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Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Titel: Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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daß sie hier im Dschungel einen Hinterhalt legte und selbst Burra oder zumindest ihren Amazonen gefährlich wurde.
    Das wollte die Amazone von Burg Anakrom vermeiden. Deshalb verzichtete sie auf schnelles Vorwärtskommen und ließ die Dschungelgebiete immer wieder von Yacub erkunden. Die vierarmige Bestie, so groß wie Gerrek und doch noch etwas massiger wirkend, erfüllte ihre Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit der Amazonenführerin.
    Aus diesem Grund dauerte es einige Zeit, bis Burra und ihre zehn Amazonen jene Dschungellichtung erreichten, über die Mythor, Scida, Gerrek und Lankohr gehetzt worden waren. Immerhin war Yacub ein geschickter Fährtenleser, dem die Spur der Gejagten nicht entging.
    Es dunkelte bereits, als die Amazonen in die Dschungellichtung einritten, die sich lang durch den Urwald erstreckte. Weit voraus schimmerte etwas Dunkles, auf das sie sich zubewegten. Burra schickte wieder Yacub voraus, während sie mit ihren Kriegerinnen abwartete.
    Sie wußte, daß die anderen Jagdgruppen schon weit voraus sein mußten. Aber ob sie dadurch die Gesuchten schneller erwischen konnten, blieb dahingestellt. Burra hatte Honga kennengelernt, den wiedergeborenen Tau-Helden. Er würde sich nicht so einfach fangen lassen, zumal er längst wissen mußte, daß er nicht nur von einer einzigen Amazonengruppe verfolgt wurde.
    Nach einer Weile kehrte Yacub wieder zurück. Burra sah ihm entgegen. Sie war die ganze Zeit über im Sattel geblieben. Überhaupt fühlte sie sich wohler, wenn sie nicht zu dem Vierarmigen empor sehen mußte.
    »Es sind Amazonen dort vorn, am Ende der Lichtung«, grollte Yacub. In der Dunkelheit glühten seine Augen seltsam. Hin und wieder mahlten die Knochenreihen, die er anstelle von Zähnen besaß, knirschend aufeinander; ein Geräusch, das Burra trotz ihrer Stärke und Kaltblütigkeit immer wieder bis ins Mark ging.
    »Ein Luftschiff«, sagte Yacub. »Sie streiten.«
    Burra grinste und hob den Arm. »Zwei rivalisierende Gruppen, denke ich. Vielleicht sind sie sich in die Haare geraten und haben darüber Honga und die anderen entkommen lassen.«
    Sie gab dem Schimmel die Hacken. Fiedas Reittier setzte sich in Bewegung. Die Amazonengruppe ritt dem Luftschiff entgegen. Yacub raste voraus. Burra drängte sich der Eindruck eines lebenden Rammbocks auf Beinen auf, der in der Lage war, Burgtore zu zerschmettern.
    Und ganz falsch lag sie dabei nicht…
    Was wußte sie denn schon von Yacub? Doch nicht mehr, als daß er ein aus der Düsterzone entwichenes Wesen war, das in den Tiefen der Schwimmenden Stadt Gondaha hierhergekommen war und das sich ihr willig unterordnete. Auf den richtigen Gedanken kam die Amazone nicht.
    Wie sollte sie auch?
    Yacub war ein guter Kämpfer und ein hervorragender Partner für ihre Übungskämpfe. Da seine graubraune und steinern aussehende Haut kaum zu verletzen war, konnte sie mit den Schwertern ruhig härter zuschlagen. Yacub machte es nichts aus.
    Nach einer Weile erreichte die Reitergruppe den Ballon und die in der Nähe weilenden Amazonen. In der Tat handelte es sich um zwei verschiedene Gruppen, die sich gegenseitig die Schuld am Entkommen der Gesuchten gaben.
    Burra ritt mitten zwischen sie. Yacub folgte ihr, blieb neben ihr stehen und sah sich lauernd um. Hätte Burra in diesem Moment seine Augen gesehen, wäre sie vielleicht erschrocken.
    Etwas Bedrohliches lag darin. Die Bestie brauchte Blut…
    »Ihr Närrinnen«, schrie Burra. »Wo ist Honga, und wo ist das Ungeheuer?«
    Yacub neben ihr verzog sein kantiges Gesicht zu einem häßlichen Grinsen.
    »Im Aasenschlupf«, scholl es Burra entgegen. »Dort…«
    Eine Armbewegung wies ihr den Weg.
    »Dann vorwärts, schnappen wir sie!« schrie Burra.
*
    Anfangs mißmutig, dann immer genießerischer und schließlich regelrecht vergnügt hatte Gerrek die Pilzsuppe geschlürft, rollte sich schließlich auf ein paar Decken zusammen, die er ohne zu fragen besorgt hatte, und schloß die Augen.
    Scida grinste. Sie dachte daran, daß die in Bantalon genossenen Pilze Gerrek schwer zu schaffen gemacht hatten.
    »Sag mal, Gerrek«, fragte die alternde Amazone, »spürst du noch keine Wirkung?«
    Gerrek öffnete ein Auge wieder. »Was für eine Wirkung – ach so, meinst du etwa die Pilzsuppe? Ach wo! Pilze sind doch harmlos und schmackhaft! Ich verstehe nicht, wie ihr euch darüber aufregen könnt? Meinetwegen dürfte es jeden Tag Pilzsuppe geben…«
    Lankohr griff sich an die Stirn. »Jetzt ist er endgültig närrisch

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