davidas Herz vermute, steht in der Mitte des Raums auf einem Metalltisch, daneben liegen zwei Fläschchen mit flüssigem Quecksilber, das unter den Leuchtstoffröhren glitzert, und eine Plastiktüte mit drei leeren Spritzen.
    »Wie hast du uns gefunden?«, frage ich meinen Bruder und kämpfe gegen das Seil an, mit dem ich an den Stuhl gefesselt bin.
    »Man hat dir einen Sender verpasst, Aria. Das habe ich dir doch schon gesagt.« Kyle sieht mich forschend an. Er weiß nicht, dass ich den Sender habe entfernen lassen und er sich jetzt am Medaillon befindet. Da ich das Medaillon nicht bei mir habe, weil es nicht mehr im Sweatshirt war, kann Kyle mich doch eigentlich gar nicht gefunden haben. Wo ist das Medaillon jetzt?
    Hunter hat mir den Sender definitiv nicht angehängt. Aber wer dann? Die einzige Person, die mir einfällt, ist Kyle, denn er findet mich immer wieder. Vielleicht auch Thomas. Lyrica hat aber gesagt, man braucht einen mächtigen Mystiker für einen solch magischen Peilsender.
    »Du willst uns doch nicht hier festhalten, oder?«, frage ich. »Was bringt dir das?«
    Kyle schüttelt den Kopf. »Was bringt es dir denn?«
    »Wovon redest du?«
    Er geht auf die Kühlbox zu. »Was bringt dir das hier?« Er streicht mit dem Finger über die Box. »Das Herz.« Er lässt den Deckel aufschnappen. Silbriges Licht breitet sich aus. »Wie benutzt man es?«
    »Benutzen? Was meinst du?«
    »Du weißt genau, was ich meine.« Langsam aber sicher verliert Kyle die Geduld. »Das Herz: Wie benutzt man es?«
    Ich schweige. Kyle kann nichts von dem Bestattungsritual der Mystiker wissen; er will nur die Energie extrahieren. Vermutlich nimmt er an, dass man sich an ein genaues Verfahren halten muss.
    Allerdings habe auch ich nicht die geringste Ahnung, wie man einem Mystikerherzen die Energie entzieht.
    »Es ist Davidas Herz«, sage ich. Es lohnt sich nicht zu lügen. »Das ist alles, was von ihr geblieben ist. Ich wollte es ihrer Familie zurückgeben.«
    Kyle schnaubt. »Ich weiß, was das ist.«
    »Wirklich?«, frage ich. »Woher denn?«
    »Von Elissa«, sagt Kyle. »Als ich dir Davidas Kästchen gegeben habe, hatte ich keine Ahnung, was es damit auf sich hat. Dann habe ich Elissa davon erzählt und sie ist völlig ausgeflippt. Sie hat gesagt, bei dem Kästchen müsse es sich um ein Reliquiar handeln und dass ich ein Idiot sei, weil ich es verschenkt habe. Aber egal, Holzschatullen interessieren mich nicht. Das, worauf es ankommt, befindet sich hier.« Er schaut in das silbrige Licht. »Elissa hat mir alles über das Mystikerherz erzählt – dass es die ganzen Kräfte enthält.« Er grinst Turk fies an. »Da wusste ich, dass wir das Herz finden müssen.« Dann fährt er zu mir herum. »War nicht ganz einfach, es zu finden. Dummerweise war es ja nicht mehr dort, wo es hätte sein sollen, aber das weißt du ja selbst am besten. Ich habe keine Ahnung, wie man uns zuvorkommen konnte, aber« – er sieht zu der offenen Kühlbox – »das spielt keine Rolle mehr, denn jetzt habe ich, was ich wollte.« Er grinst widerlich. »Danke, dass du uns hingeführt hast.«
    »Du bist und bleibst ein elender Stic-Junkie«, sage ich und füge leise hinzu: »Auf die eine oder andere Weise.«
    »Und du ein Mystikerflittchen«, erwidert Kyle und wendet sich Turk zu. »He du, Mystiker. Was muss man mit diesem Herzen machen?« Er geht ein paar Schritte auf Turk zu, beugt sich vor und starrt ihm in die Augen. »Sag schon.«
    Turk zieht die Schultern hoch und blickt Kyle unschuldig an. »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    Kyle ohrfeigt Turk, und ich fahre aus meinem Stuhl hoch. »Lüg mich nicht an, Mystiker! Ich habe dir die Quecksilberhandschellen aus gutem Grund angelegt, denn so kannst du deine Kräfte nicht einsetzen. Also rede mit mir – von Mann zu Mann.«
    Turk schweigt.
    »Keine Lust zu plaudern?«, fragt Kyle. »Das wollen wir doch mal sehen.« Er gibt einem der Wachmänner einen Wink. Der Mann tritt vor und legt die Pistole ab. Er holt eine Spritze aus der Plastiktüte, dreht den Korken von einem der Quecksilberfläschchen und zieht die Flüssigkeit in die Spritze auf. Dann verschließt er das Fläschchen wieder.
    Mit der

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