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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Enttäuschung – war es leer. Sie rieb sich die Augen und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    »Und?«, fragte Jacky und klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den dicken Teppichboden.
    »Und was, Jacky? Du bist eine Naturblondine, also, was hast du erwartet?«
    Jacky ließ sich auf den Rand ihres Deckenlagers plumpsen. »Ich weiß auch nicht. Beim Pinkeln letzte Nacht hab ich gar nicht hingeguckt, und es war ja auch dunkel. Dann hab ich mich heute Morgen gewaschen, und da hab ich die blonden Haare gesehen. Mann, war das ein Schock.«
    Kat streckte sich ausgiebig. »Ich liebe dich, Jacky, aber manchmal bist du echt eine Idiotin.«
    Zwar hatten Jackys Augen eine andere Farbe, aber ihr Ausdruck milder Verachtung war Kat gut bekannt. »Ich bin keine Idiotin. Ich bin nur weiß.« Sie hob ihre blonden Brauen. »Natürlich würden manche Leute sagen, das ist das Gleiche.«
    Kat grinste und streckte sich erneut. »Du musst dich einfach entspannen und es als Abenteuer ansehen. Wir werden nicht lange hier sein und …«
    »Ach du lieber Himmel, du hattest Sex!«
    »Woher weißt du das?«, fragte Kat mit einem Stirnrunzeln, bevor sie sich schnell korrigierte: »Ich meine, ich hatte nicht wirklich Sex. Jedenfalls nicht im ursprünglichen Sinn.«
    »Erstens – das ist nicht schwer zu erkennen. Du bist ganz zerzaust, und du strahlst regelrecht. So entspannt warst du seit« – Jacky schwieg einen Moment, während sie rechnete – »seit ungefähr dreieinhalb Jahren nicht mehr. Und genauso lange hattest du keinen Sex. Zweitens – was soll das heißen, ›nicht im ursprünglichen Sinn‹? Und denk bitte daran, dass wir schon vor Jahren entschieden haben, dass Oralsex in jedem Fall auch Sex ist.«
    Kat rutschte nervös hin und her. »Es waren keine dreieinhalb Jahre. Es waren drei Jahre und vier Monate.«
    Jacky schnaubte.
    »Und ich hatte keinen Oralsex.«
    »Aber …?«, hakte Jacky nach.
    »Aber ich hatte Sex – gewissermaßen.«
    »Das musst du mir erklären, Katrina Marie.«
    Kat holte tief Luft, und dann sagte sie in einem unglaublich schnellen Wortschwall: »Ich-habe-Achilles-hypnotisiert-und-während-er-in-Trance-war-haben-wir-rumgemacht-bis-wir-beide-gekommen-sind.«
    »Ach du dickes Ei, du hast Achilles vergewaltigt!«
    »Nein, habe ich nicht. Er war einverstanden.«
    »Du solltest mir die ganze Geschichte erzählen. Und diesmal nicht die Wahrheit auslassen.«
    »Du bist echt schwer zu ertragen, seit du weiß bist«, sagte Kat, um Zeit zu schinden.
    »Ich war schon immer schwer zu ertragen, das weißt du ganz genau. Lass die Ablenkungsmanöver, Katrina.«
    Kat seufzte. »Okay, na ja, er hat quasi zugestimmt.«
    »Den TU-Quarterback auf der Fünfzig-Yard-Linie zu vögeln, das war eine Sache, aber das ist nichts im Vergleich dazu, einen bewusstlosen Kerl zu vergewaltigen.«
    »Jacqueline, ich habe Achilles nicht vergewaltigt.«
    »Katrina. Hatte er alle seine Gliedmaßen unter Kontrolle?«
    Ein selbstzufriedenes Grinsen breitete sich auf Kats Lippen aus. »So hat es sich jedenfalls angefühlt.«
    »Frech! Du bist so frech! Aber das meinte ich nicht. Ich meinte, war er bei Bewusstsein oder unter deinem diabolischen Einfluss, als du ihn gevögelt hast?«
    Kat kaute auf der Unterlippe, zögerte einen langen Moment und gab dann nach. Sie erzählte Jacky sowieso alles – da konnte sie es auch gleich hinter sich bringen. »Also schön, hör zu. Gestern Abend, nach dem ganzen Drama mit Agamemnon, habe ich Achilles am Strand getroffen. Und, na ja, in Agamemnons Zelt hatten wir uns erstaunlich gut verstanden, auch wenn ich den König verärgert habe. Gott, er ist echt genauso ein arroganter Arsch, wie Hera gesagt hat. Aber jedenfalls hat ihn das, was ich gesagt habe, nicht halb so schlimm angepisst, wie Achilles’ Ankündigung, dass er sich aus der Schlacht zurückzieht.«
    »Das hat Agamemnon bestimmt fast so gern geschluckt wie heiße Pferdeäpfel.«
    »Ja, und Achilles hat ihn einfach abblitzen lassen, und da mussten wir uns fast aus dem Zelt kämpfen. Ach, und ganz nebenbei – Briseis ist kein besonders nettes Mädchen.«
    »Hast du sie getroffen?«
    »Nicht wirklich. Sie hat sich an Agamemnons königliches Knie gelehnt und mir böse Blicke zugeworfen.«
    »Was für Blicke hat sie Achilles zugeworfen?«, wollte Jacky wissen.
    »Überhaupt keine. Das Miststück hat ihn gar nicht zur Kenntnis genommen. Sie hat nicht den Eindruck gemacht, als wäre sie scharf auf ihn, sondern als wollte sie einfach nicht, dass ich ihn

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