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Mythor - 068 - Traumland der Ambe

Mythor - 068 - Traumland der Ambe

Titel: Mythor - 068 - Traumland der Ambe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vlcek Ernst
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können. Aber es gilt, auch Zaem davon zu überzeugen. Darum mußt du dich von ihr prüfen lassen.«
    Zahda verließ mich wieder, und ich sah der Begegnung mit Zaem voll banger Erwartung entgegen.
    Endlich war es soweit. Ydl und zwei andere stumme Dienerinnen holten mich ab und führten mich durch finstere Gänge in eine große, nebelverhüllte Halle. Ich ahnte mehr, als ich es sehen konnte, daß hier viel magisches Gerät stand. Der Mittelpunkt des Raumes war jedoch freigehalten und erinnerte mich an eine Kampfarena, und wie in einer Arena erhoben sich um den Freiraum stufenförmige Sitzreihen, die jedoch im Nebel lagen. Ich erkannte undeutlich, wie sich einige Gestalten einfanden und sich scheinbar willkürlich über die Sitzreihen verteilten. Ich zählte elf, aber erst nach und nach begriff ich, daß dies eine Versammlung der Zaubermütter von Vanga war. Und ich stand im Mittelpunkt. Als ich das erkannte, wurde ich fast ohnmächtig.
    In diesem Augenblick durchdrang mich ein fremder Geist, den ich als den der Zaem erkannte. Ich wurde gezwungen, mich in ihre Richtung zu wenden, so daß ich sie ansehen konnte. Durch den Nebel schien ihr Gesicht auf mich zuzuschweben, doch so nahe sie mir auch kam, ich konnte keine Einzelheiten an ihr erkennen. Dafür machte sich ihr Geist immer deutlicher bemerkbar. Er drang messerscharf in meinen Kopf. Es tat mir nicht weh, aber als sich Zaem aus mir zurückzog, da hatte ich das Gefühl, daß ihr Wüten nur noch Ruinen von meinem Geist übriggelassen hatten. Allmählich gelang es mir, meine Innenwelt wieder aufzubauen.
    »Wen hast du uns da gebracht, Zahda«, ließ sich Zaem vernehmen. »Diese lila Hexe ist eine Blindgängerin, jedoch nie und nimmer eine Mittlerin zwischen Fronja und Vanga. Wir vergeuden mit diesem Mädchen nur unsere Zeit. Sie ist taub! Aber bitte, sollen sich die anderen Zaubermütter selbst ein Bild von ihr machen.«
    In der Folge befaßten sich auch die anderen Zaubermütter auf die gleiche Weise wie Zaem mit mir. Und sobald sie in meinen Geist eindrangen, wußte ich, mit welcher Zaubermutter ich es zu tun hatte. Zuerst war Zanni an der Reihe, die von Zoud abgelöst wurde. Zytha und Ziole folgten. Diese vier Zaubermütter, so wußte ich, standen auf der Seite der Zaem. Kein Wunder, daß sie sich Zaems Meinung anschlossen und ein abwertendes Urteil über mich fällten. Dann kamen Zeboa. Zonda und Zumbel an die Reihe, die Zahdas Verbündete waren und mir bescheinigten, eine wertvolle Träumerin zu sein. Zuma hätte auch noch zu dieser Gruppe gehört, doch war diese Zaubermutter im Dämmerland verschollen, und Prysca bewarb sich gegen Gaidel um ihre Nachfolge. Als letzte bemühten sich Zirri und Zedra um mich, doch wollten sich diese beiden nicht festlegen und enthielten sich einer Meinung.
    So stand es fünf zu vier gegen mich. Es macht mir nichts aus, ich wollte nur so schnell wie möglich fort von hier und mit mir allein sein. Aber so schnell entließen mich die Zaubermütter nicht.
    »Schick dieses Mädchen dorthin zurück, woher es gekommen ist, Zahda«, verlangte Zaem. »Wir vergeuden mit ihr nur unsere Zeit.«
    »Du weißt, daß dies nicht der Fall ist, Zaem«, sagte Zahda. »Aber es paßt dir nicht, daß auf meiner Seite eine Träumerin steht, die so starke Bande mit Fronja verbinden. Du mußt es selbst gefühlt haben, was in Ambe steckt, und daß sie ihre Anlagen nur unterdrückt. Es gäbe einen einfachen Weg, ihre verschütteten Fähigkeiten wieder hervorzukehren. Wir brauchten sie nur dazu zu bringen, daß sie sich erneut verpuppt – so daß sie als Träumerin aus dieser Puppe schlüpfen kann.«
    »Schickt Ambe weg!« verlangte Zaem. »Die Mehrheit hat entschieden.«
    »Nicht so hastig«, fiel Zahda ein. »Wenn dieses Thema schon zur Sprache kommt, dann wollen wir es bis zum bitteren Ende durchdiskutieren. Ich muß dir den Vorwurf machen, Zaem, daß du die Wirklichkeiten nicht so siehst, wie sie sind, und die Zeichen und Omen falsch und in deinem Sinn auszulegen versuchst. Uns allen ist klar, daß wir die Dunkelmächte, die unsere Welt bedrohen, nicht ewig in Schach halten können. Auch die Große Barriere an der Dämmerzone, die sich im Entstehen befindet, bietet keinen ausreichenden Schutz. Die Dunkelmächte werden alles versuchen, um sie niederzurennen und unsere Welt in den Griff zu bekommen. Es wird Zeit, daß wir eine Entscheidung herbeiführen. Zuma hat uns einen möglichen Weg gezeigt und…«
    »Zuma ist gescheitert«, rief Zaem. »Ihr Plan,

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