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Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Titel: Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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unterdrückt auf.
    »Und ich hatte schon gehofft, dieser Beutelschneider würde uns endlich allein lassen…«
    »Beutel drache, Knirps!« fauchte Gerrek. »Immerhin: Du lernst dazu! Mach weiter so, und aus dir wird mal ein richtiger Mann!«
    Der Aase betrachtete ihn nachdenklich.
    »Ich glaube kaum, daß du ein gutes Vorbild bist«, sagte er unbehaglich. »Immerhin bist du verzaubert worden. Dann bleibe ich lieber so, wie ich bin!«
    Zu sechst folgten sie dem vorausgeeilten rothaarigen One. Und niemand ahnte, was wirklich auf sie wartete.
    Nur Gerrek und Mythor hegten einen leichten Verdacht…
    Die Fallenstellerin Naesca wartete ab. Mehr hatte sie nicht zu tun. Sie hatte ihre Fallen aufgestellt und so über das Dschungelgelände verstreut, daß sie nahezu jeden Weg irgendwie versperrten. Es waren Fallen, denen Magie anhaftete. Nur Männer konnten in sie geraten. Zeitlebens hatte Naesca sich darauf verlassen, daß diese Magie wirkte. Sie ähnelte jener, wie sie in den Sammelstellen der Zaubermütter angewandt wurde, von denen auch Mythor ein Liedlein singen konnte. In einer wäre er ahnungslos fast umgekommen, damals in der Zaubermühle auf den Blutigen Zahnen.
    Naesca hatte nun Zeit. Sie brauchte nur in regelmäßigen Abständen die Fallen zu überprüfen. Sobald die Verfolgten den Aasenschlupf wieder verließen und nicht gerade oberirdisch den gleichen Weg wieder zurückgingen, mußten sie zwangsläufig in die Fallen geraten.
    Einfacher ging es wirklich nicht mehr. Es war nur schade, daß dieser Honga, der wohl als erster in die Falle gehen würde, nicht getötet werden durfte.
    Und Naesca machte sich auf, wieder einmal die Fallen zu überprüfen. Vielleicht hatte sich schon eines der Opfer darin gefangen…
*
    Die Kleine Braegg hatte ihr Lager und das ihrer Kriegerinnen in einer verfallenen Ruine eingerichtet. Längst war der Dschungel über dieses Bauwerk hinwegegangen, von dem niemand mehr sagen konnte, was es ursprünglich dargestellt hatte.
    Braegg interessierte es auch nicht. Sie wartet darauf, daß einer ihrer Spitzel zurückkehrte und ihr und den anderen gute Nachrichten überbrachte.
    Und tatsächlich tauchte in den frühen Nachmittagsstunden einer von ihnen auf!
    Lautlos und überaus geschickt hatte er sich durch den Dschungel bewegt, und die Wache erkannte ihn erst, als sich sein roter Schopf durch das Urwaldgrün schob.
    One war gekommen.
    »Gute Nachricht«, rief er von weitem.
    Die Amazone auf dem halb zerborstenen Erker der Ruine gab den Ruf weiter. Braegg ließ alles liegen und stehen, womit sie sich beschäftigt hatte, und erschien im Innenhof der Ruine. Dort war One inzwischen eingetroffen.
    Braegg starrte ihn an. Er war eine Handspanne größer als sie, und sie haßte es, zu einem Mann aufsehen zu müssen. »Knie nieder!«
    One gehorcht sofort.
    »Laß deine Nachrichten hören«, befahl Braegg.
    »Es ist, wie du dachtest«, berichtete er. »Gestern abend trafen sie im Aasenschlupf ein. Aber sie sind zu viert. Ein Aase in grüner Kleidung begleitet sie, den sie Lankohr nennen. Jetzt haben sie den Schlupf wieder verlassen und sich nach Süden gewandt. Sie haben mich als Kundschafter vorausgeschickt – ausgerechnet mich!« Er lachte leise.
    »Hör auf zu lachen!« herrschte Braegg ihn an. »Das Ungeheuer ist bei ihnen? Hat es auch unter den Aasen gewütet?«
    »Erstaunlicherweise nicht«, sagte One. »Es wirkt völlig harmlos.«
    »Laß dich nicht täuschen«, warnte Braegg. »Geh zurück und berichte, daß der Weg frei ist. Und dann führst du sie her – direkt in die Ruine. Wir werden ihnen einen heißen Empfang bereiten.«
    »Ich höre und gehorche«, versicherte One.
    »Dann geh und handle!« befahl Braegg.
    Sie sah ihm nach, als er wieder im Dschungel verschwand. In etwa wußte sie, wie weit der Aasenschlupf entfernt war, daher konnte sie sich auch vorstellen, wie lange die Gesuchten brauchen würden, um die Ruine zu erreichen. Es blieb genügend Zeit, eine perfekte Falle vorzubereiten.
    Ein Name fiel ihr wieder ein. Lankohr, der Aase… Sie hatte diesen Namen schon einmal gehört, als sie aus Narrang aufbrach. Lankohr sollte doch zu den Opfern des Ungeheuers gehören, das sich in Schloß Behianor aufhielt. Und jetzt war dieser Lankohr in Begleitung der Verbrecher?
    Machte er etwa mit ihnen gemeinsame Sache?
    Aber genau das konnte sie sich von einem Aasen nicht vorstellen!
    Braegg war nachdenklich geworden.
*
    Nur kurze Zeit später schloß sich im Dschungel eine Falle. Jener, der in sie

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