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Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Titel: Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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schmieren trachtete?
    Er grinste. Wenn die Lumpen gehofft hatten, er würde die offene Großzügigkeit des Coroman Hassif mit gleicher Münze heimzahlen, so sollten sie eines Besseren belehrt werden.
    »So bald wie möglich«, sagte Kaschkas. Er deutete mit seinem Dolch auf eine Stelle vor seinem Sitz. »Und zwar hier!«
    »Wie es dir beliebt«, sagte der Coromane und deutete eine Verbeugung an. »Wir eilen, deine Wünsche dem Coroman Hassif zu übermitteln.«
    »He, Freunde! Vergesst mich nicht!«
    Kaschkas deutete auf Kalahar, der sich freizustrampeln versuchte. »Er bleibt hier«, sagte er entschieden. »Oder braucht ihr ihn noch?«
    Der Coromane warf einen Blick auf Kalahar, der an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrigließ. Er grinste dreckig. »Von mir aus kann er hierbleiben«, sagte er herablassend. »Es wäre allerdings ratsam, dafür zu sorgen, dass er sich nicht bei Hassif beschweren kann.«
    »Schurke!« schrie Kalahar, dem vor Entsetzen schier die Augen aus dem Kopf zu quellen schienen. »Du kannst mich doch nicht zurücklassen, du elender Halunke. Sie werden mich morden.«
    Der Anführer der Coromanen zuckte nur mit den Achseln. »Möglich«, sagte er knapp und wandte sich zum Gehen. Er grinste Kaschkas an, dann warf er noch einen Blick auf Kalahar. »Viel Vergnügen«, wünschte er und entfernte sich mit seinen Leuten.
    »Nun zu dir«, sagte Kaschkas. »Bringt ihn her!«
    Der Krüppel schwitzte vor Angst, er war ganz weiß geworden im Gesicht.
    »Schurke«, sagte Kaschkas fast liebevoll. »Mordbube, elender. Du wirst mir auf der Stelle erzählen, was dein nicht minder schurkischer Anführer ausgebrütet hat, oder, bei meinem Leben, du wirst für jedes Haar auf meinem Körper einen lauten Schmerzensschrei ausstoßen.«
    »Gnade!« winselte Kalahar und warf sich vor Kaschkas auf den Boden. »Erbarmen. Ich weiß von nichts.«
    »Zwerg!« herrschte Kaschkas den Coromanen an. »Ich warne dich, meine Geduld nicht zu reizen. Rede, oder du wirst schreien.«
    Kalahar hob den Kopf ein wenig und schielte Kaschkas von unten her an. Die Mundwinkel des Krüppels zuckten. »Ich…«, begann er.
    Kaschkas schnippte mit den Fingern. Zwei der Wachen sprangen hinzu und rissen Kalahar in die Höhe.
    »Ich werde dich rufen lassen, wenn du vom Schreien heiser bist«, versprach Kaschkas und machte eine heftige Armbewegung.
    »Nein!« gellte Kalahars Schrei. »Ich will reden.«
    Kaschkas grinste boshaft. Seine Wachen stellten den Zwerg wieder auf die Beine.
    »Nun?«
    Kalahar schielte ängstlich nach allen Seiten. »Könnten wir das nicht drinnen besprechen?« fragte er halblaut und deutete auf die Leinwand des Zeltes. Kaschkas runzelte die Stirn. »Komm herein«, sagte er dann und betrat sein Zelt.
    Er traute dem Buckligen nicht zu, dass er versuchte, ihn zu überfallen. Kaschkas wusste sich seiner Haut zu wehren. Wohl aber war möglich, dass der Zwerg eine Schurkerei mit Gift oder ähnlichem im Schilde führte. Kalahar hätte einen solchen Anschlag zwar mit dem Tod büßen müssen, aber vielleicht fürchtete er den Tod weniger als den Zorn des Coroman Hassif, von dem Kaschkas wusste, dass seine Ausbrüche die Coromanen in Furcht und Schrecken zu versetzen vermochten.
    Kalahar huschte in das Zelt. »Du hast recht«, begann er ohne Umschweife. »Coroman Hassif plant tatsächlich einen Bubenstreich. Er will dich überlisten, überfallen und niedermachen.«
    Kaschkas grinste zufrieden. Hassif war also ein ganz gewöhnlicher Schurke und Halunke, habgierig, treulos, verräterisch bis ins Mark, niederträchtig, verschlagen, verlogen, blutgierig, rücksichtslos, ohne jedes Ehrgefühl – eine Seele, der sich Kaschkas verwandt wusste. Mit solchen Gesellen kannte er sich aus. »Was hat er vor?« fragte er.
    Er setzte sich in einen Sessel und nahm einen Humpen zur Hand. Das Bier war köstlich kühl.
    »Ich weiß es nicht genau«, begann Kalahar.
    Kaschkas machte ein müdes Gesicht. Er zuckte mit den Achseln, schüttelte den Kopf. »Du langweilst mich«, sagte er. »Wie oft soll ich die Wachen noch mit dir beschäftigen?«
    Kalahar rollte mit den Augen. »Ich weiß es wirklich nicht genau«, katzbuckelte er, fortwährend nach den Wachen schielend, deren Beine mit den Lederstreifen der Schuhe er im Dreieck des Zelteingangs sehen konnte. Er deutete auf die Posten. »Kannst du ihnen trauen?« fragte er mit verschwörerischem Unterton.
    Kaschkas wölbte die rechte Braue. Wollte der Gnom etwa mit ihm allein sein? Der Gedanke war

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