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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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herumwälzten, saß Königin Berberi scheinbar gelangweilt auf ihrem Sessel und sah dem Treiben zu.
    Die Tochter des Shallad Hadamur schien Furcht nicht zu kennen – und genau das ließ die Bangigkeit in Secubos Brust größer und größer werden.
    »Beim Kwayns«, murmelte er schicksalsergeben.

3.
    Erst als der Lärm im Lager sich gelegt hatte, schaffte es Luxon, die Augen zu schließen und ein paar Stunden lang zu schlafen.
    In ihm tobte der Haß auf Dryhon.
    Nur mit äußerster Geschicklichkeit hatte es Luxon fertiggebracht, den letzten niederträchtigen Anschlag des Pfänders zu überstehen. Normalerweise hätte nicht einmal der schwächliche Prinz lugon gezögert, Luxon für seine Handlungsweise den Kopf vor die Füße legen zu lassen. Den Prinzen mit Wein zu übergießen und so dem Gespött der Menge preiszugeben, war ein todwürdiges Vergehen.
    Für diesen und die anderen Streiche würde Dryhon zahlen, das hatte sich Luxon geschworen.
    Nicht ohne Grund wollte er Moihog mitnehmen auf den Ausflug, und es hatte auch guten Grund, daß er dem Plan der Königin nicht widerraten hatte – hatte Luxon doch im Gebirge einen Punkt ausgemacht, an dem er sich mit den Lorvanern zu treffen gedachte. Diese Barbaren, sie hatten prächtige Arbeit geleistet und den infamen Schurken Dryhon auf Luxons Geheiß verschleppt. An dem vereinbarten Treffpunkt in den Unrua-Bergen gedachte Luxon, das Problem Dryhon endgültig zu lösen. Aus diesem Grund war Moihogs Anwesenheit hochwillkommen.
    Wirre Träume erfüllten den Schlaf des Mannes, unzusammenhängende Szenen, in denen sich die gespenstischen Kreaturen ablösten, um dem Schläfer das Schlafen so sauer wie nur möglich werden zu lassen.
    Als Luxon vom Lagerlärm geweckt wurde, fühlte er sich völlig zerschlagen. Dennoch kleidete er sich rasch an.
    Prinz lugon hatte dem Nachttrunk heftig zugesprochen und schlief seinen Rausch aus. Bis zur Mittagszeit würde man ihn vermutlich nicht zu Gesicht bekommen – das schadete nichts.
    Draußen waren die Vorbereitungen für den Ausflug schon abgeschlossen. Das Diromo der Königin war einsatzbereit.
    Luxon und die ihm beigegebenen Ays ritten Tokapis, schon des Ärgers wegen, den Garban dabei empfinden mochte. Es tat gut, dem Inshaler zu trotzen.
    Der rundliche Koch – Luxon hatte noch immer nicht begriffen, was den Burschen zur Teilnahme an diesem durchaus gefahrvollen Ausflug bewogen hatte – ritt ein unscheinbares Diatron und führte ein weiteres Tier am Zügel mit sich, das sein Gepäck zu schleppen hatte.
    »Hm«, machte Luxon, als er sich des Kochs Ausrüstung besah. Es gab da allerlei, was klapperte und Lärm und Unruhe schaffen konnte. »Muß das sein?«
    »Es muß«, entgegnete der Koch trotzig. Luxon sah, daß der Mann sich fürchtete, trotzdem aber mitritt – infolgedessen beschloß Luxon, ein scharfes Auge auf Secubo zu haben.
    Königin Berberi hatte sich in einen ledernen Anzug gehüllt. Das weiße Leder war überaus schmiegsam und offenbar auch sehr knapp in Erron. Es saß fast wie eine zweite Haut und machte jedem Betrachter eindeutig klar, daß es sich bei Berberi um eine sehr gutgewachsene Frau handelte.
    »Ich bin bereit«, sagte sie und bestieg ihr Diromo. »Es kann losgehen.«
    Luxon schwang sich in den Sattel. Tief im Innern seines Schädels dröhnte ein dumpfer Schmerz, aber er achtete nicht darauf.
    Die Gruppe verließ das kleine Lager.
    Die wenigen Krieger, die den Davonreitenden hinterdrein sahen, machten einen angeschlagenen Eindruck – Schnaps und die langdauernde Rauferei hatten ihre Spuren hinterlassen. Glücklicherweise hatte es nicht einmal ernsthafte Verletzungen gegeben.
    »Wir reiten nach Süden!« bestimmte Luxon.
    »Wie du willst«, ließ sich die Königin vernehmen. »Ich folge in allem deinen Eingebungen.«
    Luxon lächelte säuerlich zurück.
    Seit sich bei der ersten Vorstellung seine Linke unter Dryhons Einfluß wieder einmal selbständig gemacht hatte, kam Luxon aus den Schwierigkeiten nicht mehr heraus.
    Im ersten Augenblick hatte er befürchtet, Berberi werde ihn für diese Zudringlichkeit auf der Stelle erschlagen lassen – statt dessen hatte die Königin Gefallen an dem vermeintlichen Ay gefunden, entschieden mehr Gefallen, als Luxon lieb sein konnte.
    Sich den eindeutigen Wünschen der Königin zu widersetzen, wagte Luxon nicht; auf Berberis Liebeshunger einzugehen, war aber fast ebenso gefährlich. Wenn irgend jemand aus ihrem Gefolge mitbekam… König Darsiv mochte alt und verkalkt

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