Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
Vom Netzwerk:
unter dir ist warm … sanfte Wellen spülen ans Ufer … Hörst du ihr rhythmisches Rauschen? … Lass dich von meiner Stimme dorthin tragen. Du bist vollkommen ungestört … vollkommen entspannt. Deine Füße fühlen sich schwerelos an, wie sie im weichen Sand liegen. In deiner Bucht gibt es keine Wut … keinen Krieg … Sie ist warm und geschützt. Deine Muskeln sind weich …« Während sie sprach, legte Kat seine Hand behutsam auf die Matratze und sah zu, wie sein kraftvoller Körper sich endlich entspannte und seine Atmung sich noch weiter vertiefte.
    »Bist du da, Achilles?«, fragte sie in unverändertem Ton.
    Es dauerte einen Moment, bis er antwortete: »Ja.«
    »Gut. Während du in deiner Bucht bist, kann dich keine Wut erreichen. Deine Seele ist mit sich im Reinen. Dein Körper ist vollkommen entspannt. Verstehst du das?«
    »Ja.«
    »Sehr schön. Heute Nacht bist du in deiner Bucht, also wirst du tief und fest schlafen. Ich werde jetzt von zehn rückwärts zählen, und ich möchte, dass du dich währenddessen immer weiter entspannst. Dein Körper wird schwer … zehn … du musst ihn ausruhen … neun … der Sand ist warm … acht … du sinkst in seine Umarmung … sieben … du bist in Sicherheit … sechs … vollkommen entspannt … frei von Wut … fünf … hier kann sie dich nicht finden … vier … heute Nacht schläfst du in deiner Bucht … drei … du wirst erst aufwachen, wenn der Morgen dämmert … zwei … bis dahin ruhst du friedlich … eins … geborgen …«
    Kat verstummte. So weit sie es beurteilen konnte – und das konnte sie –, war Achilles sehr empfänglich für Hypnose. Was, wie sie entschied, durchaus einleuchtend war. Die Berserker-Rage brachte sicher seinen Bewusstseinszustand durcheinander, und deshalb ließ sich sein Unterbewusstes leichter beeinflussen. Ein selbstzufriedenes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Er war eindeutig hypnotisiert, und aller Wahrscheinlichkeit nach würde er bei Morgengrauen erwachen, wie sie es ihm suggeriert hatte, und sich völlig erfrischt fühlen.
    Kat betrachtete sein Gesicht. Entspannt, wie er war, sah er ganz anders aus. Normalerweise wirkte er ernst und steif, weil er sich ständig Sorgen machte, was passieren würde, wenn er lockerließ. Und das konnte sie ihm kaum verübeln, jetzt, wo sie seine Berserker-Rage miterlebt hatte. Aber gerade in diesem Moment dachte Achilles, er wäre an seinem ganz speziellen Strand, sicher und warm und entspannt. Sein Gesicht hatte seinen harten Zug verloren. Seine Lippen waren leicht geöffnet, was sie daran erinnerte, wie sie sich auf ihrem Mund angefühlt hatten. Was Achilles an Erfahrung im Liebesspiel mangelte, machte er ganz eindeutig mit Enthusiasmus und Stärke wett.
    Ihre Augen glitten über seine nackte Brust. Normalerweise war sie kein Fan von Muskeln, aber Achilles hatte nicht den lächerlich kraftstrotzenden Körper eines stolzen Fitnessstudio-Junkies. Sein Körper war sein Werkzeug, er leistete harte Arbeit damit, und das sah man ihm an.
    Ohne nachzudenken, streckte sie die Hand aus und strich erneut sachte über die alte, höckerige Narbe an seinem Oberarm. Dann wanderten ihre Finger hinauf zu der länglichen Narbe, die sich über seine Schulter zog. Sie war viel flacher und dünner – anscheinend war sie besser verheilt.
    Auch seine Brust war von Narben übersät. Die größte davon, eine gezackte, offensichtlich noch recht frische, rosafarbene Linie, lief von seiner linken Brust über seine Rippen und immer weiter nach unten, bis sie schließlich unter dem Tuch verschwand, das er um die Hüften geschlungen hatte. Kat zeichnete ihren Verlauf nach, strich zart über seine Brust, seine Rippen und immer weiter hinunter, als Achilles plötzlich aufstöhnte.
    Kat erstarrte und blickte in sein Gesicht. Seine Augen waren geschlossen, und er selbst war offensichtlich immer noch in Trance. »Du bist völlig entspannt und immer noch in deiner Bucht.« Sie biss sich auf die Lippen. Wahrscheinlich sollte sie nicht fragen … ganz sicher sollte sie das nicht. Aber warum, zur Hölle, nicht? Er ist keiner meiner verheirateten Patienten. Gott allein weiß, wie gut ihm das tun würde. Kat räusperte sich, und dann, während ihre Finger weiter über seine Narbe strichen, fragte sie leise: »Was fühlst du, Achilles?«
    »Deine Berührung«, antwortete er sofort.
    »Gefällt dir das?«
    »Ja.«
    »Du bist in deiner Bucht, Achilles, an deinem besonderen Ort.« Kats Herzschlag beschleunigte sich, während

Weitere Kostenlose Bücher