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Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Titel: Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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es nicht herausrücke.«
    Mythor dachte daran, wie Nottr schon einmal grässlich gefoltert worden war – damals auf Schloss Ambur.
    »Ich habe mich entschuldigt, ganz höflich, aber er hat sich nicht beruhigen wollen und immer wieder gesagt, dass es mir sehr übel ergehen wird, wenn er das Bildnis der Kometentochter nicht zurückbekommt, weil nämlich…«
    »Wie hat er Fronja genannt?«
    Nottr stutzte. »Tochter des Kometen, hat er gesagt, auf Ehre!«
    Mythor schluckte. Was mochte das nun wieder bedeuten? Tochter des Kometen? War Fronja also seine Schwester?
    »Bist du sicher, Nottr? Erinnere dich genau, es hängt sehr viel von der Sache ab.«
    »Ganz sicher«, beteuerte Nottr. »Tochter des Kometen hat er gesagt, ich irre mich bestimmt nicht. Ich weiß nämlich noch, dass ich ihm gesagt habe, ich hätte das Bild dem Sohn des Kometen übergeben, aber das hat den alten Kerl… Heiliges Licht!«
    Mythor fuhr herum, als er Nottr plötzlich mit den Augen rollen sah. Hinter ihm war völlig lautlos eine Gestalt erschienen, und auf den ersten Blick war klar, dass es sich um genau den Alten handelte, von dem Nottr berichtet hatte.
    Nottr machte sofort Anstalten, auf den Zwerg loszugehen, aber Mythor hielt ihn mit harter Faust zurück. Sadagar bremste Lerreigen, der sich ebenfalls auf den alten Mann stürzen wollte.
    Wie ein Kampf zwischen den dreien ausgegangen wäre, konnte Mythor nicht vorhersagen, aber die Tatsache, dass Nottr und Sadagar bereits Gefangene gewesen waren, und der Umstand, dass der Alte nicht den geringsten Versuch unternahm, sich zu wehren, ließen Mythor ahnen, dass er es zwar mit einem recht unscheinbar aussehenden Mann zu tun hatte, nicht aber mit einem ohnmächtigen.
    »Willkommen beim Koloss von Tillorn«, sagte der Zwerg mit heller Stimme.
    Mythor musterte das Gesicht des Mannes. Es erschien ihm zeitlos und uralt zugleich, als sei der Zwerg in der Lage, sogar jene Jahrtausende zu überdauern, von denen Mythor gesprochen hatte.
    »Wer bist du?« fragte Mythor.
    »Nenne mich Vangard«, sagte der Greis. Er hatte tatsächlich große und weit abstehende Ohren, und sein Haupt wurde von einem hellen Flaum bedeckt.
    »Ich bin Mythor. Man nennt mich den Sohn des Kometen!«
    Vangard zuckte zusammen. »Beweise das!« forderte er.
    Mythor lächelte. »Was willst du als Beweis?« fragte er. »Und wer gibt dir das Recht, mich nach Beweisen zu fragen?«
    »Das werde ich dir sagen, Mythor«, sagte Vangard. »Zuvor aber zeige mir, was du an Beweisen aufzuweisen hast.«
    Mythor zeigte ihm die Narbe, er zeigte ihm Alton und den Helm der Gerechten. Er berichtete auch, dass er den Bitterwolf, das Einhorn und den Schneefalken für sich gewonnen hatte.
    »Und was suchst du beim Koloss?«
    »Den Sonnenschild«, antwortete Mythor. »Und einen Betrüger namens Luxon. Er hat sich einige der magischen Waffen zu beschaffen gewusst und behauptet nun, er sei der Sohn des Kometen.«
    »Was er mit diesen Waffen so gut beweisen kann, wie du es mit deiner Ausrüstung vermagst«, sagte Vangard. »Das genügt mir nicht, Mythor.«
    »Und das Bildnis?« fragte Mythor. Er wusste selbst nicht recht, warum, aber er fühlte sich auf geheimnisvolle Weise geradezu verpflichtet, dem Alten Rechenschaft abzulegen. »Sehe ich Fronja nicht ähnlich wie ein Bruder der Schwester? Und nennst du sie nicht selbst die Tochter des Kometen? Wer also soll ich sein, wenn nicht ihr Bruder und damit der Sohn des Kometen?«
    Vangard lächelte sanft. »Mein lieber junger Freund«, sagte er gelassen. »Zum Sohn des Kometen wird man nicht geboren… man muss dazu werden.«
    Mythor stand starr. Diese Eröffnung verschlug ihm die Sprache. Bislang war er davon ausgegangen, dass er als Sohn des Kometen feststehe, dass er dies nur zu beweisen hatte, indem er nacheinander die Fixpunkte des Lichtboten aufsuchte.
    »Ich verstehe nicht«, sagte er.
    Vangard lächelte noch immer. »Was hast du an den Fixpunkten des Lichtboten gefunden?« fragte er.
    »Magische Waffen«, berichtete Mythor verwirrt. »Alton, den Helm der Gerechten…«
    »Nichts sonst?«
    Mythor bewegte hilflos die Hände. Dann fiel ihm das Orakelleder ein. Er löste es von seinem Körper und zeigte es Vangard. »Ich habe es mir zu erklären versucht«, sagte er und deutete die Zeichen so, wie er sie verstand, als Hinweise, Zeichen und Symbole für die Fixpunkte des Lichtboten.
    »Und das ist alles?« fragte Vangard. Sein Lächeln war unerschütterlich.
    Mythor wand sich förmlich unter dieser Frage. »Ich

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