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Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Titel: Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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zu.
    »Hol uns hier heraus!« rief der Lorvaner ungestüm.
    Ein paar Gucklöcher weiter war Sadagar zu erkennen. Auch sein Gesicht leuchtete auf.
    »Hier ist auch Olinga!« rief Lerreigen.
    Offenbar lag unter diesem Höhlenboden eine Art Gefängnis – wobei völlig unklar blieb, wer die Gefangenen gemacht hatte. Mythor entdeckte nämlich zu seinem Erstaunen nicht nur eine betäubte Olinga, sondern auch eine Reihe von Leuten, die vermutlich Luxons Gefolgsleute waren.
    »Wir holen euch!« rief Mythor. »Nur noch kurze Zeit, dann seid ihr frei.«
    Er erinnerte sich, dass in der Vorratskammer, die er gefunden hatte, auch ein Seil gelegen hatte. So eilte er in den Raum zurück – eine kurze Probe: Fronjas Bild erschien, sobald er in den Spiegel sah – und holte das Seil.
    Sadagar turnte behende an dem Strick in die Höhe. »Endlich«, stieß der hagere Mann hervor, als er neben Mythor in der Höhle stand. »Ich glaubte schon, du würdest uns nie finden.«
    »Wie seid ihr überhaupt in dieses Loch geraten?« fragte Mythor, während er das rettende Seil zu Nottr hinabließ.
    »Nottr hat mich hierhergeführt, in diese Grotten«, sagte Sadagar. Er nahm als erstes den Dolch wieder an sich, den Mythor gefunden und im Gürtel stecken hatte. »Dann war ich für ein paar Augenblicke allein, und plötzlich stiegen um mich herum seltsame Nebel auf – und dann verlor ich das Bewusstsein.«
    »Und was wolltet ihr hier?« erkundigte sich Mythor weiter. Nottr kletterte derweil an dem Seil empor in die Freiheit.
    »Nottr wollte mir die Stelle zeigen, wo er das Pergament gefunden hatte, du weißt schon, das mit dem Bild darauf.«
    »Wo ist Olinga?« fragte Nottr, kaum dass er Mythor knapp für die Rettung gedankt hatte.
    »Dort drüben!« sagte Lerreigen und löste das Seil. Nottr hastete auf die Öffnung zu. Sadagar grinste vielsagend. »Zu mir gekommen bin ich dann in dieser Grube«, berichtete der Steinmann weiter. »Zu essen und zu trinken bekam ich nur, während ich schlief… Wenn ich erwachte, war das Zeug da. Ein sehr seltsames Gefängnis. Und wie kommst du hierher?«
    »Auf der Suche nach Luxon«, erzählte Mythor.
    Er sah aus den Augenwinkeln heraus, wie Nottr mit großem Eifer in das Gefängnis der Karsh-Frau hinabturnte. Der Lorvaner schien nicht nur ein wenig Feuer gefangen zu haben. Er stand in Flammen.
    »Der ist hier?«
    »Allerdings«, bestätigte Mythor.
    Während er mit Sadagar sprach, hatte er sämtliche Gefangenengruben überprüft. Luxons gesamte Anhängerschaft schien sich hier ein Stelldichein gegeben zu haben – Luxon selbst fehlte allerdings, sehr zu seinem Leidwesen. Sehr weit entfernt konnte er wohl nicht sein, vermutete Mythor.
    Nottr erschien wieder auf der Bildfläche. Seine Freude über das Wiedersehen mit der Karsh-Frau wurde offenkundig erwidert; für lange Begrüßungen indessen blieb den Menschen keine Zeit.
    »Nottr«, sagte Mythor eindringlich. »Es wird Zeit, dass du uns berichtest, was vorgefallen ist. Wie bist du an Fronjas Bildnis gekommen? Und wie bist du hier in Gefangenschaft geraten?«
    »Üble Sache das«, knurrte Nottr. »Sehr übel.«
    »Ein wenig genauer und ausführlicher, bitte!«
    Nottr zuckte mit den Achseln. »Meinetwegen. Ich habe das Pergament hier… gefunden… Es ist schon einige Monde her, aber das weißt du ja. Ich bin mit Sadagar hierher zurückgekehrt, um mir den Ort noch einmal genau anzusehen. Und dann war Sadagar plötzlich weg, verschwunden. Ich habe ihn natürlich gesucht, und dabei bin ich hier in diese Höhle gekommen. Und dann war er plötzlich da.«
    »Wer?«
    »Nun, der Alte«, setzte Nottr seinen Bericht fort. »Ein komischer Kerl, ganz klein und mickrig. Ich hätte ihn mit zwei Fingern erwürgen können.«
    »Das hast du aber hoffentlich nicht getan, oder?«
    »Nicht doch, ich töte doch keine Greise. Er war so klein wie ein Kind von zehn Sommern, und er war ganz zierlich und hatte einen weißen Flaum, gar keine richtigen Haare, nur so einen Flaum. Und abstehende Ohren hat er gehabt. Er sah richtig lustig aus.«
    »Aha«, machte Mythor.
    »Nun, er hat gesagt, ich hätte ihm das Bild gestohlen und er wolle es zurückhaben.«
    »Woher wusste er das?«
    »Keine Ahnung«, sagte Nottr. »Als ich damals hier war, habe ich ihn nicht gesehen, und sehr lange bin ich zu der Zeit nicht geblieben – gemütlich ist es hier nämlich nicht, das könnt ihr ja sehen. Der Alte hat behauptet, es sei sein Bild, und dann hat er mir erzählt, was er mit mir machen will, wenn ich

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