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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Kampf vorbei war und man wieder miteinander zechte und tafelte.
    Kalisse hatte allerdings das Gefühl, als werde es für eine der beteiligten Parteien kein Nachher geben - den Horsiks war zuzutrauen, daß sie tatsächlich darauf aus waren, Narein mitsamt allen Bewohnern restlos zu vernichten. Es sah nach einem Kampf ohne die geringste Gnade aus, eigentlich gar nicht nach der Art der Ganzak-Amazonen.
    Seit Stunden waren die Reiterinnen unterwegs. Sie ritten nach Burg Horsik, in der Hoffnung, unterwegs auf das angekündigte Heer zu stoßen. Bis zu diesem Zeitpunkt war allerdings von diesem Heer nichts zu sehen oder zu hören gewesen.
    »Man hat uns hereingelegt«, sagte eine der Amazonen unwillig. »Diese entlaufene Leibeigene wird irgendwelche Gerüchte aufgeschnappt und mißverstanden haben.«
    »Möglich«, antwortete Gudun. »Aber wir wollen keine Vorsichtsmaßnahme außer acht lassen.«
    »Wenn hier ein Heer ist…«, begann die Amazone wieder.
    »Still«, gebot Kalisse.
    Die Pferde wurden zum Stillstand gebracht. Die Frauen spitzen die Ohren, konnten aber nichts hören.
    »Siehst du etwas, Gerrek?«
    »Land«, antwortete der Beuteldrache mürrisch. »Weites leeres Land, keine Menschenseele.«
    Er zögerte.
    »Aber ich will euch etwas sagen - hier liegt ein Zauber in der Luft.«
    »Magie?«
    »Ich wittere so etwas«, sagte Gerrek. »Es geht hier nicht mit rechten Dingen zu - ich schlage vor, daß wir dem Zauber entgegenreiten. Einverstanden?«
    »Zeig du uns die Richtung«, bestimmte Kalisse.
    Gerrek machte sich auf den Weg. Er vertraute seiner Spürnase für magische Dinge. In seinem Beutel wußte er die Zauberflöte, mit der es ihm wohl gelingen würde, Zauber und Spuk zu vertreiben.
    Das Empfinden, sich auf verwunschenem Gelände aufzuhalten, wurde immer stärker und stärker und diente Gerrek gleichsam als Wegweiser.
    Es dauerte nicht lange, bis sich sein Verdacht bestätigte.
    »Da sind sie«, flüsterte Gerrek. »Bald werdet auch ihr sie sehen können.«
    Die Nacht neigte sich dem Ende zu, bald mußte es hell werden. Gerrek sah vor sich das Heer von Horsik.
    Netsuke hatte nicht übertrieben - es waren Myriaden. Dicht an dicht ritten sie durch die sinkende Nacht. Ein Zug, der sich vom einen bis zum anderen Ende des Gesichtskreises erstreckte. Zwanzig Reiterinnen breit war der Zug, und jeweils einer Hundertschaft Amazonen folgte eine mindestens doppelt so große Schar Kriegsvolk zu Fuß, Lanzenträger, Bognerinnen, Gesinde.
    Die Narein-Amazonen starrten schweigend auf das Schauspiel des Schreckens.
    »Wenn die nach Narein kommen und Nakidos Armee verstärken, dann wehe Narein«, sagte Gudun. »Dieser Heermacht sind wir nicht gewachsen. Wir haben nur eine Chance - ausrücken, diese Truppe überraschend angreifen, schlagen und dann wieder zurück. Wir müssen sie einen nach dem anderen erledigen.«
    Kalisse schwieg verbissen. Sie war von Wut erfüllt auf die Amazonen, die sich um schnödes Geld von den Horsiks hatten anwerben lassen. In Gedanken erwog sie bereits einen Plan, das Heer anzugreifen.
    »Fauler Zauber«, murmelte Gerrek. »Alles nur Blendwerk.«
    Er brachte die Zauberflöte zum Vorschein, die er in der Hinterlassenschaft von Gaidel aufgestöbert hatte. Leise pfiff er darauf eine Melodie.
    Er kannte die Wirkung dieser Flöte bereits und war daher nicht verwundert, als sich der Spuk aufzulösen begann. Die Amazonen von Narein hingegen ließen Rufe des Erstaunens hören.
    »Leise!« befahl Kalisse. »Spiel weiter, Gerrek!«
    Gerrek setzte sich wieder in Bewegung. Das Heer der Geisteramazonen löste sich in nichts auf, verschwand vom Boden der Erde.
    »Hexerei«, sagte Kalisse zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Diese Horsiks schrecken vor keiner Schändlichkeit zurück.«
    »Laß uns sehen, wer dahinter steckt«, forderte Gudun Gerrek auf. »Ich habe da einen ganz bestimmten Verdacht.«
    Gerrek ritt weiter. Er näherte sich dabei allmählich jenem Gebiet, in dem sein Ballon - gräßliches Ding, das - unter magischem Einfluß gelandet war.
    Damals hatte man in diesem Landstrich… Gerrek ließ die Flöte verstummen.
    »Wir müssen jetzt sehr genau aufpassen«, sagte er zu Kalisse. »Sie stecken dort vorn, in der Mulde.«
    Kalisse nickte. Sie stieg vom Pferd. Rasch streifte sie die Teile der Rüstung ab, die durch ihr Klappern hätten verraten können, daß sich jemand näherte.
    Geduckt huschte sie auf die Mulde zu, die Gerrek ihr bezeichnet hatte. Nach einigen hundert Schritten roch die erfahrene

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