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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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so viel erzählen, denn jetzt erinnere ich mich. »Ich verstehe nicht … ich habe doch gesehen … wie du …«
    »Ich weiß«, sagt Hunter und küsst mich unter dem Ohr. »Es ist kompliziert, aber ich bin hier.«
    »Bist du es wirklich?«
    »Mit Haut und Haaren.« Ich spüre seine Brust, die sich mit jedem Zug hebt und senkt, ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Wange.
    »Wieso kannst du die Gestalt von Davida annehmen?«
    »Davida hat mir ihre Gestalt geschenkt«, sagt Hunter. »Ich bin in ihren Körper geschlüpft, damit die Leute glaubten, dass ich wirklich tot bin. Aber heute Abend habe ich es nicht mehr ausgehalten und wollte dich sehen. Dabei haben sie mich erwischt.«
    Ich spähe ängstlich zur Tür, hinter der Stiggson lauert. »Was ging wirklich vor, als du erschossen wurdest?«
    Wir setzen uns wieder aufs Bett, Hunter nimmt meine Hand. Davidas Uniform ist viel zu eng für ihn.
    »In jener Nacht«, erzählt er, »haben sie mir Handschellen an-gelegt, die Quecksilber enthielten. Auf diese Weise kann man Mystiker bändigen. Dann haben sie mir einen Sack über den Kopf gezogen und mich unter Deck geworfen.«
    Ich zucke zusammen. »Daran erinnere ich mich.«
    »Auf dem Boot waren drei Mann, alle oben.« Hunter beißt sich auf die Unterlippe. »Das weiß ich nur von Davida. Sie schlich sich an Bord und zog mir den Sack vom Kopf.«
    Auch ich habe Davida in jener Nacht entdeckt. Aber dann war sie plötzlich verschwunden. »Warum war sie dort?«
    Er holt tief Luft. »Kennst du Davidas Begabung?«
    »Sie kann das Aussehen anderer Menschen annehmen.«
    »Diese Begabung ist äußerst selten. Nur einer unter hunderttausend besitzt sie.«
    Und Davida war mit Hunter verlobt. Seit ihrer Geburt waren sie einander versprochen. »Oh nein«, flüstere ich, als mir die Wahrheit dämmert.
    »Ich konnte mich nicht bewegen«, sagt Hunter traurig. »Ich war außer Gefecht gesetzt. Nicht einmal sprechen konnte ich. So war ich zum Zuschauen verdammt, als Davida mir die Handschellen abnahm und mit mir den Körper tauschte. Dann drängte sie mich hinter ein paar Kisten, wo mich niemand sehen konnte, und …«
    »… nahm deinen Platz ein«, beende ich den Satz für ihn. Mit meiner freien Hand berühre ich seine Wange. Er glüht.
    »Ich hatte keine Wahl. Ich lag da unten in meinem Versteck und musste mit anhören, wie man Davida nach oben schleppte und … erschoss.«
    Er schluchzt leise und ich wische seine Tränen mit dem Daumen fort. »Schsch. Das ist nicht deine Schuld.«
    »Natürlich ist es meine Schuld!«, flüstert er. »Wenn ich dich nicht mit in die Tiefe genommen hätte, wenn …«
    »So darfst du nicht denken. Davida hat sich für dich geopfert. Jetzt musst du dafür sorgen, dass dieses Opfer nicht vergebens war.«
    Der Schmerz in seinen Augen bricht mir fast das Herz. Mir wird klar, wie viel er für sie empfunden haben muss. Tapfer fährt er fort: »Am nächsten Morgen, als das Boot angelegt und die Betäubung nachgelassen hatte, habe ich mich von Bord geschlichen, zurück in den Untergrund. Allein.«
    Plötzlich habe ich wieder Davidas Worte im Ohr. Liebst du ihn? Dann werde ich euch beide beschützen … solange ich kann.
    Davida hat sich nicht nur für Hunter geopfert. Sondern auch für mich. Für uns beide und für das, was unsere Verbindung für die Menschen dieser Stadt bedeuten könnte. In gewisser Hinsicht hat mein Vater Recht: Eine Heirat zwischen verfeindeten Familien kann vieles ändern. Was wäre, wenn nicht eine Rose und ein Foster, sondern eine Rose und ein Brooks zusammenkämen?
    Auf Hunters Wangen glitzern Tränen. Er schnäuzt sich in den Ärmel und streicht sich das Haar zurück. Ich wünschte, wir hätten jetzt ein wenig Zeit für uns, aber vor der Tür warten mein Vater und seine Leute. Auf Davida!
    »Hast du sie geliebt?« Keine Ahnung, weshalb, aber ich muss es wissen.
    Hunter nickt. »Ja.«
    »Oh.« Ich bekomme Herzklopfen.
    »Wie eine gute Freundin. Ich sollte sie heiraten, aber das war, bevor ich dich kennengelernt habe. Ich liebe dich. Davida wusste das.« Zum ersten Mal heute Abend lächelt Hunter. »Dich habe ich vom ersten Moment an geliebt. Und nachdem ich dich an jenem Tag im Block geküsst habe, umso mehr.«
    »Du bist der Einzige für mich«, sage ich und versuche all meine Gefühle in diese Worte zu legen. »Und ich liebe dich.«
    »Du hast Davida sehr viel bedeutet.« Hunter fasst mich an den Schultern. Es ist, als könnte er bis tief auf den Grund meiner Seele blicken. »Deshalb hat

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