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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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König, bitten, mir als Vergeltung deine Hoden zu bringen.« Der Krieger erbleichte, Briseis lächelte und ging davon, den Krug sorgfältig in der Hand balancierend, um nichts auf ihre Kleidung zu verschütten.
    Rasch begab sie sich wieder an Agamemnons Seite, diesmal ohne auf die lüsternen Blicke der Generäle zu achten. Sie füllte den Kelch des Königs, drückte sich an ihn und flüsterte: »Ich habe Neuigkeiten von Achilles.«
    Agamemnons verschlagener Blick huschte prüfend über ihr Gesicht, dann klatschte er in die Hände und befahl: »Musik! Tanzt, meine Schönen, tanzt!« Sofort setzte die Musik ein, die jungen, nur mit Goldketten bekleideten Mädchen schwangen die Hüften und zogen augenblicklich die Aufmerksamkeit sämtlicher Gäste auf sich.
    »Was hast du gehört, Mäuschen?«, fragte Agamemnon dann leise.
    »Achilles und die Myrmidonen wollen morgen einen Angriff durchführen«, flüsterte sie dicht an seinem Ohr.
    Sie spürte, wie ein Schock seinen Körper durchlief. »Bist du ganz sicher?«
    »Odysseus selbst hat die Nachricht verbreiten lassen.«
    »Wenn das wahr ist …« Agamemnons Arm legte sich fester um Briseis. »Du bist ein Juwel, meine Liebe.«
    »Ich bin dein Juwel, Herr, immer nur dein Juwel.« Briseis lächelte selbstzufrieden, kuschelte sich an ihn und ließ eine Hand über die Innenseite seines Schenkels gleiten. Nein, er würde nicht so bald genug von ihr kriegen. Egal, was sie dafür tun musste, sie würde Agamemnons Kriegsbraut bleiben, auch wenn sie nach Griechenland zurückkehrten.
    »Kalchas!«, rief Agamemnon mit lauter Stimme, um den Rhythmus der Trommeln zu übertönen.
    »Hier, Herr.« Als hätte er auf sein Stichwort gewartet, erschien der alte Prophet.
    Wie ein giftiger Nebel , dachte Briseis, obgleich sie ihre Abneigung gegen den widerwärtigen alten Mann sorgfältig verbarg. Er war einer der Lieblinge Agamemnons, und Briseis war viel zu schlau, um ihn sich zum Feind zu machen.
    »Bring Ajax zu mir.«
    »Ajax, Herr?«
    Briseis fiel auf, dass die Generäle, die Agamemnons Befehl hörten, ähnlich verwirrt reagierten. Verständlicherweise: Ajax war ein brillanter Kämpfer, aber abseits des Schlachtfelds konnte er kaum einen vollständigen Gedanken zusammensetzen – er war buchstäblich so groß, so stark und vor allem so dumm wie ein Ochse.
    »Ja, Ajax, ich habe letzte Nacht geträumt, dass er der Schlüssel zu einem großen Sieg ist, den wir morgen erringen können. Von diesem Traum möchte ich ihm erzählen und auch von der Belohnung, die ich ihm für seine Heldentaten zukommen lassen will.«
    »Ja, Herr.« Kalchas verneigte sich und eilte aus dem Zelt.
    Die Generäle, die den Austausch mitbekommen hatten, lächelten und nickten ihrem König zu. Träume wurden von den Göttern geschickt, und zu sehen, dass ihr König sich nach ihnen richtete, fand allseits Zustimmung.
    Natürlich wusste Briseis, dass Agamemnon log. Das Einzige, von dem er in der vorigen Nacht geträumt hatte, waren ihre Schenkel gewesen. Das hatte er ihr nämlich am Morgen erzählt, als er gleich nach dem Aufwachen sein Gesicht zwischen diese geschoben hatte.
    Sie knabberte an seinem Ohr und flüsterte: »Was hast du vor, Herr?«
    Mit einer schnellen Bewegung zog Agamemnon sie auf seinen Schoß, so dass sie rittlings auf ihm saß und seine Erektion sich zwischen ihre gespreizten Beine presste. Sie schmiegte sich an ihn, und er sagte, von ihren Haaren halb verdeckt: »Wenn Achilles morgen gegen die Trojaner kämpft, wird es sein letzter Kampf sein, und außerdem der Tag, an dem wir endlich den Sieg erringen. Fast zehn Sommer habe ich darauf gewartet, dass die verdammte Prophezeiung von seinem Tod endlich in Erfüllung geht, und ich bin nicht bereit, noch länger zu warten. Aber ich höre von meinen Quellen im myrmidonischen Lager, dass sie glauben, Polyxena würde die Erfüllung der Prophezeiung verhindern. Vielleicht stimmt das – du weißt ja, dass nicht einmal Poseidons Lakaien sie töten konnten.«
    Agamemnon knabberte an Briseis’ Hals und fuhr fort: »Achilles muss nur Hektor töten, dann wird auch ihn der Tod ereilen. Zeus hat es verkündet, daran kann nicht einmal ein von einer Göttin beschütztes Orakel etwas ändern. Polyxena hat ihn vom Schlachtfeld ferngehalten und damit natürlich auch von Hektor. Vielleicht ist Achilles in seiner Arroganz jetzt zu der Überzeugung gelangt, dass sein kleines Orakel ihn irgendwie auch auf dem Schlachtfeld beschützen kann. Ich werde einfach dafür sorgen,

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