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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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Elektrische Strahlen schießen surrend aus seinen Fingerspitzen. Hunter lässt die Hand einen Augenblick pulsieren; dann krümmt er die Finger, die Strahlen schrumpfen und verdichten sich zu einer grünen Kugel. Energiebänder winden sich um Hunters Hand wie Ringe um einen Planeten, rotieren schneller und schneller. Ich höre ein lautes Summen und sehe nur noch die pulsierende magische Faust.
    Das Summen schwillt zu ohrenbetäubender Lautstärke an. Hunter boxt in die Luft. Die Luft reagiert, als wäre sie feste Masse. Ein winziges schwarzes Loch entsteht, an dessen Rändern grünes Licht flackert.
    Der Lärm lässt nach. Ich sehe Hunter an. Seine Hand leuchtet nicht mehr. Turk ist geschockt und bekommt den Mund nicht mehr zu.
    »Das wäre geschafft«, sagt Hunter, ein wenig außer Atem. Er zeigt auf das Schlupfloch und grinst. »Wer will zuerst?«
    Ich bin fast blind vor Schmerz, kann mich auf nichts anderes konzentrieren. Dann rauscht etwas Kühles über mich hinweg. Die Punkte ordnen sich zu einem Bild. Die nächste Erinnerung …
    »Ich muss dir etwas sagen.« Hunter nimmt meine Hände. Wir stehen mitten in meinem Zimmer und wollen uns gerade für die Nacht verabschieden.
    »Was denn?«
    Er runzelt die Stirn. »Ich wünschte, ich wäre nicht derjenige, der es dir sagen muss. Aber das Große Feuer – das Attentat, das so viele unschuldige Menschen das Leben gekostet und die Mystiker in den Untergrund getrieben hat, wurde von deiner Familie geplant. Von deinem Vater. Er hat eine Gruppe Mystiker bestochen, damit sie für ihn einen Sprengkörper bauen. Zur Verteidigung, hat er behauptet. Aber er hat ihn mitten in der Stadt zünden lassen, damit alle Schuld auf uns Mystiker fällt und wir für immer als Verbrecher abgestempelt sind.«
    Ich habe immer gewusst, dass mein Vater zu den Bösen gehört, aber das … »Die ganze Gesellschaft dieser Stadt ist also auf eine Lüge gebaut.«
    »Leider ja.«
    Ehe ich antworten kann, höre ich die Stimme meines Vaters. »Aria! Mach auf!« Er trommelt mit der Faust an meine Tür. »Ich weiß, er ist bei dir. Es ist vorbei. Macht auf.«
    »Du musst sofort weg!«, flehe ich panisch. Ich laufe zur Balkontür und reiße sie auf.
    Hunters Lippen zittern. »Komm mit mir.«
    »Das würde alles nur noch schlimmer machen.« Draußen wirft sich jemand gegen die Zimmertür. Es hört sich an, als würde sie bald nachgeben. Uns bleiben nur Sekunden. »Ich pass schon auf mich auf.« Wir küssen uns leidenschaftlich. »Geh!«
    Hunter aktiviert das Portal auf meinem Balkon und im selben Moment bricht mein Vater die Tür auf. Kyle springt herein und will Hunter packen, doch der entkommt durch das Schlupfloch, das sich sofort hinter ihm schließt.
    »Wo ist er hin?« Mein Vater packt mich am Kragen und zieht mich daran in die Höhe. Der Stoff beginnt zu reißen.
    »Keine Ahnung.«
    »Das ist kein Spiel. Sag mir, wohin!«
    »Ich habe es doch gesagt … keine Ahnung.«
    Er lässt mich abrupt los und ich knalle mit den Knien auf den Boden. Der Schmerz schießt mir in die Oberschenkel. Der Mann vor mir ähnelt kaum mehr dem Vater, den ich kenne. Seine Haut ist voller Zornesflecken, die Augen treten hervor wie bei einem wütenden Tier. Er hebt die Hand und ohrfeigt mich – so fest, dass ich mir auf die Zunge beiße. Der metallische Geschmack von Blut füllt meinen Mund.
    »Johnny, hör auf!«, ruft meine Mutter von der Tür.
    »Du bist eine Verräterin!« Er blickt mich angewidert an. In seiner Hand glänzt etwas – eine Pistole. »Damit ist es jetzt vorbei.«
    »Aria«, ruft Kyle aus der Ecke, »stell dich doch nicht dumm. Sag ihm, wo sich der Mystiker versteckt.«
    »Wenn du mich umbringen willst«, fauche ich, »bitte schön. Aber ich lasse mich nicht zu deiner Marionette machen.«
    Mein Vater entsichert die Waffe – und zielt auf meinen Kopf.
    »Nein, Johnny!« Meine Mutter stürzt herein. »Nicht!« Sie will meinem Vater in den Arm fallen, aber der stößt sie weg.
    Ich schließe die Augen. Das war es also. Ich sterbe.
    Dann höre ich auf einmal eine andere Stimme. »Warte!« Ich öffne die Augen. Benedict ist da. Er wirkt besorgt und hält eine Spritze in der Hand. »Es gibt eine bessere Möglichkeit.«
    Mein Vater dreht sich zu ihm um. »Und die wäre?«
    »Wir können ihre Erinnerungen an diesen Mystikerburschen löschen und ihr an deren Stelle neue Erinnerungen einpflanzen.« Benedict zieht die Kappe von der Nadel. »Die Methode ist zwar noch im Experimentierstadium, aber wenigstens braucht

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