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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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Papier. »Bekommst du gratis.«
    »Danke. Tausend Dank«, stottere ich und betrachte die Zahlen, die er auf den Zettel geschrieben hat. Das müssen Längen- und Breitengrade sein:
    40.7406891128
    73.9859676361
    »Ich bin mir nicht sicher, was ich jetzt damit machen soll«, sage ich.
    Donaldio runzelt die Stirn. »Was bringen sie euch eigentlich heutzutage in der Schule bei? Hast du keinen Kompass?«
    Draußen wartet der Gondoliere auf mich. Er raucht.
    »Konnte er dir weiterhelfen?« Er schnippt Asche in den Kanal.
    »Ja. Konnte er.«
    »Wohin soll’s gehen?«
    Ich starre auf das Papier. Dann hole ich meinen TouchMe heraus. Ich habe eine Nachricht von Turk: Wo bist du?!?!, lese ich und klicke mich geradewegs zum Navigationssystem durch. Dort gebe ich die Zahlen ein, und sofort spuckt mein TouchMe eine Wegbeschreibung aus.
    »Dort vorne nach links«, sage ich und zeige auf die Stelle, an der sich der Kanal in zwei Richtungen verzweigt. »Und dann die nächste rechts.«
    »Gut.« Der Gondoliere macht den Motor an und das Boot fährt los. Es schwankt, je schneller es wird. Davida, ich bin unterwegs, denke ich. Ich komme.
    »Und hier rechts«, sage ich, als wir in den Kanal abbiegen, der uns zu dem von Donaldio berechneten Punkt bringen sollte. Wir sind an der East Side, in einer Gegend namens Gramercy.
    »Ähm …«, sagt der Gondoliere und das Boot wird langsamer.
    »Was ist los?«, frage ich, blicke von meinem TouchMe auf und sehe es selbst: Gelbes Absperrband ist hundert Meter vor uns über den Kanal gezogen und versperrt die Einfahrt. Der Kanal wurde mit provisorischen Spundwänden blockiert. Ein langes, dickes Rohr ragt aus dem Kanal auf die Straße, wo Dutzende Bauarbeiter stehen.
    »Anscheinend wurde der Kanal leer gepumpt«, erklärt der Gondoliere. »Wir müssen umdrehen.«
    »Nein!«, entfährt es mir. »Ich meine, können Sie mich dort vorne rauslassen?« Ich zeige zum Ufer, wo eine Gruppe Gondoliere die Bauarbeiten beobachtet.
    Nachdem ich bezahlt habe, hüpfe ich von Bord und renne an der Kaimauer entlang. Ein Bagger schaufelt Steine vom Boden des Kanals, von Schaulustigen umringt. Eine Mutter mit zwei Kindern und zwei Teenagern versperrt mir den Weg. Da piept mein TouchMe.
    Er zeigt mir an, dass sich Davidas Herz genau an der Stelle befinden muss, wo der Kanal ausgehoben wird.
    »Entschuldigung«, sage ich zu der Mutter, »wissen Sie, was die da machen?«
    »Keine Ahnung«, antwortet die Frau. »Muss mit den Roses zu tun haben. Kyle Rose hat vor einer Stunde etwas angekündigt.« Sie zeigt auf einen Großbildschirm. »Der Kanal wird wohl leer gepumpt, um die Wasserqualität zu sichern. Aber jeder weiß, wie schmutzig das Wasser ist. Bisher hat sich niemand darum geschert. Vielleicht suchen die Gold oder so.« Sie lacht und nimmt ihre Tochter an die Hand. »Bestimmt geben die nichts ab, wenn sie was finden.«
    Ich bedanke mich bei der Frau und schlängele mich durch das Gedränge. Es kann kein Zufall sein, dass meine Eltern oder Kyle genau diesen Kanal leer pumpen lassen. Aber woher sollten sie von Davidas Herz wissen? Und welchen Nutzen versprechen sie sich davon? Und vor allem: Haben Sie es womöglich schon gefunden?
    Ich drängele mich in die erste Reihe und suche den schlammigen Boden des leer gepumpten Kanals ab. Müll, tote Fische, Algen. Kein Herz weit und breit.
    Da packt mich jemand am Arm. Ich schreie vor Schmerz auf und blicke in ein widerwärtiges Gesicht, das ich sehr gut kenne.
    Es ist Klartino, einer der Handlanger meines Vaters.
    Er faucht mich an: »Was hast du hier verloren?«

18
    Ich bringe kein Wort heraus.
    Erst als er mich das zweite Mal fragt, begreife ich, dass er mich nicht erkannt hat. Der blonden Perücke sei Dank.
    »Äh, also …« Ich suche nach Worten und einer Ausrede. Mein Vater muss von dem Herzen erfahren haben. Hat er es schon gefunden?
    »Meine Schwester!«, höre ich jemanden hinter mir rufen. »Das ist meine Schwester!«
    Ich drehe mich um und erwarte schon, Kyle zu sehen.
    Doch es ist Jarek. Sein Haar ist offen und in der Mitte gescheitelt. Er hat sich ein Hemd über sein Muskelshirt gezogen und trägt dazu braune Shorts.
    » Susie. Da bist du ja.« Jarek packt mich am Arm. Klartino runzelt die Stirn und sieht uns verwirrt an. »Tut mir leid«, fährt Jarek fort. »Meine kleine Schwester ist ein bisschen …« Er tippt sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »… langsam.«
    Klartino grunzt. »Hör lieber auf deinen Bruder«, sagt er und lässt mich los. Die

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