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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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vermochte.
    »Warum willst du deine Macht teilen?«, dröhnte eine Männerstimme durch die Grabkammer. Hinter Linda polterten Steinbrocken. Sie fuhr herum. Jemand rutschte auf dem Hinterteil den Geröllhaufen her unter. Es war Brad.
    Mamothma hielt inne. Er schien nicht überrascht zu sein. Er atmete dumpf unter seiner Maske. »Ich hätte dich auf dem Schiff töten sollen, Mensch.«
    »Brad!«, riefen Grace und Linda wie aus einem Munde. Freude und Angst erfassten Linda. Woher kam Brad? Wie war es ihm gelungen? Seltsamerweise fühlte sie sich ungemein erleichtert. Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen. Er stand vor ihr. Seine Augen lagen tief in den Höhlen. Seine dunklen Haare verklebt und seine Kleidung schmutzig. Über der Schulter baumelte seine Kamera. Der Erschöpfung zum Trotz grinste er schelmisch. Er blinzelte Linda zu.
    Mamothma hob seine Hände. Er streckte sie Brad entgegen. An den Fingerspitzen bildeten sich Funken. Es sah aus, als hätte sich jeder Finger in eine Wunderkerze verwandelt.
    »Vorsicht!«, schrie Linda und stieß Brad aus der Ziellinie. Er taumelte und prallte gegen die Wand. Ein Strahl schoss aus Mamothmas Händen und verendete knirschend im Geröllhaufen. Der Geist suchte sich sein Ziel - Brad! - erneut.
    »Ich werde teilen, weil diese mutige Frau die Auserwählte ist«, grollte der Geist.
    »Du bist nicht der Herrscher, der teilt. Du willst deine Macht alleine für dich haben. Warum willst du diese Frau? Du liebst sie nicht«, schrie Brad und duckte sich. Ein weiterer Strahl spritzte über ihn gegen die Wand. Er sprang gebeugt auf die andere Seite der Höhle und rollte sich ab. Eine lebende Zielscheibe. Brad wirbelte herum, ging in die Knie wie ein Jäger, der einem wilden Tier gegenübersteht, öffnete seine Kamera und schoss einen gleißenden Blitz auf Mamothma ab. Dieser torkelte und riss seine Arme hoch. Er heulte grausig.
    »Diese Frau, diese Mutter soll ich lieben? Ich liebe Sephrete!«, kreischte Mamothma zornig.
    »Sie ist nicht Sephrete! Sie heißt Grace Wayne! Wie kannst du sie lieben? Ich liebe sie wie eine Tochter. Und ich liebe Linda! Ich bin es, der ein Recht auf sie beide hat!«
    Erneut drückte Brad auf den Auslöser. Das Blitzlicht irritierte Mamothma und bewahrte Brad vorerst vor weiteren Energieschüssen. Der Geist wackelte mit dem Kopf. Er hob die Hände vor die Augen und knurrte nun tatsächlich wie ein zorniger Löwe. »Lass das sein, Mann. Du magst ein starker Magier sein, aber es ist doch nur Licht, das du gegen mich schießt.«
    Brad lachte wild. Es wurde gleißend hell. Der automatische Blitz leistete gute Dienste .
    Mamothma huschte um den Sarkophag herum. Er drehte Brad seinen Rücken zu. Es sah aus, als lese er interessiert die Hyroglyphen, die ein geduldiger Künstler in die Wand geschlagen hatte.
    »Ich liebe sie, Goldmaske!«, schrie Brad erneut.
    »HÖRE AUF IHN, MAMOTHMA!«, hallte eine weitere Stimme durch die Grabkammer. Der Geist fuhr herum. Er streckte seine Hände vor sich weg. Vor ihm materialisierte sich aus dem Nebel - Ba! Er legte seinen Kopf schief und sah nun mehr denn je wie ein Vogel aus.
    »Was willst du hier?«, dröhnte es unter der Maske hervor.
    »Ich war zu Lebzeiten der Vater von Sephrete. Mein Name war Akobeth. Ich war es, der sie vergiftete, damit sie nicht in deine Finger geriet. Ich wartete lange, denn ich wusste, dass dies hier irgendwann geschehen würde. Ich büßte für meine schreckliche Tat und werde alles wieder gut machen. Ich werde verhindern, dass du dieses junge Menschen kind tötest!«
    Mamothma lachte grausig. »Akobet ... was willst du gegen mich ausrichten?«
    »Ich hatte Zeit, um meine Macht zu mehren.«
    Mamothma schüttelte still seinen Kopf. Er schnippte mit seinen Fingern, drehte seinen Körper fast schon elegant und wies auf den Eingang zu Kammer, wie es ein Zauberer auf der Bühne tun würde. »Dann stelle dich ... IHM!«
    Nun brach die Hölle los. Linda lief hinüber zu Grace. Irgendwie löste das Mädchen sich aus ihrer Starre. Brad kam hinzu. Er schob seine Arme unter Grace und hob den bebenden Körper vom Sarkophag hoch. »Wir müssen weg hier«, zischte er. Sie stolperten zur Öffnung. Mit einem Aufschrei stolperte er zurück. Steine fetzten nach links und rechts weg. Eine riesige , schwarze Pranke drückte das Geröll zur Seite, als handele es sich um Bauklötze. Der Eingang war fast frei. Der Pranke folgte ein Kopf. Dann offenbarte er sich mit seiner ganzen Gestalt. Anubis! Der schwarze

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