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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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nickte in Richtung WC. »Und ist seitdem wie vom Erdboden verschluckt. Mein Freund, Mr Leland, und ich suchen meine Tochter. Wir haben schon das ganze Schiff auf den Kopf gestellt. Es gibt keine Spur von Grace.«
    »Grace? Ein schöner Name.« Der Kapitän lächelte. »Und das ist ein Grund, meinen Kellner anzugreifen? Ihre Tochter sucht die Toilette auf und kehrt nicht schnell genug zurück. Deshalb schlagen Sie um sich? Ich muss doch sehr bitten …«
    »Oh ja - das ist ein Grund. Ihr Kellner ist nämlich kein Kellner, genauso wenig, wie die Touristen Touristen sind!«
    Kapitän Mareb el Akbar zog die Augenbrauen zusammen. Sein Lächeln fiel zusammen. Mitleid strömte in seine Augen. »Sie hatten heute einen schweren Tag. Alle Welt sprach von nichts anderem. Was Ihnen in der Grabkammer geschehen ist, hätte fatale Folgen haben können. Es ist schier unglaublich, dass man das Warnschild nicht größer gemacht hat. Hinzu kommt, dass es für diese Jahreszeit wirklich außerordentlich heiß ist. Sogar im Schatten ist es kaum zum aushalten .« Er blinzelte. »Seien Sie froh, dass Sie tagsüber zumindest essen und trinken dürfen, was Sie wollen.«
    »Sie glauben mir nicht, stimmt’s?«
    »Es gibt Tage, Mrs Wayne, da ist das Leben ein ruhiger Fluss und es gibt Tage, an denen steuern wir auf reißenden Stromschnellen. Tage, die uns Schmerzen zufügen, so wie glatte nasse Felsen in widrigen Strömungen.«
    Linda traute ihren Ohren nicht. Kapitän Akbar sprach mit Seelenruhe. Er schien ein gebildeter Mann zu sein. Niemand, der sich leicht aus der Fassung bringen ließ. Mit einem unguten Gefühl erinnerte Linda sich, wie dieser Mann an seinem Krawattenknoten genestelt hatte, als Brad ihn mit dem Namen Sephrete konfrontiert hatte. Es war, als hätte sie es mit zwei völlig verschiedenen Personen zu tun.
    »Wir werden Ihre Tochter ganz sicher finden.«
    »Sagen Sie mir - wo?«
    »Dies ist nur ein kleines Schiff.«
    »Wie bitte?«, schnellte Linda hoch. »Das ist ein schwimmendes Hotel!«
    »Aber ich bitte sie ...« Akbar hob seine Hände. Weiße, gepflegte Fingernägel blitzten Linda entgegen. »Es gibt nicht viele Stellen, um sich zu verstecken.«
    »Wo, zum Beispiel?«
    »Im Heizraum möglicherweise, oder in den Speiseaufbewahrungsräumen. Allerdings ist es dort nicht besonders angenehm. Eher sehr, sehr kalt. Sie müssen wissen, wir legen sehr viel Wert darauf, dass unsere Lebensmittel perfekt gekühlt sind. Nichts wäre schlimmer, als wenn uns bei der Zubereitung von Speisen ein Fehler unterläuft. Sie wissen, was ich meine?«
    »Kotzerei ist schlecht für’s Geschäft!«, polterte eine Männerstimme.
    Brad trat zu ihnen. Nichts!, sagte der Blick.
    »Sie sehen, Mrs Wayne - das Schiff ist tatsächlich klein. Innerhalb einer Stunde begegnen wir alle uns nun erneut.« Akbar machte eine fast schon galante, allumfassende Geste.
    »Und das ist gut so, Käpt’n ...« Brad zog sich das Hemd straff, das er zu einer kurzen Shorthose frisch angezogen hatte. »Wir brauchen Sie.«
    »Ich stehe Ihnen gerne zu Diensten.«
    »Sephrete ...«, kam Brad sofort zur Sache.
    Linda beobachtete Akbar konzentriert. Tatsächlich sackte der Mann regelrecht in sich zusammen. Er schüttelte seinen Kopf und wippte, wie um inneren Halt suchend, auf den Zehenspitzen. »Darüber kann ich Ihnen auch jetzt nichts sagen. Es ist besser …« Er stockte. »Eigentlich sprach ich soeben mit Mrs Wayne. Sie sucht ihre Tochter. Ich versprach, ihr zu helfen. Außerdem halte ich es für besser, wenn sich unser Arzt um Mrs Wayne kümmert. Sie scheint etwas ... angestrengt zu sein.«
    »Hast du ihm etwas von seinen Gästen erzählt?«, fuhr Brad dazwischen.
    Linda nickte stumm. »Er war der einzige auf den Fotos ...«
    »Okay«, unterbrach Brad. Er trat zu Akbar. Er beugte sich zu ihm. »Mrs Wayne hat recht, Käpt’n. Auch ich suche Grace. Und ich suche Antworten. Sie, mein Bester, können uns ganz sicher helfen. Besprechen sollten wir dies allerdings nicht hier, sondern in meiner Kabine. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Es ist am besten, Sie folgen uns.«
    »Aber ich bitte Sie«, wedelte Akbar Brads Finger ab. »Ich bin der Kapitän dieses Schiffes und ich besuche meine Gäste, wann es mir beliebt!«
    Linda schnaufte. Brad verdrehte seine Augen. »Unsere etwas ungehobelte Art mag Ihnen seltsam vorkommen, aber ich bitte Sie wirklich, uns in meine Kabine zu folgen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich jetzt Zeit für Sie habe.«
    »Warum, um alles in der Welt , weichen Sie

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