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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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sich im wahrsten Sinne des Wortes verwandelt.«
    »Und habt Ihr jetzt auch Angst vor ihm?«, fragte Odysseus.
    Kat begegnete seinem Blick. »Nein. Ich bin nicht wie die anderen Frauen hier.«
    »Aber wie dem auch sei – wenn der Berserker von Achilles Besitz ergreift, ist er gefährlich. Ich würde Euch raten, vorsichtig zu sein, wenn Ihr mit ihm allein seid.« Odysseus schien noch mehr sagen zu wollen, aber stattdessen starrte er mit ungewöhnlich ernstem Gesicht aufs Meer hinaus.
    »Ich werde vorsichtig sein«, versicherte sie ihm und fügte mit einem grimmigen Lächeln hinzu: »Und außerdem stehe ich doch unter dem Schutz einer Göttin, schon vergessen?«
    Sofort wurden seine Züge weicher, und auch er lächelte. »Ich könnte meine Göttin niemals vergessen, Prinzessin.« Er zögerte kurz, bevor er hinzufügte: »Aber obwohl Athene Euch beschützt, seid Ihr weggerannt.«
    Kat seufzte. »Ja, unter den Umständen schien mir das die klügste Entscheidung. Dass er sich so verändert, hatte ich nicht erwartet. Ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet, aber das wird mir nicht noch mal passieren. Du hast gesagt, die Transformation wird durch starke Emotionen ausgelöst?«
    »Ganz genau.«
    »Warum hat er sich dann nicht schon in Agamemnons Zelt verwandelt? Achilles hasst den König, oder?«
    »Ja.« Odysseus nickte.
    »Hass ist eine starke Emotion, und ich weiß aus erster Hand, dass er ganz schön angepisst war.«
    Odysseus sah sie verwirrt an.
    »Angepisst heißt wütend«, erklärte Kat schnell.
    »Oh, ja. Agamemnon macht Achilles meistens sehr wütend.«
    »Okay, also warum hat er sich nicht verwandelt?«
    Odysseus zuckte mit den Schultern. »Achilles war ruhig, er hatte seine Wut unter Kontrolle und …«
    »Moment. Dazu habe ich eine Frage«, unterbrach sie ihn. »Achilles muss trainieren, um sich in Form zu halten, oder? Also er übt mit dem Schwert, und wahrscheinlich geht er auch laufen oder macht Krafttraining oder sogar beides. Richtig?«
    Odysseus’ Stirn legte sich in Falten. »Achilles trainiert sehr oft. Und er ist auch ein hervorragender Läufer.«
    »Überwältigt ihn der Berserker, während er trainiert?«
    »Nein, das habe ich noch nie gesehen.«
    »Aber nach dem Training ist er erhitzt, schweißgebadet und abgekämpft?«, fragte Kat weiter, aufgeregt vor Freude.
    »Ja, natürlich.«
    »Das ist es!«, rief sie. »Wenn er körperlich ruhig bleibt, spielt es keine Rolle, wie wütend er wird. Die Transformation findet nicht statt. Und solange er seine emotionale Reaktion unter Kontrolle hält, ist es egal, wie sehr er sich körperlich verausgabt – er bleibt er selbst. Deswegen hat er so viele Narben. Ich wette, dass die Berserker-Rage nur durch das Zusammenspiel von einer starken emotionalen und einer genauso starken körperlichen Reaktion ausgelöst wird. Er muss sich zusammenschlagen lassen, damit sein Puls in die Höhe schießt, und er muss angepisst sein.« Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als sie daran dachte, was das für ihre Küsse bedeutete. »Ich schätze, das macht Sinn – jedenfalls, so weit irgendwas hier Sinn macht«, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Odysseus. »Die Transformation ist sowohl physisch als auch emotional, also muss auch der Auslöser beides sein.«
    Odysseus musterte sie durchdringend. »Ihr seid eine sehr ungewöhnliche Frau, Prinzessin.«
    Kat wollte gerade einen Witz über Orakel und ihre Besonderheiten machen, als hinter ihnen Achilles’ tiefe Stimme erklang.
    »Womit habe ich das Vergnügen deiner Gesellschaft verdient, Odysseus?«
    Lächelnd stand Odysseus auf und ergriff zur Begrüßung Achilles’ Unterarm. »Kann ein alter Freund nicht auch ohne einen speziellen Grund zu Besuch kommen?«
    Achilles’ Haare und seine Tunika waren pitschnass, und er trug seinen Brustharnisch sowie auch den leeren Kelch, den Kat anscheinend hatte fallen lassen. Er hatte dunkle Schatten unter den Augen, die vor ihrer viel zu früh unterbrochenen Knutscherei nicht dagewesen waren, aber ansonsten sah er wieder völlig normal aus.
    »Dann hat also Agamemnon dich geschickt«, sagte er in sachlichem Ton.
    »Natürlich.« Odysseus grinste.
    Achilles’ Lippen zuckten. »Du wirst ihm mitteilen müssen, dass ich es tatsächlich ernst meine und morgen nicht wieder in die Schlacht ziehen werde.«
    »Was ist mit deinen Myrmidonen?«
    Achilles zuckte mit seinen breiten Schultern. »Meine Männer sind meine Kameraden, nicht meine Sklaven. Sie werden tun, was sie wollen.«
    »Und

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