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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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es ihm einfach nicht. Ich sehe Euch dann morgen, wenn diese dumme Kriegsgeschichte endlich überstanden ist. Es sei denn, Ihr seid anderweitig beschäftigt.« Venus warf Odysseus eine Kusshand zu, dann verschwand sie.

26
    In Agamemnons riesigem Zelt wurde gefeiert. Natürlich waren die meisten Zechenden Agamemnons Altersgenossen – Männer, die entweder zu alt oder zu hochgestellt waren, um am Kampf teilzunehmen –, aber wenn man ihre Trinksprüche und ihre Prahlereien hörte, hätte man jederzeit angenommen, dass sie mitten im Kampfgetümmel gewesen waren. Und es gab auch eine Menge Frauen. Junge, anschmiegsame Kriegsbräute, die vielleicht nicht unbedingt darauf aus waren, zu gefallen, aber bereit, für die Vorteile, die sie sich in einer solchen Nacht verschaffen konnten, wenigstens so zu tun.
    Briseis hasste sie – all diese alten, geilen Ziegenböcke mit ihren verschrumpelten Hoden. Doch das hinderte sie nicht daran, denen, die sie am wenigsten abstoßend fand, verstohlene Blicke zuzuwerfen. Es konnte jederzeit sein, dass Agamemnon genug von ihr hatte, und dann würde nur noch eine von diesen Mumien zwischen ihr und irgendeinem beliebigen Bauernkrieger stehen, der es schaffte, seine Kameraden auszuschalten.
    Was hätte sie darum gegeben, einem so männlichen Krieger zu gehören wie dem goldenen Achilles. Seine Narben hatten sie nie gestört, und der Gedanke an den Berserker hatte sie eher erregt als geängstigt. Aber als sie ihm gehört hatte, hatte er sie nie auch nur eines Blickes gewürdigt, es sei denn, er wollte, dass sie ihm Wein oder etwas zu essen brachte. Seit sie bei Agamemnon war, verfluchte Briseis sich, weil sie nicht mutiger gewesen war, als sie noch die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Sie wäre auch unaufgefordert in sein Bett gestiegen. Wenn sie doch nur daran gedacht hätte, ihn zu verhexen, wie Polyxena es jetzt offensichtlich getan hatte!
    »Briseis! Mehr Wein!«, befahl Agamemnon von seinem goldenen Thron herab, streckte die Hand aus, umfasste Briseis’ Brust und fummelte zur Freude der gaffenden Generäle an ihrer Brustwarze herum.
    Nur zu gern hätte Briseis die Zähne gebleckt und ihn angezischt wie eine Schlange. Stattdessen aber drückte sie den Rücken durch und flüsterte heiser: »Was immer Ihr wünscht, Herr.« Dann nahm sie den großen leeren Weinkrug und ging langsam an den Männern vorbei, strich dabei aufreizend über die glatte Keramikoberfläche und gab den alten Böcken ausreichend Zeit, auf ihre harten jungen Nippel zu starren und sich sämtlichen Phantasien hinzugeben, die ihnen in den Sinn kamen.
    Sobald sie das Zelt verlassen hatte, war es vorbei mit ihrem sinnlichen Gang, und sie bewegte sich mit der katzengleichen Lautlosigkeit, die sie sich schon als Kind angeeignet hatte. So bemerkten die einfältigen Krieger sie nicht, und als sie seinen Namen hörte, blieb sie bewegungslos im Schatten stehen.
    »Achilles? Wirklich? Bist du sicher?«, fragte ein kleiner grober Mann.
    »Das hab ich von Odysseus persönlich gehört, also muss es wohl die Wahrheit sein«, antwortete ein größerer pockennarbiger Soldat.
    »Mit Achilles und seinen Myrmidonen wird der Sieg morgen uns gehören, Brüder!«
    »Ich wollte schon nicht mehr daran glauben, dass er in den Kampf zurückkehrt. Ich hab gehört, die trojanische Prinzessin hat ihn verhext«, sagte ein anderer.
    »Aber nur hier«, rief der Kurze, umfasste mit der einen Hand seine Genitalien und stieß die Hüften nach vorn, »und nicht hier.« Mit der anderen Hand hob er sein Schwert und schwang es über seinem Kopf. Die Männer lachten.
    Briseis trat aus dem Schatten. »Agamemnon möchte mehr Wein. Füllt den Krug für mich«, sagte sie kühl und streckte den Männern ihren Krug hin.
    Der kleine Mann nahm ihn und sagte: »Ich fülle ihn für dich.« Seinem Blick war deutlich anzusehen, dass er wesentlich mehr Interesse an Briseis hatte als an dem Krug, aber genau wusste, dass er sich zurückhalten musste, solange sie Agamemnons Kriegsbraut war. Agamemnon konnte mit ihr machen, was er wollte, seine Männer nicht.
    Er gab ihr den Krug zurück und starrte dabei gierig auf ihre Brustwarzen, die sich unter ihrem durchsichtigen Gewand deutlich abzeichneten. »Wie ist dein Name?«, fragte sie ihn.
    Er lächelte und entblößte faulige braune Zähne. »Aentoclus, Herrin.«
    »Aentoclus, wenn du mich noch einmal so anschaust, werde ich Agamemnon sagen, dass du versucht hast, mich zu vergewaltigen, und ich werde meinen Liebhaber, deinen

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