Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
Vom Netzwerk:
Wahl.« Er sah auf ihre Hand hinab, die immer noch sanft auf der Narbe an seinem Oberarm ruhte. »Als ich noch ein Junge war, wurde ich vor eine Entscheidung gestellt. Entweder würde ich ein langes, erfülltes Leben voller Glück und Liebe führen, aber vergessen werden, oder ich würde ungeheuren Ruhm erlangen, früh sterben, aber nach meinem Tod zu einer Legende werden. Ich habe mich für den Ruhm entschieden. Ich wollte, dass die Menschen noch in Tausenden von Jahren meinen Namen singen.« Achilles’ Stimme klang bitter vor Selbsthass. »Wusstest du, dass ich hier vor den Toren von Troja den Tod finden werde?«
    »Ja, ich, ähm, habe das Gerücht gehört.« Natürlich hatte Kat davon gehört. In ihrer Welt wusste jeder, der sich auch nur ein bisschen mit Mythologie auskannte, dass der angeblich unverwundbare Achilles am Ende des Krieges von einem Pfeil in die Ferse getötet wurde. Plötzlich bekam Kat richtig Angst. Warum, zur Hölle, hatte sie nicht schon vorher daran gedacht?
    »Wie lange kämpfst du schon gegen die Trojaner?«
    »Fast zehn Jahre.«
    »Verdammte Scheiße!« Kat packte seine Hand. »Bitte hör sofort damit auf.«
    Achilles zog die Augenbrauen hoch. »Ich habe Agamemnon doch schon verkündet, dass ich mich aus der Schlacht zurückziehe«, erinnerte er sie.
    Kat fühlte eine absolut lächerliche Welle von Erleichterung, die jedoch nur von kurzer Dauer war. Moment … Hatte sich Achilles in Homers unglaublich langweiliger Ilias nicht auch aus der Schlacht zurückgezogen? Aber dann hatte er sich seinen Männern doch wieder angeschlossen und war anschließend von einem Pfeil aufgespießt worden. Warum? Warum hatte er doch wieder gekämpft?
    »Verdammt nochmal!«, fluchte Kat und schenkte sich Wein nach. »Ich hätte in der Schule besser aufpassen sollen.«
    »In der Schule?«
    Ein ungeduldiges Kopfschütteln war ihre einzige Antwort. Ihre Gedanken überschlugen sich. Okay, es war logisch, anzunehmen, dass der Grund dafür, dass er wieder in den Krieg gezogen und schließlich getötet worden war, etwas mit seiner Berserker-Rage zu tun hatte. Also gut. Dann würde sie ihm einfach helfen, seine Rage unter Kontrolle zu bringen, und voilà! Er würde nicht noch einmal ihr Opfer werden. Er würde sich tatsächlich für immer aus der Schlacht zurückziehen und nicht getötet werden.
    »Okay, ja. Ich habe gehört, dass du im Trojanischen Krieg sterben sollst. Aber Athene hat mich hierhergeschickt, um dafür zu sorgen, dass das nicht passiert«, erklärte sie kühn. Es war nicht wirklich eine Lüge. Athene und die anderen beiden Göttinnen wollten wirklich nicht, dass er weiterkämpfte. Also wollten sie bestimmt auch nicht, dass er starb.
    In seinen unfassbar blauen Augen leuchtete eine zaghafte Hoffnung auf.
    »Angeblich werde ich vor den Toren von Troja sterben, nachdem ich Euren Bruder getötet habe.«
    Kats Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Ach ja – sie konnte sich vage erinnern, dass Achilles der Erzählung nach den Sohn des Königs von Troja umbrachte, der ganz zufällig der Bruder der Prinzessin war, in deren Körper sie steckte.
    »Tja, dann müssen wir einfach dafür sorgen, dass du Hektor nicht umbringst.«
    »Glaubst du wirklich, man kann ein gottgewolltes Schicksal ändern?«
    »Ich kenne eine Göttin, die daran glaubt. Eigentlich kenne ich sogar mehrere Göttinnen, die daran glauben, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen normalerweise vernünftiger mit Themen wie Krieg und Gewalt umgehen als Männer. Also halten wir uns am besten an ihre Version von Schicksal, okay?«
    Achilles’ Gesichtsausdruck war sehr ernst. »Ich würde alles geben, um mein Schicksal zu ändern, Prinzessin.«
    »Gut. Dann lass uns gleich damit anfangen.« Mit einem strahlenden Lächeln hielt sie ihm den Weinkelch hin. »Lass uns was trinken. Dann erzähle ich dir, wie du dich entspannen kannst.«

    Eine Stunde und zwei, größtenteils von Achilles geleerte, Weinkelche später verspürte Kat den heftigen Drang, seine breiten Schultern zu packen und ihn kräftig durchzuschütteln. Und genau das hätte sie auch getan, wenn es ihr nicht absolut zwecklos erschienen wäre. Achilles lag flach auf dem Rücken und starrte zur Decke hoch. Sein Körper war so angespannt wie eh und je.
    »Hör mal, du wirst dich nie entspannen, wenn du nicht daran glaubst, dass du es kannst.«
    »Ich erlaube es mir nicht, mich zu entspannen«, erwiderte er grimmig.
    »Tja, das musst du wohl oder übel ändern. Okay. Versuch das

Weitere Kostenlose Bücher