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Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Titel: Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Geisterwelt.«
    »Lockwergen!« rief da jemand im Hintergrund. »Auf diese Weise sind die Bewohner von Lockwergen verschwunden.«
    »Das ist der Name meiner Stadt«, sagte Cryan. »Warum haben uns die Caer das angetan?«
    »Vermutlich wollten sie euch in eine andere Stadt umsiedeln«, sagte Vangard. »Nach Logghard, um hier das Chaos zu vergrößern. Aber es ging nicht gut, darum wurdet ihr in die Geisterwelt verweht. Cryan, kannst du mich noch hören?«
    Die Gestalt war allmählich wieder in Auflösung begriffen.
    »Logghard?« hörten sie eine leiser werdende Stimme sagen. »Ich kenne keine solche Stadt…«
    »Cryan!« rief Vangard eindringlich. »Sind Reiter bei euch? Krieger, die von einer Schlacht im Hochmoor von Dhuannin berichten?«
    »Nein… Um mich sind nur Freunde und Bekannte aus Lockwergen, aber es werden ihrer immer weniger… Sie entschwinden einfach… werden verweht, wie du sagtest…«
    Auf einmal war fernes Hufgetrappel zu hören, das sich rasch näherte und lauter wurde. Aber es kam nicht aus dem magischen Spiegel, sondern durch die verhangenen Fenster. Die Geisterreiter suchten Logghard wieder heim!
    »Siehst du Reiter, Cryan?« rief Vangard eindringlich, um den entrückenden Geist zu erreichen.
    »Ja, jetzt sehe ich sie«, meldete sich Cryan mit kaum mehr wahrnehmbarer Stimme. »Sie reiten an mir vorbei und durch ein Tor… und sind verschwunden…«
    Und damit löste sich auch die Geistererscheinung im Spiegel auf.
    Durch die Fenster war nun das Donnern der Hufe laut zu hören, so laut, als ritten sie in unmittelbarer Nähe daran vorbei.
    »Cryan!« rief Vangard. Doch der Geist kehrte nicht mehr zurück. Dafür meldete sich eine andere Stimme aus dem Spiegel. Sie klang verzerrt und vervielfacht, so als würde sie aus unzähligen Kehlen kommen.
    »Cryan ist nicht mehr, und mit ihm werden auch die anderen Lockwerger vergehen. Aber die Geisterreiter gibt es noch immer, und sie sind aus dem Dämonenkreis ausgebrochen.«
    »Wer bist du?« fragte Vangard.
    »Der Rafher-Deddeth«, sagte der junge Mann, den Kejlin noch nicht kannte, der aber kein anderer als Mythor sein konnte. Mit erhobener Stimme fragte er: »Bist du es Hu-Gona? Kannst du nichts tun, um die Geisterreiter auf den rechten Weg zu führen?«
    »Es gibt eine Gabelung«, kam es vielstimmig aus dem Spiegel. »Ich werde versuchen, die Geisterreiter von ihrer vorbestimmten Route abzubringen.«
    »Wie sollen wir das verstehen, Hu-Gona?« rief Mythor. Aber die Stimme des Geisteswesens meldete sich nicht mehr.
    Von draußen war wieder anschwellendes Hufgetrappel zu hören.
    Vangard erhob sich von seinem Platz, stürzte zu einem der Fenster und riss den Vorhang zur Seite. Kejlin gesellte sich zu ihm und sah, dass auch die anderen die Fenster aufsuchten. Ihnen bot sich ein phantastisches und erschreckendes Schauspiel.
    Die Schwarze Hand über Logghard teilte sich, als würde sie von Dutzenden von Blitzen zerrissen. Aber es waren schwarze Blitze, die Tore zu einer anderen Welt öffneten. Und durch diese zuckenden Risse aus wabernder Schwärze stürmten bewaffnete Reiter. Ihre Pferde trugen sie einige Zeit durch die Luft, aber als sie festen Boden unter die Hufe bekamen, da festigten sie sich endgültig.
    »Die Geisterreiter aus Dhuannin in Logghard«, sagte Mythor erschüttert. »Die Schwarze Magie hat es wahr gemacht, dass Brüder der Lichtwelt einander bekämpfen.«
    »Nein, so ist es nicht!« erwiderte Vangard. »Sieh nur, sieh, Mythor! Die schwarzen Blitze wandern aus Logghard hinaus. Und die Geisterreiter…« Vangard brauchte den Satz nicht zu vollenden, denn sie alle sahen, was er meinte.
    *
    Herzog Horvand von Nugamor ritt an der Spitze seines Heeres. Jamis von Dhuannin, die Salamiter Cesano und Engor, der Karsh-Häuptling Parodo, Graf Helvion von Quinlor und Graf Loennis von Broudan, der zuletzt zu ihnen gestoßen war, führten weitere Reitergruppen an. Herzog Horvand wusste, dass er sich auf sie alle verlassen konnte, selbst auf Jamis, der erst in diese Geisterwelt verschlagen werden musste, um zum Mann zu werden.
    »Wir schaffen es!« feuerte Herzog Horvand seine Krieger an. »Diesmal werden wir aus dem Dämonenkreis ausbrechen.«
    Der Berg aus Gebäuden, Häusern, Mauern, Türmen und Palästen, diese gigantische Dämonenfestung, wurde immer deutlicher. Sie kamen ihr näher.
    »Unser sei der Sieg!« Die Kampfschreie seiner Krieger antworteten ihm. Es waren nicht nur Tainnianer, sondern auch Caer-Krieger unter ihnen. Doch waren sie keine

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