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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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das heißt, sie werden sich mit dir aus dem Krieg zurückziehen.«
    »Allem Anschein nach, ja.«
    »Dann werde ich jetzt in mein Zelt gehen – natürlich erst, nachdem ich unserem König die traurige Nachricht überbracht habe«, sagte Odysseus.
    »Er ist dein König, nicht meiner«, erwiderte Achilles.
    »Wie du schon oft klargestellt hast.« Odysseus warf ihm ein wissendes Lächeln zu. »Gute Nacht, mein Freund.« Dann neigte er den Kopf vor Kat. »Und natürlich auch Euch eine gute Nacht, Prinzessin.«
    »Gute Nacht, Odysseus«, antwortete sie.
    Als er sich gerade zum Gehen wenden wollte, sagte Achilles: »Danke, dass du die Prinzessin unbeschadet zu meinem Zelt zurückgebracht hast.«
    Odysseus’ Lächeln wurde traurig. »Alter Freund, ich glaube, die Prinzessin war nie ernsthaft in Gefahr. Ich habe ihr einfach Gesellschaft geleistet, bis du wieder da warst.«
    »Gute Nacht, mein Freund«, rief Achilles ihm nach.
    Erst als Odysseus außer Sicht war, wandte Achilles sich Kat zu. Sie begegnete seinem Blick und gab sich alle Mühe, nicht nervös herumzuzappeln. Sie wünschte, er würde etwas sagen, aber er starrte sie nur mit undurchdringlicher Miene an.
    Schließlich hielt sie es nicht mehr aus und platzte mit dem Ersten heraus, was ihr in den Sinn kam. »Du siehst müde aus.«
    »Du auch«, antwortete er mit einem leichten Nicken.
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Achilles räusperte sich. »Ich weiß, du hast keinen Grund, mir zu glauben, aber ich schwöre, dass du keine Angst davor haben musst, in meinem Zelt zu schlafen. Ich werde dich nicht anrühren. Ich werde dir nicht weh tun. Was vorhin am Strand passiert ist, wird nicht …«
    »Ich glaube dir«, unterbrach Kat ihn hastig. Sie wollte nicht hören, dass er das, was zwischen ihnen vorgefallen war, für einen Fehler hielt, den er nicht wiederholen würde. »Und ich habe keine Angst vor dir.«
    Die Skepsis in seinem Gesicht war leicht zu erkennen.
    »Okay, zumindest habe ich keine Angst vor demjenigen, der du jetzt bist«, korrigierte sich Kat. »Und ich habe auch keine Angst davor, dass du dich plötzlich verwandelst – es sei denn, du wirst, ähm, sagen wir einfach auf extreme Weise provoziert .«
    Auch wenn ihre kleine Rede ihn nicht wirklich überzeugt zu haben schien, knurrte Achilles vage zustimmend und deutete auf den Zelteingang. »Dann solltest du dich hinlegen. Du siehst wirklich müde aus.«
    Kat stand auf und ging die paar Schritte zu Achilles’ Zelt, blieb dann aber stehen, als sie merkte, dass er ihr nicht folgte. »Kommst du?«
    »Ich wollte dir Zeit geben, dich …« Er verstummte und zog die Schultern hoch.
    »Wie lange werden wir ein Zelt teilen?«
    Die Frage traf ihn offensichtlich unvorbereitet. »Ich weiß es nicht.«
    »Wahrscheinlich mehr als ein, zwei Nächte, oder?«
    »Ja. Wahrscheinlich schon.«
    »Dann sollten wir am besten gleich damit aufhören, uns unwohl miteinander zu fühlen«, meinte Kat in sachlichem Ton, ohne weiter darauf einzugehen, dass ein großer Teil der Unbehaglichkeit zwischen ihnen darauf beruhte, dass sie vor kurzem miteinander geknutscht hatten und er sich deshalb in ein Monster verwandelt hatte. »Komm einfach mit, okay?«
    Achilles stieß erneut einen unverständlichen Laut aus, aber diesmal nickte er, und als sie sein Zelt betrat, folgte er ihr.
    Sobald sie allerdings drinnen waren, ignorierte er sie komplett. Er ging zu dem riesigen Bett, trat hinter den hauchdünnen Vorhang und wandte ihr den Rücken zu, während er seine Tunika abstreifte und sich mit einem Leinentuch abtrocknete.
    Kat setzte sich auf ihr Deckenlager, zog ihre Schuhe aus und wischte den Sand von ihren Füßen. Dann legte sie ihr rubinrotes Seidengewand ab, so dass sie nur noch eine cremefarbene Tunika trug, die zwar nicht eng anlag, aber ihren jungen Körper irgendwie trotzdem umschmeichelte. Und die ganze Zeit versuchte sie vergeblich, nicht ständig zu Achilles hinüberzuspähen.
    Als er hinter dem Vorhang hervortrat, um die Laternen abzudunkeln, sah sie, dass er bis auf ein kurzes Leinentuch, das er sich um die Hüften geschlungen hatte, völlig nackt war. Ungläubig starrte Kat auf die Narben, die seine Brust bedeckten. Als hätte er ihren Blick auf sich gespürt, schweiften seine Augen zu ihr hinüber.
    »Du hast mehr Narben, als ich je an einer Person gesehen habe«, platzte sie heraus.
    Sein Kiefer verkrampfte sich. »Ich weiß, dass ich wie ein Monster aussehe.«
    »Nein, das tust du ganz und gar nicht«, widersprach sie

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