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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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einen Panoramablick auf Manhattan, abends sieht man nur den dunklen Himmel.
    Am Eingang frage ich Kiki: »Ist dir gestern Abend bei einem der Gäste zufällig ein Tattoo in Form eines explodierenden Sterns aufgefallen?«
    »Hm?«, fragt Kiki zurück; sie richtet gerade ihre Frisur und hört offenbar nur halb zu.
    »Ein Junge … ungefähr in unserem Alter. Er hatte ein Tattoo am Handgelenk. Hast du ihn gesehen?«
    »Nein«, antwortet Kiki und schüttelt den Kopf. »Hätte ich aber gern. Klingt echt heiß.«
    Drinnen werden wir sofort begrüßt und zum Anfang der Schlange geführt.
    »Ah, Miss Rose«, sagt der Wirt, ein junger Mann mit schwarzer Stachelfrisur. »Schön, Sie zu sehen.«
    »Sie auch, Robert.«
    »Sie müssen öfter kommen. Meinen Glückwunsch zur Verlobung.« Er strahlt mich an. »Darf ich ihn sehen?«
    »Wen sehen?«, fragt Kiki.
    »Den Ring natürlich«, antwortet Robert.
    Ich blicke auf meine bloßen Hände. Verlobungsring. Ich kann mich nicht daran erinnern, einen zu besitzen. Im Nachhinein erscheint es mir seltsam, dass meine Mutter sich kein bisschen darüber aufgeregt hat, dass ich gestern Abend keinen getragen habe.
    Kiki wechselt glücklicherweise das Thema: »Ist unser Tisch fertig?«
    »Bitte hier entlang.« Robert verneigt sich. »Der andere Gast hat schon Platz genommen.«
    Ich höre Bennie, noch ehe ich sie sehe. »Ladys, ihr seht fantastisch aus!« Bennie ist groß und hat unendlich lange Beine. Sie trägt das schwarze Haar schulterlang. Ihre Haut hat dieselbe Farbe wie die Karamellsorte, die ich früher oft genascht habe. Sie ist drei Jahre älter als ich – so alt wie Kyle. Und obwohl sie keine Schönheit im herkömmlichen Sinne ist, wirkt sie dennoch anziehend auf Menschen. Das liegt an ihrem Selbstvertrauen und ihrer Abenteuerlust. Außerdem haben wir denselben Musikgeschmack. Von allen Mädchen, mit denen mein Bruder bisher ausgegangen ist, mag ich sie am liebsten.
    »Danke, Darling«, sagt Kiki. Wir tauschen Küsschen aus und setzen uns. »Ich fühle mich gerupfter als ein Brathähnchen«, fährt sie fort. »Heute Morgen habe ich beim Hautarzt eine Porenzertrümmerung machen lassen.«
    In diesem Moment kommen zwei Kellner – beide stammen offensichtlich aus der Tiefe – und füllen unsere Wassergläser. Die Regeln des Anstands verbieten uns, mit ihnen zu sprechen. Als Kind habe ich Schuldgefühle gehabt, wenn mich Tieflinge bedienten. Mit zehn Jahren habe ich mich mal bei einem Kellner bedankt – daraufhin bekamen sowohl der Kellner als auch ich von meiner Mutter eine Ohrfeige. Seitdem habe ich es nicht noch einmal riskiert.
    »Eine Porenzertrümmerung?«, fragte Bennie skeptisch. »Davon hab ich noch nie was gehört.«
    »Ich auch nicht«, sage ich.
    »Das überrascht mich nicht.« Kiki sieht sich um, als fürchtete sie Lauscher. »Die Methode ist noch in der Experimentierphase. Ich hätte dabei draufgehen können.« Sie klopft auf den Tisch. »Was tut man nicht alles für die Schönheit!«
    »Aber was ist das denn nun genau?«, hakt Bennie nach und beugt sich vor.
    Kiki schüttelt den Kopf. »Tut mir leid, Bennie. Bei aller Liebe, du hast doch Lippen wie aus Butter. Da flutscht jedes Geheimnis raus. Sobald ich dir erklärt habe, was eine Porenzertrümmerung ist, weiß es im Nu jeder in den Horsten, und dann sehen irgendwann alle genauso gut aus wie ich, und ich finde niemals einen Freund. Da hätte ich mir die ganze Behandlung gleich sparen können.«
    »Hey!«, sagt Bennie. »Das ist ja wohl die Höhe. Meine Lippen sind nicht aus Butter.«
    »Doch. Ich könnte eine Scheibe Brot dran reiben, dann wäre sie schön dick bestrichen«, erwidert Kiki.
    Bennie bleibt die Spucke weg. »Du bist so …«
    »Ladys«, unterbreche ich, »was wollt ihr denn essen?« Zu jedem Tischgedeck gehört auch ein Speisekarten-Screen, auf dem man seine Bestellung eintippen kann. Ich wähle schnell einen Hähnchensalat und wechsele das Thema. Während Bennie die Karte studiert, frage ich Kiki nach meinem Verlobungsring.
    »Er wird noch graviert«, sagt sie. »Hat Thomas gestern Abend erwähnt. Hat dir das niemand gesagt?«
    »Nein. Klingt aber logisch.« Ich bin erleichtert. Eine schlichte Antwort.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass ihr zusammen seid, hätte ich dir schon früher erklären können, dass ein Verlobungsring graviert wird«, sagt Kiki. »Aber du musstest ja ein Geheimnis daraus machen!« In ihrer Stimme schwingt Enttäuschung mit. Sie ist sauer auf mich, weil ich sie nicht eingeweiht habe,

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