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Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Titel: Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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geworden«, murmelte er.
    Noch leiser, schon fast im Schlaf, hörten sie Gerrek brummen: »Aber einen Hasenbraten dabei… hm…« Schmatzen folgte, und dann hüllte sich der Beuteldrache in Schnarchen.
    Gintel sah auf. »Dieses Tier… äh, dieser Mandaler… ißt gern Hasenbraten?« fragte er. Lankohr verzog das Gesicht. »Das ist Unsinn und darüber hinaus eine lange Geschichte. Vergiß es. Ihr braucht die Gastfreundschaft nicht soweit zu übertreiben, daß ihr eigens für ihn einen Hasen fangt.«
    »Ich meine ja nur«, brummte Gintel. Er sah Scida und Mythor an. »Woher kommt ihr? Verzeih, Scida, aber deinen Namen habe ich auf Gavanque noch nie vernommen.«
    »Kein Wunder«, erwiderte die alternde Amazone und erklärte, daß sie eigentlich im Dienst der Zaubermutter Zeboa stand und nur durch widrige Umstände ihr Schiff verlor und nach Gavanque verschlagen wurde. »Deshalb verstehe ich auch nicht, warum uns die Verfolgerinnen nicht hierher gefolgt sind. Denn nach allem, was ich hier unten sehe, kann der Aasenschlupf, so versteckt er auch unter der Erde sein mag, niemals auf lange Zeit den scharfen Augen der Amazonen entgangen sein – und der Magie der Hexen erst recht nicht!«
    »Das stimmt«, sagte Gintel. »Sie wissen um den Aasenschlupf. Aber sie werden es nicht wagen, hierherzukommen, nur um ihre Klingen wirbeln zu lassen. Sie dulden es, daß wir hier zurückgezogen leben, und sie dulden auch, daß hin und wieder andere zu uns flüchten, so wie jene drei.« Er machte eine Kopfbewegung in Richtung der drei Männer, die Mythor schon beim Betreten der Nebenhöhle aufgefallen waren. Hin und wieder meinte er einen lauernden Blick von ihnen aufzufangen. Aber das war sicher eine Täuschung.
    »Warum?« fragte Scida. »Warum lassen sie euch in Ruhe? Ich sehe keinen Grund dazu.«
    Gintel lächelte und zeigte bräunliche Zähne. »Weil du die Verhältnisse auf Gavanque nicht kennst, und weil du die nicht kennst, die bei uns leben. Die Amazonen führen ein ausschweifendes Leben – verzeih, aber ich finde keinen angemesseneren Ausdruck –, und so kann es schon einmal vorkommen, daß sie… ähem, ohne dir jetzt nahetreten zu wollen als Frau, nicht wahr«, er wand sich förmlich. Scida stieß schnaubend die Luft aus. »Daß sie schwanger werden«, knurrte sie. »Das wolltest du doch sagen.«
    Gintel nickte heftig, froh darüber, daß Scida ihm das Wort aus dem Mund genommen hatte. Mythor schmunzelte. Anscheinend gehörte das Kinderbekommen auf Gavanque in den Tabubereich. In Gorgan dagegen scheute sich niemand, darüber zu reden…
    »Und dann kommen sie zu uns«, fuhr Gintel fort. »Die Kräutermännchen brauen Tränke oder mischen Pülverchen, die verhindern, daß die Amazonen… mhm, nun ja…«
    Scida grinste.
    Mythor beugte sich leicht vor. »Aha«, sagte er. »Und wenn man sich hier unten belästigt oder beleidigt fühlt, kann es sein, daß beim nächsten Mal so ein Zaubermittelchen nicht wirkt, ja? Deshalb also habt ihr hier unten eure Ruhe. Ganz schön gerissen…«
    Gintel schloß bejahend die Augen. »So ist es, Honga…«
    Mythor lehnte sich wieder etwas zurück. Daß er aus der Nordwelt kam, wußten nur Gerrek und Scida. Für alle anderen war er Honga, der Wiedergeborene.
    »Wir sind aber wohl nur sicher, solange wir uns hier im Aasenschlupf befinden«, sagte Scida. »Sobald wir uns wieder an der Oberfläche zeigen, geht die Hatz von neuem los. Und wir können nicht für immer hier verweilen. Wir müssen weiter, zur Hexe Ambe…«
    »Huch! In die von Zaubermutter Zahda beherrschte Hälfte? Da habt ihr ja noch einen weiten Weg vor euch«, sagte der Aasenführer.
    »Wie weit?« wollte Scida wissen.
    »Nun, ihr seid noch weit von der Grenze entfernt. Der Aasenschlupf berührt die Grenzen dreier Hexen. Ihr kommt aus dem Gebiet der Fieda, im Westen ist Empels Einflußbereich, und im Süden herrscht die versponnene Gaidel, die seit langem niemand mehr sah. Aber sie lebt noch. Wenn ihr dann weiter nach Südosten geht, kommt ihr in Vones Gebiet in den Bergen. Ihr Machtbereich geht bis zur Grenze zu Zahdas Macht. Aber ob es euch gelingt, hinüberzukommen… Allerlei Gefahren durch Hexenkraft und Blendwerk lauern dort…«
    »Das«, sagte Scida bestimmt, »laß ruhig unsere Sorge sein. Ich weiß nur, daß wir schnell sein müssen. Unsere Verfolgerinnen werden damit rechnen, daß wir einige Zeit hier unten abwarten, weil wir glauben, daß sie die Geduld verlören. Deshalb werden wir so schnell wie möglich

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