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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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ebenfalls ums Leben gekommen, aber in einer anderen Zeit und einer anderen Welt. Venus hatte mich schon eine Weile beobachtet, hat unsere Seelen gepackt und sie schließlich in Polyxenas und Melias Körper untergebracht.« Ehe er etwas sagen konnte, sprach sie rasch weiter. »Nein, für mich ergibt das auch keinen Sinn. Am besten verstehe ich den Teil, dass die Göttinnen mich hierhaben wollten.« Sie schwieg kurz, bevor sie ihm gestand, dass sie ihn eigentlich vom Kampf fernhalten sollte, damit Troja den Krieg gewinnen konnte. Aber wie sollte sie ihm das jemals beichten? Kat holte tief Luft. »Sie wollten mich hier für dich. Athene und Venus und Hera glauben alle, dass dein Schicksal verändert werden sollte, und sie meinen, dass ich dir dabei helfen kann.«
    Während sie sprach, wurde Achilles immer stiller. Aber er entzog ihr nicht seine Hand, und er schaute auch nicht weg.
    »Dann kommst du also aus einer anderen Welt?«
    »Ich weiß nicht genau, ob es wirklich eine andere Welt ist, aber ich komme auf jeden Fall aus einer anderen Zeit. Aus der Zukunft.« Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Sehr weit aus der Zukunft – zweitausend Jahre oder so.«
    »Und kennt man in deiner Zukunft meinen Namen?«
    »Ja, den kennt man.«
    Er ließ ihre Hand los, stand auf und wandte ihr den Rücken zu. »Wie ist es dann möglich, dass du und die Göttinnen glauben, mein Schicksal könnte verändert werden? Es ist doch schon geschehen!«
    Einen Moment dachte Kat nach, aber die Antwort war einfach: »Weil es Fiktion ist.«
    Sofort drehte er sich wieder zu ihr um. »Fiktion? Was meinst du damit, erkläre es mir.«
    »Die Geschichten über dich und deine Zeit werden in unserer Zeit als Fiktion erzählt – als Mythologie, Sagen und Legenden, um genau zu sein. Geschichten, die nicht der Wahrheit entsprechen, entweder weil sie niemals wirklich so passiert sind, oder weil sie zwar passiert sind, im Lauf der Zeit aber maßlos übertrieben wurden. Okay, ich gebe dir ein gutes Beispiel. In meiner Zeit glauben die Menschen, dass du unsterblich hättest sein können, weil du unverwundbar warst, abgesehen von deiner Ferse. Dann hat dich ein Pfeil in die Ferse getroffen, und das war dein Untergang.«
    »Meine Ferse?«, wiederholte er und blickte verwundert auf seinen völlig normalen Fuß.
    »Ja, deine Ferse«, bestätigte Kat. »Du bist wegen deiner Ferse so berühmt, dass man die Sehne hinter dem Fußknöchel überall in der Welt als Achillesferse bezeichnet«, erklärte Kat, schob ihre Decke zurück und zeigte auf ihren Fuß und die entsprechende Sehne.
    »Das ist doch Unsinn.«
    »Genau. Na ja, es sei denn, du sagst mir jetzt, dass die einzige Möglichkeit, dich zu töten, darin besteht, dass dich ein Schwert oder ein Pfeil oder sonst was in die Ferse trifft.«
    »Aber die Ferse ist überhaupt kein empfindlicher Körperteil. Wenn man einem Gegner die Sehne durchschneidet, besiegt man ihn für gewöhnlich, weil er das Bein nicht mehr benutzen kann, aber die Wunde als solche bringt ihn nicht um.«
    »Dann ist deine Ferse also nicht unverwundbar.«
    »Nein.«
    »Und du bist nicht unsterblich.«
    »Natürlich nicht.«
    »Okay, wie wäre es dann damit: Die Legende besagt, dass Troja besiegt wird, weil man ein großes hölzernes, innen hohles Pferd, in dem sich die griechische Armee versteckt, in die Stadt schmuggelt.«
    »Du machst Scherze.«
    »Ich bin so ernst wie eine Herzattacke.«
    »Aber ein riesiges Holzpferd ist ein Witz.«
    »Du siehst doch, worauf ich hinaus will. Du und der Trojanische Krieg, ihr seid historisch, aber die Tatsachen deines Lebens und der Krieg werden vermischt und mit Mythen und Legenden ausgeschmückt, so dass das, was dir wirklich passiert, tatsächlich ganz anders sein kann als das Schicksal, das dir später angedichtet wird.«
    »Und was ist dieses Schicksal?«
    Kat wich seinem durchdringenden blauen Blick nicht aus. »Du stirbst hier in Troja, in diesem, dem letzten Jahr des Kriegs.«

20
    Eigentlich hatte Kat gedacht, er würde mehr Fragen über seinen Tod stellen, aber stattdessen nickte er nur kurz und desinteressiert. Das Einzige, wofür er sich zu interessieren schien, war sie. »Sagst du mir deinen wirklichen Namen?«
    »Katrina Marie Campbell. Meine Freunde nennen mich Kat.«
    »Und du bist keine Prinzessin?«
    Kat lachte. »Aber nein. Ich bin definitiv keine Prinzessin. Ich bin Psychologin.«
    »Heißt das, du beschäftigst dich mit Seelen?«
    »Na ja, so könnte man es ausdrücken. Ich berate

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