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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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losritten und nach kurzer Zeit das Lager des Prinzen erreichten. Wie Luxon nicht anders erwartet hatte, wurde er sofort aufgefordert, sich bei Prinz lugon zu melden.
    »Ich freue mich, dich wiederzusehen«, sagte lugon liebenswürdig. Garban machte ein Gesicht, als wolle er platzen vor Wut. lugon war aufgestanden, um Arruf zu begrüßen. Als Garban eingetreten war, war der Prinz auf seinem Lager ausgestreckt liegengeblieben.
    »Es war anstrengend«, sagte Arruf, der sehr müde und geschwächt aussah.
    Hinter ihm betrat eine gleichfalls ermattete Königin Berberi das Zelt. lugon setzte ein freundliches Gesicht auf. Er sah, daß ihm und seiner Tugend eine so müde Königin schwerlich gefährlich werden konnte. Das trug sichtlich zur Beruhigung des Prinzen bei.
    »Wo sind die anderen?« fragte lugon.
    »Umgekommen«, stieß Arruf hervor.
    »Ich habe es nur der Tapferkeit dieses Mannes zu danken, daß ich noch lebe«, sagte Berberi. Für einen sehr kurzen Augenblick bekamen ihre Augen jenen Schimmer, den Arruf kannte, dann fing sie sich wieder. »Du kannst stolz auf einen solchen Gefolgsmann sein.«
    »Wo ist Dryhon, mein Magier?« fragte Garban. »Ich habe ihn ausgesandt, diesen Unrua-Kraal zu beseitigen, der uns im Wege lag.«
    »Dryhon ist tot«, sagte Arruf.
    »Ach?«
    Garbans Blick verriet, was er dachte. Er vermutete mit offen gezeigtem Mißtrauen, daß Dryhons Tod keineswegs Zufall gewesen war – er verdächtigte Luxon mit dieser Frage, seine Hand im Spiel gehabt zu haben.
    »Ihm ist die Magie nicht bekommen«, sagte Moihog gelassen. »Prinz, ich kann dir nur raten, bald aufzubrechen. Diese Landschaft ist nicht gut für dein Gemüt.«
    »Ich werde dem Ratschlag folgen«, versprach lugon. »Wenn ihr wollt, könnt ihr euch zurückziehen. Königin, darf ich dir ein Zelt anbieten zu deiner Bequemlichkeit?«
    Berberi schüttelte den Kopf.
    »Ich möchte auf dem kürzesten und schnellsten Weg nach Rahhor zurück«, sagte ich. »Dir wünsche ich alles Glück, das sich Mann und Weib in einer glücklichen Ehe zu geben vermögen.«
    Prinz lugon machte zwar ein Gesicht, als habe sie einen Fluch ausgesprochen, aber er verneigte sich höflich, als Berberi das Zelt verließ.
    »Das galt auch für dich«, sagte lugon und faßte Garban ins Auge.
    Der schnaubte und verließ wutentbrannt das Zelt. Die Feindschaft zwischen Ays und den Vogelreitern wurde mit jedem Tag größer.
    »Nun berichte, Arruf, was hast du erlebt?«
    Arruf zeigte ein Lächeln voller Müdigkeit.
    »Viel zuviel, um es in so kurzer Zeit darstellen zu können«, sagte er. »Ich gelobe, dir alles haarklein zu berichten, sobald wir Zeit dazu finden werden.«
    »Nimm«, sagte lugon freundlich. Er reichte Arruf einen Becher.
    Sein Leibwächter lächelte und griff zu.
    Er griff vorbei – der Becher fiel auf den Boden und ergoß seinen Inhalt über die Polster.
    »Arruf! Was ist?«
    Die Augen Arrufs blickten glanzlos, als sähen sie durch Prinz lugon förmlich hindurch.
    lugon trat auf Arruf zu, fuhr mit der Hand an seinen Augen vorbei, auf ihn zu. Arruf rührte sich nicht.
    Dann, ebenso plötzlich, sah er Prinz lugon an.
    »Verzeih, Prinz«, sagte er zerknirscht. »Ich war für einen Augenblick abgelenkt, in Gedanken kämpfte ich noch gegen Heter, die Goldene Riesin.«
    »Das habe ich gemerkt«, sagte lugon. »Sieh, was du angerichtet hast. Aber ich verzeihe dir. Ich bin froh, daß du wieder über die Sicherheit meines Schlafes wachen wirst. Dieser Garban wird mit jedem Tag dreister und unverschämter.«
    »Wir werden ihm seine Schranken zeigen«, versprach Anruf. »Du gestattest, daß ich mich zurückziehe?«
    »Ruhe dich aus«, sagte lugon gönnerhaft. »Ich werde derweilen vielleicht ein Versepos über dich schreiben.«
    Luxon nickte und verließ das Zelt.
    Im Freien angekommen, holte er zuerst einmal tief Luft.
    Das war gerade noch einmal gutgegangen. Grausiger Schrecken saß Luxon in den Gliedern.
    Für eine entsetzlich lang scheinende Zeitspanne hatte Luxon nichts mehr sehen können. Schwärze hatte undurchdringlich seinen Blick umflort. Der Anfall war ohne Warnung, ohne Schmerz gekommen, aus heiterem Himmel. Luxon fühlte sich zwar müde, aber körperlich wohl – es gab also keinen einzigen Grund, warum er für eine kurze Spanne Zeit sein Augenlicht verloren haben sollte.
    Luxon sah hinauf zu den Sternen des Himmels. Es war finstere Nacht – würde es dabei bleiben müssen?
    War das, was ihm bevorstand, möglicherweise noch schlimmer, noch erschreckender als

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