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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Verantwortung für sie ablehnte, hatte sie auf jeden Fall ein Recht darauf zu erfahren, warum sie sich seitdem so seltsam! , fühlte. Etwas war anders geworden. Sie war seit gestern verändert . Es fiel ihr schwer, diese Veränderung rational zu greifen, aber sie spürte es - so wie man ein drohendes Gewitter spürte oder eine schlechte Nachricht.
    Vielleicht war es wirklich besser, wenn sie Peter aus ihren Gedanken strich - er hatte zweifellos einen Grund dafür, sich ihr gegenüber so ablehnend zu verhalten.
    Das aber würde bedeuten, dass sie ihn sich selber überließ. Sie sehnte sich nach ihm , und zu allem Überfluss steckte der Mann in Schwierigkeiten. Es wäre absurd, sich von ihm abzuwenden. Sie war es ihm schuldig, sich um ihn zu kümmern, mochte das folgende Gewitter oder die schlechte Nachricht noch so düster ausfallen.
    Rita würde nicht aufgeben, sie würde ihn erneut suchen, sie würde ihn finden , und dann würde sie sich nicht wie ein kleines Mädchen behandeln lassen. Peter würde ihr eine Menge zu erklären haben. Sie würde ihr Recht einfordern, egal , um welchen Preis .
     
     
     
    Später an diesem Tag saß Rita stundenlang in einem der Cafés. Obwohl die Temperaturen um den Gefrierpunkt lagen, genossen die Touristen ihre Getränke unter freiem Himmel, denn die Sitzplätze waren überdacht und mit Infrarotstrahlern gewärmt. So ließ es sich aushalten.
    Rita trank vier Milchkaffee, überwachte die andere Straßenseite und beäugte jede Person, die vorüberging, mit Argusaugen. Für die schöne Aussicht, den Eiger, in dem sich die untergehende Sonne in flammendem Rot fing, hatte sie keinen Blick.
    Sie wartete auf Peter. Irgendwann, vermutete sie, würde er hier vorbeikommen.
    Einmal fuhr sie hoch.
    Aus einem Geschäft für Wintersportkleidung trat der Mann, der sie heute Morgen in der Hotelrezeption so durchdringend beobachtet hatte - der Mann in der Mönchskutte. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Hatte Rita mehr als loses Interesse in den Augen des Mannes gelesen oder bildete sie sich das nur ein? Der Mönch - falls es einer war! - nickte erkennend und setzte seinen Weg fort.
    Wieder war er da , dieser unerklärliche Schauder. Rita zog ihre Jacke unter dem Kinn zu, obwohl es unter den Hitzestrahlern wirklich warm war.
    Nach weiteren zwei Milchkaffee s gab sie es auf. Sie trottete ermüdet und frustriert in ihr Hotel, vom Koffein aufgekratzt und fröstelnd.
    Eine Stunde später war sie im Bett.
    Obwohl der Kaffee sie belebt hatte, fielen ihr bald die Augen zu. Ihr Magen knurrte wütend, denn sie hatte, abgesehen vom Frühstück, heute nichts zu sich genommen hatte. Es war ihr egal - sie wollte schlafen -
    und vergessen!
    In ihrem Kopf drehte sich alles im Kreis , und wieder krochen ihr Tränen unter die Lider, Tränen, die sie nicht weinen wollte, aber gegen die sie nichts mac hen konnte. Verdammt, es wurde Z eit, sich einen guten Therapeuten zu suchen, wenn sie in Kürze nach New York zurückkehrte. Jeder hatte einen Therapeuten, jeder! Dunstwolken hatten sich vor ihre für gewöhnlich klaren Gedanken geschoben, sodass sie am liebsten die Bettdecke über ihren Kopf gezogen und sich für die nächsten Tage darunter verkrochen hätte. Von ihrer morgendlichen Euphorie war nichts übrig geblieben. Sie fühlte sich benutzt und hinters Licht geführt.
    Mit welchem Recht fühlte sie so?
    Konnte sie nicht akzeptieren, dass es Dinge gab, die man nicht so einfach begriff?
    Wollte sie unbedingt ein Wunder hinterfragen?
    War sie so sehr Medienfrau, dass sie nichts mehr hinnehmen konnte, ohne ihre hübsche Nase hineinzustecken?
    Sie erwachte, als eine nicht weit entfernte Kirchturmuhr schlug. In ihrem Schädel summte es. Offenbar hatte sie Albträume gehabt, die nun schon auf der Reise ins Vergessen waren. Sie fühlte sich verkatert. Sie seufzte und rieb sich die Augen. Ihre Haut war schweißnass. Das Oberbett hatte sie weggetrampelt , und ein kühler Finger fuhr über ihren Körper.
    Zitternd griff sie nach unten und zog die Decke zu sich hoch. Zuerst meinte sie, sich geirrt zu haben ...
    Von der Tür her kam ein seltsames Geräusch.
    Mit einem Schlag war Rita hellwach, alle ihre Sinne loderten hell, und sie hörte das Pochen ihres eigenen Herzen s in den Ohren. Sie öffnete den Mund und atmete trockene Luft ein und aus. Es rauschte in ihren Ohren, so sehr konzentrierte sie sich auf das Geräusch. Sie war wie gelähmt.
    Der Knauf ihrer Zimmertür bewegte sich, soviel konnte sie im schwachen

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