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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Myrmidonen zusammenzurufen, ohne dass Achilles darauf aufmerksam wird?«
    »Gib einfach heute Nacht im Lager das Wort aus, dass Achilles für den Morgen ein besonderes Training anberaumt hat. Die Männer sollen sich hier treffen.« Venus deutete auf den Bereich, wo sie standen, auf halbem Weg zwischen dem griechischen und dem myrmidonischen Lager. »Gleich nach Sonnenaufgang. Gib ihnen zu verstehen, dass Achilles unruhig geworden ist. Die Männer sind sowieso befremdet darüber, dass er nicht kämpfen wollte. Es wird leicht sein, sie davon zu überzeugen, dass er sich endlich auf seine alten Gewohnheiten besinnt.«
    Patroklos nickte bedächtig. »Richtig, und wenn die Liebe Achilles in seinem Zelt beschäftigt, dann wird er auch nichts vom frühmorgendlichen Training hören, das er angeblich einberufen hat.« Er grinste. »Aber mein Cousin wird sich furchtbar ärgern, wenn er herausfindet, dass er hintergangen worden ist.«
    Venus’ Lächeln war betörend schön. »Dann wird der Krieg vorbei sein, und die Griechen werden gesiegt haben. Achilles wird viel zu sehr damit beschäftigt sein, sich zu freuen und Pläne für seine Rückkehr nach Phthia zu schmieden, um richtig wütend auf dich zu werden.«
    »Ihr seid einfach umwerfend, meine Göttin«, sagte Patroklos mit einer tiefen Verbeugung.
    Die Göttin klimperte kokett mit den Wimpern. »Natürlich bin ich das, Schätzchen.«
    »Und die Griechen – wird man ihnen sagen, dass Achilles den Angriff anführen wird?«
    Venus zog leicht die Augenbrauen hoch. »Ich glaube, Odysseus kann uns behilflich sein, diese Nachricht zu verbreiten.«
    »Dann ist die Sache also abgemacht.«
    »Ja. Bei Sonnenaufgang werde ich dich hinter deinem Zelt erwarten.« Venus hielt inne, denn ihr war gerade noch etwas anderes durch den Kopf gegangen. »Aber du musst Jacqueline aus dem Weg schaffen. Sie ist eine moderne Frau und würde niemals tatenlos zuschauen, wenn du die Griechen in die Schlacht führst.«
    Patroklos nickte und lachte leise. »Ganz sicher nicht. Jacqueline hat den Körper eines wunderschönen Mädchens und das Herz eines tapferen Kriegers. Sie ist eine wirklich ungewöhnliche Frau.«
    »Nun, das ist sie, aber du kennst auch nicht sehr viele moderne Sterbliche. Trotzdem ist sie ein Problem. Sie ist wirklich verrückt nach dir, und sie wird nicht …« Venus verstummte und begann zu lächeln.
    »Göttin?«
    »Sie ist so verrückt nach dir, dass sie großen Wert darauf legt, dir zu gefallen. Deshalb wecke sie vor Sonnenaufgang.« Die Göttin lächelte vielsagend. »Wecke sie gründlich und sage ihr im gleichen Moment, dass du Lust hast auf die jungen, zarten Venusmuscheln, die das Meer bei Ebbe freilegt.«
    »Ebbe?«, wiederholte Patroklos, der offensichtlich noch nicht ganz verstand.
    Venus seufzte. »Bei Sonnenaufgang wird Ebbe sein. Bitte Jacky, für dich ein paar Muscheln auszugraben, während du mit deinen Männern trainierst. Dann verlässt sie dein Zelt bei Sonnenaufgang und ist aus dem Weg.«
    »Bist du sicher, dass sie das für mich tun wird?«
    »Befriedige sie vorher. Schwöre ihr deine Liebe. Dann wird sie auch Muscheln für dich ausgraben. Moderne Sterbliche denken logisch. Du hast etwas Nettes für sie getan – also will sie auch etwas Nettes für dich tun.«
    Patroklos lächelte. »Ist das wirklich so einfach?«
    »Na ja, nach ein, zwei Spritzern meiner Magie schon. Aber jetzt geh zu ihr, tapferer Patroklos, und sei morgen früh bereit für den Ruhm!« Venus klatschte in die Hände und verschwand in glitzerndem Rauch.
    Breit grinsend beschleunigte Patroklos seine Schritte, fest entschlossen, Jacqueline zu sich ins Zelt zu holen und den Rest der Nacht damit zu verbringen, der Liebe zu huldigen.

    Es war nicht schwierig, Athene und Odysseus zu finden. Die Magie der Liebesgöttin wäre nicht nötig gewesen, um das leise Stöhnen und die gemurmelten Seufzer der von ihnen geteilten Leidenschaft zu identifizieren. Aus Rücksicht materialisierte Venus sich hinter einer Biegung des Strands in einem kleinen Wäldchen mit schlanken Bäumen. Leise näherte sie sich den Liebenden. Athene lag hingegossen auf einer Seidendecke, bekleidet nur mit einem durchsichtigen Silbergewand. Odysseus war vollkommen nackt, wesentlich kräftiger ausgestattet, als Venus sich das vorgestellt hatte, und küsste der Göttin gerade die Füße. Venus hoffte, dass Athene daran gedacht hatte, sich bei den Waldnymphen eine ordentliche Pediküre machen zu lassen, und nahm sich vor, später mit ihr

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