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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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klarstellen, dass Polyxena absolut einzigartig ist. Sie ist keine gewöhnliche Kriegsbraut, sondern sehr viel mehr. Ich habe ihr heiliges Wissen anvertraut, also solltet ihr sie genauso respektvoll behandeln wie mein geliebtes Orakel. Sie und ihre Dienerin stehen unter meinem Schutz. Wer ihnen Schaden zufügt, wird meinen ewigen Zorn zu spüren bekommen.« Athene sprach so laut, dass ihre Stimme durch den gesamten Tempel hallte.
    »Ganz wie Ihr wünscht, Göttin«, sagte Achilles.
    »Passt gut auf sie auf«, forderte Athene. »Odysseus, ich möchte unter vier Augen mit dir sprechen.«
    Odysseus folgte der Göttin außer Hörweite, und plötzlich stand Kat allein mit Achilles da. Sie wollte ihn nur anstarren. Wahrscheinlich taten das alle Frauen, wenn sie ihn das erste Mal trafen … oder sie schauten schnell weg. Gott, sie benahm sich wie der letzte Vollidiot. Entschlossen schaute sie Achilles ins Gesicht, nur um festzustellen, dass er in die Luft blickte.
    Bestimmt hasst er solche ersten Begegnungen , dachte sie.
    Kat räusperte sich, und fast widerwillig begegnete er ihrem Blick.
    »Achilles, ich möchte dich meiner Dienerin vorstellen.« Sie stolperte nur ganz leicht über das Wort »Dienerin«. »Das ist, äh, Melia«, stammelte sie dann, weil sie den neuen Namen ihrer besten Freundin schon fast vergessen hatte.
    Jacky reckte ihr Kinn in die Luft und vollführte eine seltsame Bewegung – halb Knicks, halb Verbeugung. »Sehr erfreut«, sagte sie.
    Ohne auf Jacky zu achten, fragte Achilles Kat: »Ihr stellt mich Eurer Sklavin vor?«
    »Ähm, ja«, sagte Kat.
    »Himmelherrgott, es ist schon wieder so, als wäre ich gar nicht da«, murrte Jacky.
    »Sie ist hochgeboren!« Athenes gebieterische Stimme ließ sie alle zusammenfahren. Mit forschen Schritten kam die Göttin zu ihnen zurück. »Melia war eine Prinzessin in ihrem eigenen Land, bevor sie entführt und nach Troja verkauft wurde. Polyxena hat entschieden, ihren Geist nicht zu brechen. Wie ich dir bereits gesagt habe, ist die Prinzessin absolut einzigartig.« Athene wandte den Kriegern den Rücken zu und sah Kat und Jacky streng an. »Ich muss mich jetzt auf den Weg machen.« Dann drehte sie sich wieder zu den Männern um und hob majestätisch einen Arm. »Seid gewarnt, dass ich euch im Auge behalten werde und dass keiner von euch wissen kann, wann ich zurückkomme.« Dann verschwand die Göttin in einer glitzernden Rauchwolke.
    »Was für eine Drama Queen …«, flüsterte Jacky Kat zu.
    »Kommt, Prinzessin, ich werde Euch Euer neues Zuhause zeigen.« Ohne sich noch einmal umzusehen, marschierte Achilles davon. Seine Soldaten nahmen die beiden Frauen in ihre Mitte, und so verließen sie den Tempel.

7
    »Heiliger Strohsack, jetzt sieh dir das mal an«, flüsterte Jacky Kat zu. Sie standen am Rand eines gewaltigen Grabens zwischen dem grasbewachsenen Abhang des Hügels, auf dem Troja errichtet war, und einem langen weißen Sandstrand, umspült vom Meer, das so klar und blau glitzerte, dass der Anblick Kat fast in den Augen weh tat. Doch was den beiden Frauen den Atem verschlug, war weder der Graben noch die Schönheit des Meeres. So weit sie sehen konnten, war der Strand zu ihrer Linken mit bunten Zelten bedeckt, und dazwischen drängte sich eine ebenso farbenfrohe Menschenmenge. In einem weitläufigen Hafen vor der Küste lagen Unmengen großer, altertümlicher Holzschiffe vor Anker.
    »Hier entlang, Prinzessin.« Odysseus riss sie aus der Betrachtung der Szene.
    Blinzelnd sah Kat zu ihm auf. Sie waren hinter den Kriegern zurückgefallen, die den Graben bereits durchquert hatten und jetzt nach rechts der Küstenlinie folgten.
    »Achilles und seine Myrmidonen schlagen ihr Lager immer abseits auf«, erklärte Odysseus mit einem etwas betrübten Lächeln.
    »Auch schon, bevor Agamemnon ihm Briseis weggenommen hat?«, fragte Kat.
    Odysseus nickte. »Ja, schon immer.« Er bedeutete den beiden Frauen, ihm zu folgen. »Die starke Antipathie, die Achilles und König Agamemnon einander entgegenbringen, ist wohlbekannt, aber sie hat sich erst kürzlich in unverhohlenen Hass verwandelt.«
    »Sich mit dem König anzulegen klingt nach keiner besonders schlauen Idee«, meinte Jacky.
    Odysseus warf ihr einen überraschten Blick zu, bevor er antwortete, und Kat atmete erleichtert auf. Vielleicht würde ihr Plan, sich als seltsames Orakel und seine ebenso seltsame Dienerin auszugeben, tatsächlich funktionieren.
    »Achilles ist der beste Krieger in ganz Griechenland. Sollte

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