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Mythor - 084 - Stadt der Amazonen

Mythor - 084 - Stadt der Amazonen

Titel: Mythor - 084 - Stadt der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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Vanga… vielleicht ist es wirklich so, wenn Mythor das ist, wofür er gehalten wird…«
    »Und danach?« stieß Gorma hervor, obgleich sie die Antwort bereits kannte.
    Tertish lächelte bitter.
    »Danach muß ich das tun, was ich am Letzten Ort nicht tun konnte. Seht.«
    Sie half mit der rechten Hand nach und streckte ihren linken, steifen Arm vor. Die Handfläche zeigte nach oben.
    In ihr prangte ein zwölfzackiger Stern.
    »Ein Hexenstern«, keuchte Gorma entgeistert.
    »Als die Richterin«, erklärte Tertish, »mir meinen Wunsch gewährte, ritzte sie mir diesen zwölfzackigen Stern mit einer magischen Klinge in die Handfläche. Sie sagte mir wörtlich: Diese Wunde wird gelegentlich aufbrechen und bluten und dich an dein Gelübde erinnern. Wenn du es nicht hältst, dann wird sie dir zeitlebens unsägliche Qualen bereiten. Dann ließ sie mich gehen, damit ich euch von Mythor berichten kann.«
    »Weiß sie von Mythor?«
    »Nein… aber mir verriet Sosona, wohin sie ihn brachte oder bringen ließ: In die Arena! Er wird im Sand der Arena sterben!«
    »Nun, da wir wissen, wird er nicht«, brummte Gorma verbissen.
    »Haltet es nicht für zu leicht«, wandte Tertish ein. »Sosona wußte bestimmt, daß ich den Letzten Ort noch einmal für nicht zu lange Zeit verlassen kann. Wenn sie es mir trotzdem verriet, muß sie Vorkehrungen getroffen haben. Es wird schwierig sein, ihn herauszuholen. Und in den Arenen wird er Gegner bekommen, die ihm das Überleben schwer machen werden. Vielleicht kämpft er bereits, unvorbereitet.«
    »Ich hoffe nicht«, knurrte Gorma grimmig. »Auf jeden Fall wissen wir jetzt endlich, was wir zu tun haben. Wir haben Anhaltspunkte.«
    »Laßt uns zur Sturmbrecher gehen«, ordnete Tertish an. »Wir müssen unser Vorgehen besprechen, dann die Arena erkunden. Es darf nichts schiefgehen.«
    Aber in der Zwischenzeit war schon etwas schiefgegangen…

10.
    »Schade«, brummte Nakido. »Fast hätte ich gewünscht, Skasy und ihre Hündinnen wären es gewesen.«
    »Aber sie waren es nicht«, stellte die Matria fest. »Man soll nie vorschnell über andere urteilen, Nakido.«
    Die Horsik-Adelige schüttelte den Vorwurf von sich wie ein nasser Hund das Wasser. »Vielleicht steckten sie dennoch unter einer Decke«, warnte sie. »Anakrom und Narein sind befreundet, und die Sturmbrecher ist das Schiff Burras!«
    »Wir werden die Wahrheit finden, Nakido«, sagte die Matria entschlossen. »Ich wollte, du wärest bereit, mit Narein so zusammenzuarbeiten, wie du mir unter die Arme greifst mit Denken und Handeln. Aber wir werden abwarten, bis wir die Anakrom-Amazonen angehört haben. Danach entscheide ich.«
    Dennoch war Nakido mit sich zufrieden. Ob die Kriegerinnen Burras den nächtlichen Überfall auf den Traumpalast veranstaltet hatten oder nicht, konnte ihr gleichgültig sein. Es würde auf jeden Fall auch auf Burras Verbündete zurückfallen.
    Und das waren nun einmal die verhaßten Nareins.
*
    »Schau dir das an«, sagte Gudun und deutete auf den Kai. Dort marschierte eine Gruppe von fast vierzig Kriegerinnen heran. Sie alle trugen die Insignien der Landesmutter.
    »Das gilt uns«, murmelte Gorma betroffen. »Sie kommen ein zweites Mal. Das ist ein schlechtes Zeichen. Sie haben etwas bemerkt, oder wir sind verraten worden.«
    »Wir warten ab. Benachrichtige Tertish«, sagte Gudun.
    Gorma nickte. Sie verschwand unter Deck, wo sich Tertish in dem großen Raum aufhielt, in dem man Scida, Kalisse und Gerrek vorläufig eingesperrt hatte. Tertish wollte die drei darüber informieren, daß Mythor wohl noch unter den Lebenden weilte.
    Gorma betrat den Raum, ohne anzuklopfen. Tertish lehnte an der Wand neben der Tür. Der Beuteldrache saß etwas unglücklich auf seinem Ruhelager und rutschte hin und her, um eine bessere Sitzhaltung zu finden; sein Schwanz war ihm im Wege.
    »Die Kriegerinnen der Matria sind wieder da«, sagte Gorma. »Sie kommen zur Sturmbrecher.«
    Tertish schluckte. »Das fehlt uns gerade noch! Wieviele sind es?«
    »Gut drei mal zwölf…«
    »Dann lohnt es nicht, ihnen Widerstand zu leisten«, erklärte Tertish. »Wir werden mit ihnen gehen.«
    Sie sah wieder Gerrek und die beiden anderen Kriegerinnen an.
    »Die Matria wird die Sturmbrecher besetzen lassen. Wir befinden uns jetzt auch in übertragenem Sinne in einem Boot. Ich rechne mit eurer Verschwiegenheit, denn auch euer Leben ist bedroht, wenn die Zaem von Mythors Weiterleben erfährt.«
    »Ich schweige«, verkündete Gerrek laut, »wie ein

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