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Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Titel: Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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erste und wichtigste Voraussetzung, auch die weiteren Prüfungen abzulegen, die der Sohn des Kometen zu erfüllen hat. Und das Pyramiden-Leder, das mir die Orakeltrolle in Theran gaben, weist aus, dass es auch an den anderen Fixpunkten mehr als nur Waffen zu holen gab. Albion hat von alldem nichts mitbekommen. Er besitzt nun die Waffen, doch sind diese nicht mehr als Krücken für die ersten Gehversuche eines Sohnes des Kometen. Wie kann da Albion den an einen Sohn des Kometen gestellten Anforderungen gewachsen sein?«
    »Wahr gesprochen«, sagte Vangard bestätigend. »Du hast seit unserer letzten Begegnung auf den Splittern des Lichts viel dazugelernt. Und du bist selbstsicherer geworden. Welche Handlungsweise ergibt sich also daraus für dich?«
    »Ich werde ebenfalls das Grabmal des Lichtboten aufsuchen«, sagte Mythor fest. »Nur dort kann die Entscheidung fallen.«
    »Dann musst du dich aber beeilen«, drängte Gamhed. »Albion hat das Grabmal des Lichtboten bereits erreicht, und du solltest ihm keinen zu großen Vorsprung lassen. Logghard braucht endlich einen Sohn des Kometen. Von mir bekommst du jede Unterstützung. Ich werde dir eine Eskorte mitgeben, die dich sicher ans Ziel bringen soll. Den Großen bist du nämlich noch immer ein Dorn im Auge.«
    »Und ich werde dich begleiten!« bot sich Luxon spontan an.
    »Hast du denn auch die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben?« fragte Sadagar spöttisch.
    »Mir geht es um etwas ganz anderes«, erwiderte Luxon heftig. »Ich kämpfe nur noch um den Thron des Shallad. Wenn ich ins Herz von Logghard vorstoße, dann nur deswegen, weil im letzten der Shallad-Gräber mein Vater liegt. Wer könnte mir das Recht absprechen, sein Grab aufzusuchen und auf ein Zeichen zu hoffen, das mich als seinen Nachfolger bestätigt!«
    Luxon begegnete herausfordernd Gamheds prüfendem Blick. Der Silberne war sehr nachdenklich geworden und nickte langsam. »Wir leben in einer bedeutungsvollen Zeit«, sagte er schließlich. »Es gibt mehrere Umstände und Ursachen, die für den Fortbestand der Lichtwelt bestimmend sein könnten. Ich will der Entwicklung nichts in den Weg stellen.«
    *
    Der Kampf um Logghard ging unvermindert weiter.
    Bei seinem Aufstieg vom Gildenhaus der Magier, das im Nordwesten zwischen dem zweiten und dem innersten Wall lag, zur höchsten Stelle von Logghard, wo die Lichtsäule über der Ewigen Stadt strahlte, bekam Mythor einiges von diesem Kampf mit.
    Er hätte lieber an vorderster Front gestanden, um sich in einem unmittelbaren Kräftemessen den Dunkelmächten zu stellen. Aber ohne das Vermächtnis des Lichtboten wäre er nur ein Kämpfer unter vielen gewesen, ohne die Macht zu haben, eine wirkliche Entscheidung herbeiführen zu können.
    Immer wieder stießen die Drachen aus der Luft auf die Stadt herunter und suchten Lücken zwischen den Windharfen. Wo sich die Finger der Schwarzen Hand durch die Straßen wanden und in die Gebäude schlichen, mussten Menschen gegen den Wahnsinn kämpfen. Oft genug sah Mythor, wie Loggharder übereinander herfielen.
    Aber er wusste, dass Vangards Magier beständig am Werk waren und gegen diese Übergriffe der Schwarzen Magie ankämpften. Sie mussten viele Rückschläge einstecken und wurden nicht selten selbst Opfer der Dämonen, doch sie hatten auch immer wieder große Erfolge zu verzeichnen. Ihr Wirken wurde nicht so offensichtlich wie das der Armbrustschützen, die Drachen abschossen, denn es geschah im Verborgenen. Doch wenn die Finger der Schwarzen Hand sich plötzlich auflösten und sich der Verstand der Betroffenen daraufhin wieder klärte, dann war es ihr Verdienst.
    Mythor und Luxon wurden von zwanzig Kriegern begleitet, die aus Gamheds Leibgarde stammten. Die Loggharder machten ihnen ehrfürchtig Platz, aber viele unter ihnen mochten sich fragen, wer die beiden Männer waren, denen sie Geleitschutz gaben.
    Das lauter werdende Singen der Windharfen kündigte wieder einen Angriff der Drachen an. Aber Mythor überzeugte sich mit einem Blick nach oben, dass sich der Schwarm der angriffslustigen Riesenvögel schon merklich gelichtet hatte. Sie mussten einen Umweg machen, als ihnen ein Krater den Weg versperrte, den ein herabgefallener Himmelsstein geschlagen hatte. Dort stand ein Magier und gab den Logghardern, die den Krater wieder zuschütteten, magischen Schutz.
    Sie erreichten die Straße der Elemente, die bis ins Zentrum von Logghard führte und zum Tor am Grabmal des Lichtboten. Mythor hatte diese Straße schon einmal

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