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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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meines Namens gedacht. Aber dann wurde ich älter und verstand allmählich, was ich gewählt hatte, und ich habe meine Entscheidung bedauert. Aber mein Schicksal war wie ein Felsbrocken, der unaufhaltsam den Berg hinabrollt. Ich konnte es nur akzeptieren. Aber dann ist sie in mein Leben getreten, und alles hat sich verändert.«
    »Ja! Genau das meine ich doch. Jetzt ist alles anders. Die Göttinnen haben Katrinas und Jackys Seele aus einer anderen Welt und einer anderen Zeit hierhergeholt, um alles zu verändern. Wie können sie dann zulassen, dass du stirbst?«
    »Vielleicht, weil ich töricht genug war, um alles, was sie mir geschenkt haben, zu ignorieren, nur um mich achtlos wieder in den Kampf zu stürzen?«
    »Achilles, du hast heute erzählt, du hast den Berserker abgewehrt und daran gehindert, dich in Besitz zu nehmen. Das muss ein Geschenk der Göttinnen gewesen sein. Vielleicht wollen sie dir damit sagen, du sollst diese Fähigkeit auch im Kampf einsetzen. Die Fähigkeit, zu kämpfen und uns zu führen, ohne dich an den Berserker zu verlieren.«
    »Mein Geschenk ist Katrina. Sie hat mich gelehrt, dem Berserker zu widerstehen. Und sie wird nicht mit mir in die Schlacht ziehen. Niemals.« Er legte seinem Cousin die Hand auf die Schulter. »Ich liebe sie und möchte den Rest meines Lebens mit ihr verbringen, und ich möchte, dass dieses Leben nicht nur ein paar Tage dauert.«
    Verzweifelt rief Patroklos: »Ich liebe Jacqueline doch auch! Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht für den Ruhm Griechenlands kämpfen möchte.«
    »Du würdest nicht für den Ruhm Griechenlands kämpfen, sondern für Agamemnons Ruhm.«
    »Nein, so wird sich die Geschichtsschreibung später nicht an diesen Krieg erinnern«, widersprach Patroklos.
    »Die Geschichtsschreibung ist mir gleichgültig! Ich habe lange genug für das gelebt, was in der Zukunft über mich behauptet wird.«
    »Die Männer brauchen deine Hilfe, Achilles. Du kannst Leben retten.«
    »Ich habe viele Leben gerettet«, stieß Achilles zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und starrte auf den mondbeschienenen Ozean hinaus. »Immer wieder hat Agamemnon mich dafür benutzt, seine Schlachten zu schlagen. Jetzt entscheide ich mich dafür, mein eigenes Leben zu retten. Endlich habe ich eine Chance auf die Zukunft, von der ich bisher kaum zu träumen wagte. Diese Chance werde ich nicht wegwerfen – nicht für Agamemnon und seine Gier.«
    »So sehe ich das nicht«, entgegnete Patroklos. »Ich würde nicht für Agamemnon kämpfen, sondern für Griechenland.«
    »Wenn du töricht genug bist, dein Leben aufs Spiel zu setzen und die Liebe wegzuwerfen, die dir von der Göttin geschenkt worden ist, dann kämpfe! Ich halte dich nicht zurück.« Achilles wandte sich um und entfernte sich vom Strand.
    »Die Männer folgen mir aber nicht!«, rief Patroklos ihm nach. »Sie folgen nur dir. Ich bin nicht Achilles!«
    »Ich wollte, du wärst es!«, rief Achilles über die Schulter zurück. »Dann würde ich gern dein langes, fruchtbares Leben leben, und du könntest aufs Schlachtfeld ziehen und deinen ruhmreichen Tod riskieren, alter Dickkopf.«
    Patroklos sah seinem Cousin nach, dann hob er eine Muschel auf und warf sie mit einem frustrierten Aufschrei ins Meer. »Und er nennt mich einen Dickkopf«, brummte er vor sich hin, während er am Rand des Wassers auf und ab marschierte. »Ich weiß nicht, warum er sich jemals die Mühe gemacht hat, diesen goldenen Helm zu tragen. Er ist so verdammt dickköpfig, dass kein Schwert ihm etwas antun kann.« Am liebsten hätte der junge Krieger vor Wut laut geheult. Warum kam Achilles nicht endlich zur Vernunft? Die Griechen noch einmal in den Kampf zu führen – in die letzte Schlacht des Trojanischen Kriegs –, das würde gewiss nicht seinen Tod bedeuten. Die Göttinnen hatten die Karten neu gemischt und würden es bestimmt nicht zulassen, dass all ihre Anstrengungen umsonst gewesen waren. Dafür war Patroklos ihnen von Herzen dankbar. Nicht nur glaubte er fest, dass sein Cousin am Leben bleiben würde, er hatte auch noch die Frau seiner Träume gefunden. Er warf Jacquelines Liebe nicht weg, nur weil er kämpfen wollte. Es ging um die Ehre. Und seine Geliebte würde auf ihn warten. Nach der Schlacht würde sie seine Wunden verbinden, ihn in ihrem weichen Körper aufnehmen und ihn heilen.
    Aber es würde keinen ehrenhaften letzten Kampf geben. Wenn Achilles die Myrmidonen nicht anführte, würden sie nicht kämpfen, und selbst mit

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