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Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Titel: Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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wissen.
    »Wir haben alles getan, was du uns aufgetragen hast«, bestätigte der Bote. »Wir sind auf die Inseln übergesetzt und haben nach diesem Coromanen Mythor und seinen zwei Freunden gesucht. Nur haben wir sie nicht mehr finden können. Es sieht so aus, als seien sie irgendwie im Untergrund unter den Inseln verschwunden… Es gibt da so seltsame Löcher.«
    Kaschkas knurrte eine Verwünschung. Am liebsten hätte er den Mann mit der blanken Faust erschlagen, aber er brauchte ihn noch. Das nächtliche Gefecht mit den Coromanen war verlustreicher gewesen, als er angenommen hatte. Es gab noch viele Verletzte, die in den Zelten lagen und so schnell nicht wieder einsatzbereit waren.
    »Wir werden ihn wohl oder übel dort aufspüren müssen«, sagte Kaschkas. »Wenn er bei den Leuten des Schrecklichen Zuflucht sucht, ist er schon allein deswegen unser Todfeind.«
    Einer der Zeltältesten wölbte die Brauen. »Wir wollen ehrlich sein«, sagte er. »Du bist hinter dem Einhorn her, das Mythor geritten hat.«
    Kaschkas grinste. »Das auch«, gab er zu.
    »Wir sind zu schwach, um die Inseln nehmen zu können«, wurde Kaschkas vorgehalten. »Und selbst wenn wir es fertigbrächten, müssten wir befürchten, dass uns die Coromanen von hinten überfallen.«
    »Dazu wäre dieser Coroman Hassif genau der richtige Mann«, stimmte Kaschkas zu. »Von hinten ist er tapfer, der Lump. Offen anzugreifen, wagt er nicht. Vermutlich steckt dieser Krüppel dahinter, dieser Kalahar, der Leibmagier des Hassif. Ich stifte ein edles Pferd für den, der mir den verbeulten Kopf dieses Gnomen herbeischafft.«
    »Da wird sich niemand bemühen müssen«, sagte einer der Zeltältesten. »Die Coromanen schicken schon wieder eine Abordnung.«
    »Diesmal werden sie ihre Freude an dem Besuch haben«, sagte Kaschkas. »Ich werde jedem zweiten von diesen Schuften den Kopf vor die Füße legen lassen.«
    »Es sind Gesandte«, gab einer der Zeltführer zu bedenken.
    Kaschkas machte eine verächtliche Geste. »Es sind Coromanen«, widersprach er.
    Die Abordnung der Coromanen kam langsam näher. Kaschkas dachte nicht daran, die Gesandten mit der üblichen Höflichkeit zu empfangen – ihm war der letzte Besuch der Coromanen eine Lehre gewesen. Das einzige, was tatsächlich echt gewesen war, waren Mythor, sein Einhorn und seine Begleiter gewesen – der Halunke Mythor war samt seinen Spießgesellen entflohen, und das Einhorn hatte Kaschkas in den Sand gesetzt und war davongejagt. Alles in allem war Kaschkas’ Zusammentreffen mit den Coromanen eine einzige Enttäuschung gewesen.
    Sie waren frech, die Brüder. Sie hatten allen Ernstes die Stirn, den hässlichen Gnomen – wie hieß er doch gleich?
    Kalahar, richtig – wieder vor Kaschkas’ Augen erscheinen zu lassen. Kaschkas hätte gern gewusst, was Coroman Hassif an diesem krummghedrigen Zwerg so bemerkenswert fand, dass er ihn in seine Dienste genommen hatte.
    Er schnippte mit den Fingern. Vier seiner Cirymer stürzten auf die Gesandtschaft los, und ehe sich’s der Gnom versah, war er gepackt und davongezerrt. Seine Gefährten machten keinerlei Anstalten, ihm zu helfen.
    »Zu Hilfe!« winselte Kalahar. Es bereitete Kaschkas großes Vergnügen, sich das Jammern des Gnomen anzuhören. Er nahm sich vor, Kalahar recht lange wimmern und winseln zu lassen.
    »Was wollt ihr?« fragte Kaschkas düster.
    »Friedensvorschläge unterbreiten«, sagte der Anführer der Coromanen.
    »Warum kommt Hassif nicht selbst?« fragte Kaschkas. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie sich Kalahar in den harten Fäusten der Cirymer wand und krümmte. »Ist er zu feige?«
    »Unser Anführer ist keine Memme«, begehrte der Coromane auf. »Er ist bereit, sich mit dir zu treffen. Die Bedingungen kannst du nennen.«
    Kaschkas kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Er wollte nicht länger Kaschkas heißen, wenn dieses Angebot nicht einen sehr üblen Geruch hatte. Das stank geradezu nach Verrat und Heimtücke – Kaschkas kannte sich da bestens aus, schließlich war er selbst der abgefeimteste unter den Cirymern, und vor seiner Niedertracht hatte bislang jeder klein beigeben müssen.
    »Wann? Und wo?«
    Der Anführer der Coromanenabordnung breitete wohlwollend die Arme aus. Er lächelte. »Wo es dir beliebt, Held der Cirymer.«
    Den blöden Posten neben Kaschkas mochten solche Sprüche eingehen wie Salböl, Kaschkas konnten sie nur vorsichtig machen. Für wie dumm hielt man ihn, dass man ihm derart dick den Honig ums Maul zu

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