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Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia

Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia

Titel: Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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feurige Spur am Himmel. Wie ein Komet stieg sie auf, um ebensoschnell wieder zu sinken und zu vergehen. Aber die Amazone war sicher, sich nicht getäuscht zu haben.
    Sie beugte sich in den Seilen vor.
    »Aaaayaaahhh!« schrie sie nach unten. »Das Zeichen kam!«
    Ihr Ruf wurde weitergegeben, erscholl vielfach über das Deck. »Das Zeichen ist gegeben worden!«
    Mit polternden Stiefeln erschien Tertish an Deck; sie hatte ein wenig geruht. Ihr auf dem Fuß folgte die Hexe Sosona. Trotz ihres steifen Arms turnte Tertish schnell und geschickt die schmale Leiter zur Kommandobrücke empor.
    Sie schrie Anweisungen. Die Zeit war gekommen. Es war soweit. Doch der Wind stand ungünstig. Sie würden kreuzen müssen.
    Schon schnellten die Segel empor, füllten sich und knallten und knatterten. Übertönten mit ihrem Lärm fast Tertishs Befehle. Langsam erst setzte sich die Sturmbrecher in Bewegung.
    Das Zeichen war gekommen. Der Angriff konnte erfolgen, denn so wie Tertish von den Gesetzen der Schwimmenden Stadt gehört hatte, würde diese der kleinen Gruppe an Bord nicht allzu lange Spielraum lassen.
    Die Sturmbrecher bäumte sich über die Wellen und begann sie zu durchpflügen. Schneller und schneller wurde das mächtige Kampfschiff, das so stark befestigt und bewaffnet war wie kaum ein anderes auf den Meeren Vangas.
    Die Sturmbrecher kam!
*
    Prinz Odam und Coerl O’Marn wechselten einen schnellen Blick. Die geflügelte Schlange, die in Almariba ihr böses Spiel getrieben hatte, um dann spurlos unterzutauchen!
    Der Gorganer riß Alton aus der Scheide. Das Gläserne Schwert leuchtete hell auf und sang sein Lied. Prinz Odam stürzte auf die geflügelte Schlange zu.
    »Habe ich dich endlich! Stell dich zum Kampf!« schrie er.
    Doch die Maske wich seinem ungestümen Angriff aus. »Warte«, schrie eine Stimme, die ihm bekannt vorkam. »Logghard, Honga!«
    Überrascht blieb er stehen, prallte förmlich zurück. Im letzten Moment gelang es ihm, den bereits geführten Schlag abzulenken. Altons Spitze hackte in den Boden.
    Logghard! durchfuhr es ihn. Niemand konnte das Wort kennen. Also ein Maskentausch, und fast hätte er getötet. Es mußte sich um Scida handeln!
    »Aubriuum«, keuchte er zurück. »Scida?«
    »Ja!« schrie sie ihm entgegen. »Maskentausch, du Narr! Paß auf!«
    Er fuhr herum, und jetzt endlich zog auch Scida ihre Schwerter. Ein stein-graues Ungeheuer fegte heran. Eine Klinge blitzte, und dann sprühten die Funken. Stahl sprang gegen Stahl. Scida parierte den Angriff und setzte sich wütend zur Wehr.
    Gegen Gerrek! Mit all der erbitterten Wut, deren ein Beuteldrache fähig war, griff er sie an und versuchte, sie mit dem shantiga, dem Drachenschlag, zu spalten!
*
    Tertish selbst hatte das Ruder ergriffen. Sie lenkte die Sturmbrecker ihrem Ziel entgegen. Sie konnte nicht direkt darauf zu halten, zu ungünstig stand der Wind. Mit schräggestellten Segeln mußte sie an der Schwimmenden Stadt vorbei fahren, um von der anderen Seite wieder mit dem Wind heranzukommen und besser manövrierfähig zu sein.
    »Hoffentlich halten sie solange aus!« murmelte Tertish, und mit jeder Meile, die die Sturmbrecher zurücklegte, wuchs ihre Hoffnung.
    Plötzlich verließ Sosona die Brücke. »Was ist los? Wo willst du hin?« rief Tertish ihr nach.
    Die Hexe kletterte bereits hinunter. Ihr Mantel wehte im Griff des Windes.
    »Etwas ruft nach mir«, murmelte sie, und der Wind riß ihr die Worte fast von den Lippen. Kaum, daß Tertish sie verstand. »Ich werde gerufen. Vom wem? Ich muß es erfahren, muß wissen, was es bedeutet. Es kann wichtig sein.«
    Sie verschwand. Tertish sah ihr überrascht nach, wie sie unter Deck untertauchte. Dann wandte sie sich wieder um, griff ins Ruder. Die Sturmbrecher lag hart am Wind. Das große Rad wirbelte in Tertishs Hand, als sie den Kurs leicht änderte, um den Wind besser zu nutzen und das Schiff schneller voran zu treiben.
    Wer rief die Hexe? Was mochte der Ruf für eine Bedeutung haben?
    »Hoffentlich nichts, was unseren Erfolg berührt«, murmelte die Amazone.
    Warum sie in diesem Moment an Burra denken mußte, konnte sie selbst nicht sagen, aber eine ungewisse Ahnung stieg in ihr auf und sie begann sie zu beunruhigen.
    Die Sturmbrecher flog Hanquon entgegen. Bald…
*
    »Du bist nicht Gerrek!« schrie Mythor auf. Die Trägerin der Yacub-Maske lachte hart und spöttisch auf. Entsetzt erinnerte Mythor sich, daß er irgendwie nicht dazu gekommen war, der Maske das Losungswort abzufordern. Die

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