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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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herausgefunden, daß irgendwelche Leute, sehr üble Menschen, Luxon wie eine Ware verhandelt und verkauft haben. Die Spur verliert sich in der Düsterzone.«
    Gamhed stieß eine halblaute Verwünschung aus.
    »Hrobon läßt dir weiter sagen, daß er die volle Unterstützung Odams hat und mit seiner Hilfe die Nachforschungen weitertreiben will. Sobald er neue Erkenntnisse gefunden hat, wird er dich durch Boten unterrichten.«
    »War es schwierig, die Sperre zu überwinden?«
    Der Bote lächelte verhalten.
    »Ja und nein«, sagte er. »Es hängt davon ab, wie schlau und geschickt die Maus ist, die durchschlüpfen will.«
    Gamhed erwiderte das Lächeln.
    »Laß dir zu essen geben und ruhe dich aus. Wenn du erwacht bist und dich gestärkt hast, dann suche mich bitte auf. Ich brauche auch Kenntnisse über die Belagerung.«
    Der Bote stand auf, verneigte sich höflich und zog sich dann zurück.
    Gamhed war wieder allein.
    Der Bote hatte ihn nicht sehr beruhigen können. Die Sorgen blieben, und die wenigen Kenntnisse über Luxon konnte man den Menschen in Logghard schwerlich als meinungsstärkendes Kraftfutter anbieten, wenn allenthalben der Belagerungsgürtel enger und enger gezogen wurde.
*
    Secubo hielt sich im Hintergrund. Er wollte abwarten, wie sich der Abend entwickelte.
    Seine Gedanken kreisten um drei Dinge. Zum einen beschäftigte er sich mit dem köstlichen Edelstein, den er gefunden und im Aufbau von Königin Berberis Diromo verborgen hatte.
    Das zweite Problem war die Sorge, wie das von ihm kunstreich hergestellte Mahl an diesem Abend ankommen würde – Königin Berberi hatte durch Arruf den Prinzen lugon zum Mahl einladen lassen. Secubos Künste hatten also ihre Nagelprobe vor sich.
    Das dritte Problem war eben dieser Bursche Arruf, der sich bei der Königin einige Freiheiten herausgenommen hatte, ohne dafür um seinen dunkelhaarigen Kopf kürzer gemacht worden zu sein.
    Nicht, daß sich der Koch der Könige um so weltliche Dinge wie die Sinnenlust seiner Herrscherin bekümmert hätte – mochte Berberi auf ihren Pfuhl zerren, nach wem immer ihr auch der Sinn stand, wenn sie nur nicht in Secubos Küche auftauchte.
    Aber Secubo war der einzige, der die neue Affäre mit Arruf zufällig entdeckt hatte – und solche Mitwisserschaft konnte leicht das Leben kosten. Secubo aber, nun als Edelsteinbesitzer ein wohlhabender Mann, hing sehr an seinem Leben. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des Edelsteins gedachte er dieses künftige Leben angenehm und üppig zu gestalten. Einstweilen war Secubo mit seinen Sorgen allein. Seine Gehilfen waren mit Vorbereitungsarbeiten beschäftigt, während Secubo das Festzelt überprüfte, in dem der feierliche Empfang stattfinden sollte.
    Das Gefolge der Königin Berberi war bestens gerüstet für solche Ereignisse. Nicht nur, daß Berberi in Gestalt Secubos den besten aller Köche beschäftigte, sie hatte auch alles mitführen lassen, was zu einer standesgemäßen Lebensführung gehörte.
    Reichlich waren Polster und Kissen auf dem Boden verteilt worden, auf einem langen Tisch glänzten blankpolierte Trinkgefäße. Secubo sah sich noch einmal prüfend um.
    Der Abend würde ein Erfolg werden, da war sich Secubo sicher – an ihm jedenfalls sollte es nicht liegen, wenn Ays und Erronen nicht zu den besten Freunden wurden.
    Einer von Secubos Gehilfen huschte in das Festzelt. Secubo bekam den Schlingel, der sich sofort verdrücken wollte, zu fassen. Der Atem des Burschen roch nach Wein – nach gutem Wein, wie Secubo sachkundig feststellte.
    »Wenn ich einen von euch an den Amphoren erwische«, sagte Secubo streng und sah dem Frechling in die Augen, »werde ich ihm die Haut abziehen lassen. Hast du das begriffen?«
    Der Sünder nickte hastig.
    »Dann sag es deinen nichtsnutzigen Freunden.«
    Secubo ließ den Lehrling los, der eilig das Weite suchte. Es war ein Kreuz mit diesen Lehrlingen – immerzu naschten oder stibitzten sie.
    »Alles vorbereitet?«
    Secubo schrak hoch.
    Königin Berberi hatte das Zelt betreten. Sie sah hinreißend schön aus, und natürlich hielt sich in ihrer Begleitung der Schwarzbart auf, der auf den Namen Arruf hörte und sich einige handgreifliche Freiheiten bei der Königin erlaubt hatte. Während Berberi erkennbare Zufriedenheit ausstrahlte, machte Arruf ein mürrisches Gesicht. Gefiel ihm die Königin etwa nicht?
    »Es steht bestens«, behauptete Secubo. »Die Gäste können erscheinen.«
    »Sie sind bereits unterwegs«, wußte Arruf zu berichten.
    Secubo nickte.

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